Fußball – Verbandsliga: TSG Tübingen – VfL Sindelfingen 1:5 (0:0) / Nach 0:1-Rückstand dreht die Schütt-Elf mächtig auf
Der VfL Sindelfingen ist derzeit in der Verbandsliga nicht aufzuhalten. Das Team von Maik Schütt entschied auch die Partie beim Tabellennachbarn TSG Tübingen klar mit 5:1 für sich und kletterte nach nunmehr 13 Punkten aus den vergangenen fünf Partien auf Tabellenplatz vier.
Anfang Oktober, nach der 1:3-Niederlage beim SKV Rutesheim, rutschte der VfL Sindelfingen auf einen direkten Abstiegsplatz ab. Schon damals durfte man sich wundern, denn die gezeigten Leistungen waren nicht die eines Kellerkindes. Einen Monat und 13 Punkte aus fünf Spielen später, ist von Abstiegskampf im Sindelfinger Lager keine Rede mehr. Die Mannschaft von Maik Schütt ist nicht nur das Team der Stunde, sondern brilliert mit Offensivfußball. „Dabei lassen wir noch unglaublich viele Chancen ungenutzt“, betont der VfL-Coach fast schon flüsternd.
Auch im Duell beim Tabellennachbarn TSG Tübingen war das nicht anders. Nach kurzer Abtastphase waren es die Sindelfinger, die erste Ausrufezeichen setzten. Armin Zukic in der zehnten Minute und Noah Sautter mit einem Kopfball zwei Minuten später waren schon nah dran an der Führung.
Verlassen konnten sich die Hausherren aber auf ihren Torhüter Stefan Baumann. Der TSG-Kapitän avancierte in der ersten Halbzeit zum überragenden Spieler auf dem kleinen Tübinger Kunstrasenplatz. Vor allem unmittelbar vor der Pause wirkte Stefan Baumann unüberwindbar. Der Reihe nach scheiterten Ivo Colic sowie zwei Mal Alex Aleman Solis am Tübinger Schlussmann. Fast mit dem Pausenpfiff hätte es aber auch auf der anderen Seite klingeln können. Frei vor dem beschäftigungslosen David Kocyba zielte Oduma Adelio knapp über das Tor.
Kniesel trifft zum Ausgleich
Viel mehr bekam der VfL-Torwart auch nach dem Seitenwechsel nicht zu halten, durfte aber dennoch in der 50. Minute den Ball aus dem eigenen Netz holen. Nachdem Oliver Glotzmann nach feinem Lupfer von Daniel Kniesel noch frei stehend die Führung verpasst hatte, bestrafte Willie Till Sauerborn die Nachlässigkeiten des VfL seinerseits mit dem 1:0 für die Hausherren. „Dieser Treffer hätte aber niemals zählen dürfen“, haderte Maik Schütt, weil Alex Aleman Solis in der Entstehung des Tores klar gefoult worden war. Die Pfeife von Schiedsrichter Benjamin Kammerer (Bösingen) blieb stumm.
Die Sindelfinger, gestärkt durch die zuletzt erfolgreichen Wochen, schlugen aber schnell zurück und waren fünf Minuten später schon wieder im Spiel. Über Timo Krauß und Alex Aleman Solis gelangte das Spielgerät zu Daniel Kniesel, der das 1:1 markierte. Fortan waren die Gäste klar am Drücker und lagen weitere sechs Minuten danach erstmals vorne. Einen Schuss von Armin Zukic klärte Stefan Baumann noch zur Ecke. Diese schlug der Sindelfinger Spielmacher nach innen, wo Raphael Molitor den Ball zum 2:1 über die Linie stocherte.
Sindelfingen ließ nun nicht mehr locker und drängte auf die Vorentscheidung. Nachdem Alex Aleman Solis in der 73. Minute noch frei vor Stefan Baumann scheiterte, machte es Oliver Glotzmann drei Minuten später besser. Aus 20 Metern traf er zum 3:1 – der neunte Saisontreffer des VfL-Torjägers.
Als der starke Ivo Colic in der 82. Minute das 4:1 für die Gäste nachlegte, war das Spiel endgültig entschieden. Den Schlusspunkt zum 5:1-Auswärtssieg setzte in der 88. Minute der seit Wochen brillant aufspielende Armin Zukic.
„Das war ein Sieg der Willensstärke“, schwärmte Maik Schütt vom Spiel seiner Mannschaft. „Die Antwort nach dem 0:1 war überragend. Man hat deutlich gesehen, dass die Jungs nicht verlieren wollten. Jeder hat noch mal eine Schippe draufgelegt. Wir haben flüssig kombiniert und bemerkenswerte Tore geschossen. Am Ende geht auch die Höhe des Erfolges absolut in Ordnung.“
VfL Sindelfingen: Kocyba, Krauß (85. Minute Göcer), Klug, Sautter, Wetsch, Molitor, Kniesel (79. Minute Feigl), Colic, Zukic, Aleman Solis (73. Minute Frick), Glotzmann (77. Minute Simao)
Bild: Oliver Glotzmann (links) und Armin Zukic steuerten je einen Treffer zum Sindelfinger Sieg bei. Bild: automotorart/A
Quelle: SZBZ Online