Fußball – Verbandsliga: VfB Neckarrems – VfL Sindelfingen 2:2 (0:0) / Florian Feigl und Raphael Molitor erzielen die beiden VfL-Tore
Der VfL Sindelfingen hat seinen ersten Zähler in der noch jungen Verbandsligasaison verbucht. Eine Woche nach der 2:3-Auftaktniederlage gegen den VfL Nagold erspielte sich das Team von Maik Schütt beim VfB Neckarrems ein verdientes 2:2-Unentschieden.
Als der gut leitende Schiedsrichter Maurice Kern (SV Sillenbuch) die unterhaltsame Partie im GWV-Sportpark nach 90 Minuten samt Nachspielzeit beendete, wussten die Verantwortlichen und Spieler des VfL Sindelfingen nicht so richtig, ob sie sich nun über das 2:2-Remis beim VfB Neckarrems freuen, oder doch dem durchaus möglichen Dreier nachtrauern sollten. „Alles in allem ist das ein gutes Ergebnis“, sagte Thomas Dietsche, der sportliche Leiter der Sindelfinger. Nicht aber ohne gleichzeitig hervorzuheben „dass wir den Sieg insgesamt verdient hatten“.
Vor allem in der ersten Halbzeit war der VfL auf des Gegners Platz klar tonangebend – abgesehen von der vierten Minute. Nach Ballverlust im Mittelfeld von Florian Feigl schalteten die Hausherren schnell um. Im Strafraum gelangte der Ball zu Eugenio Del Genio, der geistesgegenwärtig von der Torauslinie auf Mitspieler Christian Knecht zurückpasste. Der Schuss des Neckarremsers aus neun Metern klatschte an die Unterkante der Latte, aber sichtbar vor der Linie wieder ins Feld. „In dieser Szene hatten wir großes Glück“, bekräftigte Thomas Dietsche.
Lars Jäger scheitert frei stehend
Danach aber war der VfL klar am Drücker – und hatte auch mehrmals die Chance, selbst in Führung zu gehen. Die allerbeste vergab in der 30. Minute Lars Jäger. Nach Ballgewinn von Noah Sautter schickte Neuzugang Ivo Colic Mitspieler Lars Jäger auf die Reise. Der Sindelfinger Torjäger schoss aber frei vor VfB-Torwart Luis Loucao am Tor vorbei. Knapp ging es auch in der 37. und 38. Minute zu. Zuerst zirkelte Armin Zukic einen Freistoß aus 24 Metern haarscharf am Torwinkel vorbei. Kurz darauf nahm Lars Jäger eine Flanke von Zukic volley, verpasste das anvisierte Ziel aber ebenfalls knapp. „Der Führungstreffer war überfällig“, trauerte Thomas Dietsche den guten Möglichkeiten hinterher. „Das war teilweise zum Haareraufen.“
Das Toreschießen holten die Gäste dann nach der Pause nach. Viktor Ribeiro ging in der 55. Minute im eigenen Strafraum gegen Armin Zukic zu ungestüm vor, sodass der Unparteiische auf Strafstoß entschied. Diesen verwandelte Florian Feigl sicher zur verdienten Sindelfinger Führung. Die tat den Gästen aber gar nicht gut.
Nesreddine Kenniche, kurz zuvor eingewechselt, spazierte in der 59. Minute an vier VfL-Spielern vorbei und erzielte das 1:1. Alexander Bachmann im VfL-Tor hatte keine Abwehrchance. Es kam aber noch schlimmer für die Sindelfinger. Nur zwei Minuten später lagen die Gäste sogar mit 1:2 im Hintertreffen. Bei einem Eckball der Neckarremser hatte Frederick Mohr im Kopfballduell mit Pero Mamic das Nachsehen. „Wir haben völlig den Faden verloren, hatten gar keinen Zugriff mehr“, monierte Thomas Dietsche, der die Felle seiner Mannschaft davonschwimmen sah.
Wieder mit mehr Initiative
So negativ sich beim VfL die eigene Führung ausgewirkt hatte, so positiv reagierte die Mannschaft von Maik Schütt aber auf den Rückstand. Wieder mit deutlich mehr Initiative am Werk drängten die Sindelfinger auf den Ausgleich, hatten bei einigen Kontern der Hausherren aber auch Glück, dass diese nicht den dritten Treffer nachlegen konnten. In der 79. Minute vergab Ivo Colic noch frei stehend aus sechs Metern. Eine Minute später war der gute Raphael Molitor aber zur Stelle und erzielte den 2:2-Ausgleich. Eine Flanke von Alexander Wetsch drückte der defensive Mittelfeldspieler aus sieben Metern zum 2:2 ein. Dabei blieb es letztlich auch, da sich beide Mannschaften keine Blöße mehr gaben und mit dem Remis zufrieden waren.
Nach der 2:3-Heimniederlage gegen den VfL Nagold zum Saisonauftakt hat Sindelfingen damit den ersten kleinen Erfolg in der noch jungen Saison geschafft – und dabei einmal mehr seine schon in den Vorjahren berüchtigten Nehmerqualitäten unter Beweis gestellt. „Wie in der Vorwoche gegen Nagold haben wir wieder einen Rückstand wettgemacht, dieses Mal am Ende aber auch Zählbares mitgenommen“, zog Thomas Dietsche zufrieden Bilanz. „Mit ein wenig mehr Konsequenz in der ersten Halbzeit gehen wir hier sogar als Sieger vom Platz.“
VfL Sindelfingen: Bachmann, Wetsch, Klug, Mohr, Sautter (46. Minute Krauß), Feigl, Molitor, Colic, Aleman Solis (77. Minute Perez), Zukic, Jäger (83. Minute Klein)
Quelle: SZ-BZ Online