Handball – Württemberg-Liga: TSV Altensteig – HSG Böblingen/Sindelfingen 28:28 (13:12)
Die Handballer der HSG Böblingen/Sindelfingen haben im Auswärtsspiel beim TSV Altensteig einen sicheren Sieg noch aus den Händen gegeben. Drei Minuten vor der Schlusssirene führte das Team von Harry Sommer bereits mit 28:23, musste sich am Ende aber mit einem 28:28-Remis begnügen.
„Tja, was soll ich sagen – wir haben es einfach verpasst, den Sack zuzumachen“, rang Harry Sommer kurz nach dem Ende der Partie beim TSV Altensteig nach den richtigen Worten. „Das gehört wohl noch zum Lehrgeld dazu, das wir zahlen müssen.“
Nachdem sich die Kontrahenten zu Beginn des Spiels eine Viertelstunde lang abgetastet hatten, nahm die HSG zuerst Fahrt auf. Angeführt von Frederik Todt und Markus Schwab drehten die „BöSis“ einen zwischenzeitlichen 6:7-Rückstand in eine 10:7-Führung (20.). Zur Pause prangte dennoch ein 13:12 für Altensteig an der Anzeigetafel in der Eichwaldhalle.
Zunächst alles im Griff
Die zweite Halbzeit begann der HSG-Coach mit Daniel Meyer anstatt Sven Rinderknecht im Tor. „Sven war nicht schlecht, aber einige Bälle sind noch ganz unglücklich reingefallen“, erklärte Harry Sommer seine Maßnahme, die sofort Wirkung zeigte. Urs Bonhage und Frederik Todt nutzten die Paraden ihres Torhüters als Steilvorlage und warfen die „BöSis“ schnell mit 15:14 (35.) in Führung.
Fortan hatte die HSG alles im Griff und baute ihren Vorsprung vor knapp 300 Zuschauern kontinuierlich aus. Nach 50 Minuten lagen die Gäste durch den einzigen Treffer des angeschlagenen Stefan Trunk mit 24:19 vorne. „Stefan konnte seinen Arm gar nicht heben, hat sich aber in den Dienst der Mannschaft gestellt“, war Harry Sommer begeistert von der Einstellung seines Abwehrchefs. Aber auch der Rest der HSG-Mannschaft, allen voran der siebenfache Torschütze Dominic Horsch, spielte sich im Verlauf der zweiten Halbzeit in einen Rausch und lag durch einen Treffer des starken Frederik Todt vier Minuten vor dem Ende mit 28:23 in Führung. Dann begann aber das große Zittern.
Zuerst kassierte Florian Müller eine Zeitstrafe, die die Hausherren mit zwei Toren bestraften und damit auf 25:28 verkürzten. Je ein Fehlwurf von Urs Bonhage und Markus Schwab frei vor dem gegnerischen Tor konterten die Altensteiger mit dem 26:28 respektive 27:28. Das Spiel stand nun auf Messers Schneide, und hätte Dominic Horsch frei stehend getroffen, wären die zwei Punkte sicher gewesen. So kam Altensteig aber doch noch mal in Ballbesitz und bekam von den guten Unparteiischen Konstantin Geis und Jörg Hanselmann (TSV Ehningen) noch einen letzten Freiwurf zugesprochen. Dovydas Kuodys nutzte diesen und erzielte eine Sekunde vor der Schlusssirene den drei Minuten zuvor nicht mehr für möglich gehaltenen 28:28-Ausgleich.
Während der Jubel über den Punktgewinn auf Altensteiger Seite keine Grenzen kannte, stand der HSG-Tross wie bedröppelt da. „Vor dem Spiel hätte ich ein Unentschieden aufgrund unserer personellen Situation und mit der Bürde der Derbyniederlage gegen Schönbuch sofort unterschrieben“, konstatierte Harry Sommer. „Nach dem Spielverlauf sind wir natürlich traurig. Wir hätten nur eine unserer Chancen am Ende verwerten müssen.“
Zeit zum Wundenlecken hat die HSG Böblingen/Sindelfingen keine, denn schon am morgigen Dienstag steht die nächste Aufgabe an. In der Böblinger Murkenbachhalle empfängt die Sommer-Sieben den höherklassigen TV Bittenfeld II in der zweiten Runde des HVW-Pokals.
HSG Böblingen/Sindelfingen: Rinderknecht, Meyer, Gsell (alle im Tor); Petri (1 Tor), Trunk (1), Root, Horsch (7), Tischner (1), Fecker (2), Bonhage (2), Raff, Todt (11/davon 7 Siebenmeter), Müller, Markus Schwab (3)
Bild: 11 Treffer steuerte Frederik Todt bei. Zum Sieg reichte es nicht. Bild: automotorart/A
Quelle: SZBZ Online