Vier Einzelstarter, drei Medaillen. Die Bilanz des VfL Sindelfingen bei den deutschen Jugendhallenmeisterschaften in Halle an der Saale ist stark. Auf das Podium schaffte es neben den beiden U20-Startern Aleksandar Gacic und Velten Schneider auch Nina Nawroth in der U18.
Es war ein spannendes Finale über die 60-Meter-Hürdenstrecke am Samstagnachmittag. Nach einem Sieg im Vorlauf hatte sich Aleksandar Gacic direkt qualifiziert und das, obwohl hinter seinem Start in Halle noch bis Mitte der vergangenen Woche ein großes Fragezeichen stand.
Nach einer Blockade in Hüfte und Darmbein litt der Sindelfinger über mehrere Wochen hinweg unter Schmerzen im Adduktor. In den letzten vier Wochen waren nur zwei Trainingseinheiten über Hürden möglich. Doch Gacic biss die Zähne zusammen und gab im Finale alles. Neben dem Jahresschnellsten, Stefan Volzer, musste er auch noch seinen Dauerkonkurrenten aus dem vergangenen Jahr, Raphael Thoma, vorbeiziehen lassen, sicherte sich dahinter aber in einer starken Zeit von 7,96 Sekunden die Bronzemedaille.
„Im Finale habe ich gemerkt, dass es hinten raus schwierig wurde. Nach den letzten Wochen kann ich aber mit einer Medaille sehr zufrieden sein, auch wenn ich ein bisschen enttäuscht bin. Mit dem zweiten Platz hätte ich mich für den Länderkampf qualifiziert“, sagt Gacic. Es wäre der erste internationale Start des 19-Jährigen gewesen. Stattdessen peilt Aleksandar Gacic nun die Jugend-Weltmeisterschaften an, die im Sommer in Tampere (Finnland) stattfinden. Edelmetall Nummer zwei ging an das Sindelfinger Nachwuchstalent mit dem Speer. Nina Nawroth erwischte einen guten Tag und schleuderte in den gleichzeitig stattfindenden Winterwurfwettkämpfen ihren 500-Gramm-Speer auf eine starke Weite von 45,64 Metern. Hinter Lea Wipper und Lilly Urban durfte sich die Sindelfingerin in der U18 über die Bronzemedaille freuen.
Am Sonntag stand das Finale über die 1500-Meter-Strecke mit Velten Schneider an. Es war ein typisches Meisterschaftsrennen mit verhaltenem Tempo und einer spannenden Schlussphase. Der Sindelfinger war als einer der Favoriten ins Rennen gegangen, schließlich hatte er im vergangenen Jahr Silber gewonnen. Die Konkurrenz war auf der Hut und lies Schneider weite Wege gehen. Kein Problem für Schneider, der sich in guter Form wähnte.
Als in der Kurve vor der Zielgeraden ein Läufer vorbeizog und sich an die Spitze des Feldes setzte, lies Schneider ihn passieren. Ein taktischer Fehler. „Ich habe gedacht, die Zielgerade wäre lang genug und konnte dann nicht mehr vorbeiziehen“, sagt Schneider. In einem schnellen Schlussspurt gab er zwar alles, konnte den Dortmunder Maximilian Feist aber nicht mehr schlagen. In 4:01,67 Minuten freute sich der VfL-Athlet trotzdem über die Silbermedaille. „Mit einer Medaille muss man zufrieden sein. Jetzt kann ich den Deutschen Meister kommende Woche beim Länderkampf schlagen. Für mich steht aber sowieso der Sommer im Vordergrund. Ich will zur Jugend-WM und habe genug Vizetitel“, sagt Schneider. Platz zwei in ihrem 200-Meter-Vorlauf belegte Lea Creuzberger. Sie war gute 25,60 Sekunden schnell.
Dritter über die 60 Meter Hürden: der Sindelfinger Aleksandar Gacic läuft bei der deutschen Meisterschaft aufs Podium. Bild: Drechsel
Quelle: SZ-BZ Online