Der VfL Sindelfingen hat im Viertelfinale des WFV-Pokals eine gehörige Tracht Prügel verabreicht bekommen. Beim Verbandsligakonkurrenten TSV Ilshofen unterlag das Team von Maik Schütt am gestrigen Ostermontag sang- und klanglos mit 2:7. Der Traum von einer etwaigen Teilnahme am nächstjährigen DFB-Pokal ist damit vorzeitig beendet.
Die sportliche Krise beim VfL Sindelfingen nimmt immer handfestere Formen an. Nicht nur dass der VfL nach der Winterpause in vier Spielen nur mickrige zwei Zähler sammelte und dadurch wieder im Verbandsliga-Abstiegskampf steckt, bereitet den Verantwortlichen Kopfzerbrechen. Auch der gestrige Auftritt im Viertelfinale des WFV-Pokals beim Ligakonkurrenten TSV Ilshofen lässt die Sorgenfalten immer größer werden. „Das ist eine derbe und bittere Niederlage für uns“, kommentierte Thomas Dietsche die 2:7-Klatsche.
Der Sportliche Leiter des VfL Sindelfingen betonte aber im gleichen Atemzug, dass seine Mannschaft „nicht schlecht gespielt“ habe, der „Gegner aber schlichtweg zielstrebiger und vor allem im Abschluss eiskalt“ war, was letztlich zu diesem deutlichen Ergebnis geführt hat. Bereits in der Anfangsphase des Pokalduells bogen die Sindelfinger auf die Verliererstraße ein. In der Defensive unachtsam gelangte der Ball nach vier Minuten zu Ilshofens Dominik Rummler, der aus gut 27 Metern halbrechter Position das 1:0 für die Hausherren markierte. „Ein Sonntagsschuss, der im Torwinkel einschlägt“, so Thomas Dietsche. Acht Minuten danach stand es schon 2:0 für den TSV. Über die rechte Abwehrseite des VfL gelangte der Ball zu Benjamin Kurz, der aus fünf Metern David Kocyba keine Abwehrmöglichkeit ließ.
VfL verschläft Anfangsphase
Einmal mehr hatte der VfL damit den Beginn einer Partie in den Sand gesetzt und musste nun wieder Kräfte aufwenden, um überhaupt ins Spiel zurückzufinden. Das gelang aber ganz gut. Raphael Molitor prüfte nach 20 Minuten Ilshofens Schlussmann Karel Nowak, der den Schuss im Nachfassen unter Kontrolle brachte. Fünf Minuten später war aber auch der TSV-Torwart machtlos. Einen Eckball von Max Hasenstab drückte Endrit Syla per Kopf über die Torlinie und verkürzte damit auf 1:2 aus Sicht der Gäste.
Syla verpasst das mögliche 2:2
Die Richtung stimmte nun, und hätte Endrit Syla in der 33. Minute seine Großchance zum 2:2 genutzt, das Spiel hätte mit hoher Wahrscheinlichkeit einen ganz anderen Verlauf genommen. Stattdessen aber scheiterte der Sindelfinger Angreifer und musste mitansehen, wie Ilshofen im direkten Gegenzug das 3:1 erzielte. Erneut war Benjamin Kurz zur Stelle, der nach mustergültiger Hereingabe trocken ins kurze Eck traf. Für Endrit Syla kam es noch dicker: Aus disziplinarischen Gründen war das Spiel für ihn schon kurz vor der Pause beendet.
Den Willen konnte man dem VfL auch nach dem Seitenwechsel nicht absprechen, jedoch liefen die Gäste den Ilshofenern in das offene Messer. „Der TSV hat nach unseren Ballverlusten sofort umgeschaltet und uns so ausgekontert“, konstatierte Thomas Dietsche. „Wir haben eigentlich ganz gefällig gespielt, am Ende aber richtig einen draufbekommen.“
Bereits mit dem 4:1 vom überragenden Benjamin Kurz nach 59 Minuten war die Partie entschieden. Anstatt nun aber runterlaufen zu lassen, stürmte der VfL weiterhin nach vorne und fing sich noch drei weitere Gegentreffer ein. Benjamin Kurz schnürte in der 64. Minute mit dem Treffer zum 5:1 seinen Viererpack, ehe der eingewechselte Ramazan Kandazoglu in der 74. und 81. Minute das Sindelfinger Debakel perfekt machte. Timo Krauß gelang in der 85. Minute mit einem verwandelten Foulelfmeter nur noch Ergebniskosmetik zum 2:7-Endstand aus Sindelfinger Sicht.
Thomas Dietsche wusste, wo er mit seiner Kritik ansetzen musste: „Wir waren auf dem kleinen Kunstrasenplatz einfach nicht aggressiv genug. Wenn man bedenkt, dass wir mit 2:7 verlieren, aber keine einzige Gelbe Karte kassieren, dann sieht man, wo das Problem liegt. Irgendwann muss man sich auch mal über das erlaubte Maß hinaus wehren. Das Spiel an sich war aber nicht so schlecht, wie es das Ergebnis vermuten lässt.“
VfL Sindelfingen: Kocyba, Krauß, Mohr, Schuster, Wetsch (72. Minute Bäuerle), Feigl, Molitor, Aleman Solis (72. Minute Klein), Hasenstab (79. Minute Gans), Syla (44. Minute Mijic), Glotzmann
Quelle: SZ-BZ Online