Die Lage in der 2. Frauen-Bundesliga spitzt sich zu. Nach dem deutlichen 4:0-Heimsieg gegen den 1. FFC Niederkirchen belegen die VfL Sindelfingen Ladies den sechsten Tabellenplatz. Dieser wäre am Saisonende gleichbedeutend mit der Qualifikation für die eingleisige 2. Bundesliga.
„Mit jedem Erfolgserlebnis steigt das Vertrauen in den eigenen Spielstil“, waren Nadine Rolser und Eva-Maria Virsinger nach dem Schlusspfiff der Partie gegen den 1. FFC Niederkirchen bestens gelaunt. Das durften die beiden Spielertrainerinnen der VfL Sindelfingen Ladies auch getrost sein, denn ihre Mannschaft befindet sich schon seit einigen Wochen in blendender Verfassung, überzeugt dabei nicht nur fußballerisch, sondern verbucht darüber hinaus auch noch regelmäßig Zählbares. Lohn der Mühen: Die VfL-Ladies sind am Samstag auf den sechsten Tabellenplatz geklettert. „Und den wollen wir bis zum Saisonende auch nicht mehr hergeben“, so die kämpferische Ansage des Sindelfinger Trainerduos.
Selina Walter erzielt das 1:0
In das richtungsweisende Duell gegen den 1. FFC Niederkirchen erwischten die Gastgeberinnen einen Start nach Maß, als Selina Walter schon nach vier Minuten das 1:0 erzielte. „Das hat uns natürlich voll in die Karten gespielt“, waren sich Nadine Rolser und Eva-Maria Virsinger einig. Mit der Führung im Rücken spielte es sich noch leichter auf, was nach 14 Minuten fast zum 2:0 geführt hätte. Lea Egner traf aber nur die Latte des gegnerischen Gehäuses.
Etwas genauer zielte in der 23. Minute Gina Rilling, die Gäste-Torhüterin Nadine Winckler keine Abwehrmöglichkeit ließ – 2:0. Zwölf Minuten danach legte die VfL-Stürmerin mit ihrem achten Saisontreffer auch das 3:0 nach. „Damit war das Spiel schon entschieden“, haderte FFC-Coach Niko Koutroubis. Der ehemalige Trainer des VfL Sindelfingen versuchte in der zweiten Halbzeit Schadensbegrenzung zu betreiben, was auch nur bedingt gelang. Sindelfingen verwaltete das Ergebnis zwar nur noch, jedoch erzielte die eingewechselte Meryem Cal nach schöner Kombination in der 78. Minute den 4:0-Endstand.
Während der VfL nun im Hinblick auf Platz sechs alle Trümpfe in der Hand hält, gibt auch Niko Koutroubis das Rennen um die Qualifikation für die eingleisige 2. Bundesliga noch nicht verloren. „Es sind noch sechs Spiele zu absolvieren. Und danach schauen wir, wer überhaupt alles für die 2. Bundesliga melden wird.“ Ob der 48-Jährige in der kommenden Saison noch dabei sein wird, ist unklar. Niko Koutroubis wechselt in den Männerbereich und hat beim Bezirksligisten FC Marbach unterschrieben. Ein Zweitengagement beim 1. FFC Niederkirchen wird derzeit diskutiert. „Die Gespräche laufen, mal sehen, was möglich ist“, sagt Niko Koutroubis. „Ich wohne in Murr, und bin in ein paar Minuten auf dem Marbacher Trainingsgelände. Der Hauptgrund ist aber meine Tochter Louisa, die demnächst zwei wird. Ich möchte wieder näher bei ihr und meiner Frau Britta sein.“
Dann könnte Niko Koutroubis auch hin und wieder als Fan an alter Wirkungsstätte im Floschenstadion vorbeischauen. Denn was beim VfL geschieht, beobachtet der Ex-Coach immer noch mit großem Interesse: „Der VfL bringt immer wieder große Talente heraus, jetzt aktuell Juniorinnen-Nationalspielerin Madeleine Steck. Schade ist aber, dass diese talentierten Spielerinnen auch ganz schnell wieder weg sind. Eigentlich wäre hier noch viel mehr als nur die 2. Bundesliga möglich.“
VfL Sindelfingen Ladies: Binley, Müller, Virsinger, Steck, Lienemann, Scharly (60. Minute Cal), Fliege, Walter (77. Minute Machmer), Egner (65. Minute Fritz), Rilling, Rolser
Quelle: SZ-BZ Online