Zum fünften Mal versammelte die Leichtathletik-Abteilung des VfL Sindelfingen ihre fähigsten Nachwuchs-Athleten zu einer speziellen Trainingseinheit im Floschenstadion, dem „Tag des Talents“. Einen Vormittag lang durften sie in kleinen Gruppen verschiedene Disziplinen durchlaufen.
In den Genuss des Ganzen sollten dieses Jahr 12 Athleten der Jahrgänge 2003 bis 2005 kommen, welche bestimmte Kriterien erfüllten. Bei den U16 war die Qualifikation für die württembergischen Meisterschaften erforderlich. Vom älteren Jahrgang erfüllten dies Felix Krauss, Alexander Krebs und Axel Walther, den Jahrgang 2004 repräsentierten Marie Müller, Lisa Kaupp, Christian Bohn und Arne Dümmler. Abgesehen davon, dass fast alle der Genannten mindestens einen Sieg bei den Kreismeisterschaften vorzuweisen hatten, gelang manchen auch der Sprung ins Finale bei den Landesmeisterschaften.
So wurde Alexander Krebs 5. im Kugelstoßen, Axel Walther 6. über 80 Meter Hürden, und Alexander Stepanov holte sogar Silber über 800 Meter. Zudem gehörten alle Jungs, bis auf den zu diesem Zeitpunkt verletzten Axel Walther, der Staffel an, welche beim württembergischen Finale in Schwäbisch Gmünd Platz 5 erzielte.
Bei den U14 war die Voraussetzung die Teilnahme bei den württembergischen Bestenkämpfen und/oder beim WLV–Talentsportfest. Aus dem Jahrgang 2005 erfüllten dies Hannah Gotsch, Karina Plut, Lia Hage und Lennart Specht, auch sie mehrfach Medaillengewinner bei Kreis- und Regionalmeisterschaften, zudem Mitglieder ihrer Teams, welche in Schwäbisch Gmünd die Plätze 5 für die Mädchen sowie den Bronzerang für die Jungs erreichten. Exakt dieselben Platzierungen konnten die U14 auch bei besagten Bestenkämpfen mit der Mannschaft belegen.
Jeweils 3 bis 5 Athleten durften sich ca. 45 Minuten im rollierenden System durch die 3 Stationen bewegen und jeder Trainer, ausgewählt aus den jüngeren Top-Athleten der Abteilung, durfte dabei seine Hauptdisziplin betreuen. Bereits letztes Jahr als Trainer dabei war Aleksandar Gacic, der den Nachwuchsathleten die Vielseitigkeit des Hürdenlaufes nahebringen wollte. „Es geht um Sprint, um Koordination und Rhythmus, dies zusammenzubringen macht den Hürdenlauf aus“, meinte der angehende Student, der schon seit 2005 beim VfL ist. Selbstredend konnte der 3. der deutschen Jugendmeisterschaften in der Halle und im Freien die einzelnen Übungen auch sehr anschaulich demonstrieren und äußerte sich positiv über die Bemühungen der Schüler. “Da ist viel Potenzial drin.“
Zum ersten Mal dabei war Carolina Krafzik, die den Sprint betreute. „Es ging mir darum, den Schülern zu vermitteln, was aktiver Bodenkontakt bedeutet und die richtige Haltung beim Sprint“, meinte der gerade den U23 entwachsene Schützling von Werner Späth. Die angehende Pädagogin ließ auch immer etwas Einzelkritik einfließen und achtete sehr auf Details bei den Bewegungsabläufen. „Das ist der Vorteil bei so kleinen Gruppen, man kann jedem individuell etwas Neues beibringen. Generell ist aber das koordinative Niveau der Schüler schon recht hoch, nur bei der Armarbeit ist noch etwas Luft nach oben“, resümierte die Bronzemedaillengewinnerin der deutschen Meisterschaften über 400 Meter Hürden.
Mittagessen zur Belohnung
Nicht mehr ganz dem Schema eines jüngeren Athleten entspricht Jan Gans, der zuletzt als Coach des Mehrkampfteams fungierte. Aus beruflichen und privaten Gründen musste der Trainersprecher der Leichtathleten in letzter Zeit etwas kürzertreten, hatte aber vor, sich wieder mehr einzubringen und einmal pro Woche dem Nachwuchs den Hochsprung nahezubringen. „Da kam die Anfrage unseres Jugendleiters, ob ich vielleicht beim Tag des Talents für die verhinderten Werfer einspringen und stattdessen Hochsprung machen könnte, gerade recht, da kann ich meine zukünftige Klientel gleich kennenlernen“, meinte der 39-Jährige. Nach Übungen zu Anlauf und Absprung und ausführlichen Einzelkritiken musste er feststellen: “Hier wurde bereits gute Vorarbeit geleistet, die Schüler haben ein hohes Niveau.“ Nach dem Training ging es zum Mittagessen zum Italiener, wo man heraushören konnte, dass es den VfL-Schülern nicht nur Spaß gemacht hat, sondern es wohl auch ein bisschen kräftezehrend war. Jedenfalls blieb nichts auf den Tellern liegen, auf ein Neues im nächsten Jahr.
Bild: Aleksandar Gacic, Jan Gans, Axel Walther, Alexander Krebs (oben von links), Carolina Krafzik, Hanna Gotsch, Marie Müller, Christian Bohn und Arne Dümmler (Mitte von links), Karina Plut, Lia Hage, Lisa Kaupp, Alex Stepanov, Lennart Specht, Felix Krauss (unten von links). Bild: Burgstahler
Quelle: SZ/BZ-Online