Handball – Württemberg-Liga: SV Fellbach – HSG Böblingen/Sindelfingen 36:36 (18:17)
Mit einem 36:36 beim SV Fellbach sind die Handballer der HSG Böblingen/Sindelfingen in die zweite Saisonhälfte gestartet. Die Mannschaft von Harry Sommer schaffte das Kunststück, in den Schlussminuten einen Vier-Tore-Rückstand noch aufzuholen.
Entsprechend begeistert war Harry Sommer nach dem Spiel. „Das war ein genialer Auftritt meiner Jungs“, konstatierte der Trainer der HSG Böblingen/Sindelfingen zufrieden. „Da war unglaublich viel Disziplin drin.“ Das gefiel Harry Sommer besonders, da seine Mannschaft die Angriffe stets bis zum Ende geduldig vortrug und nie überhastet agierte. „Wir waren immer im Spiel, auch wenn wir bisweilen mit fünf Toren zurücklagen.“
Vom Start weg entwickelte sich ein von beiden Offensivreihen geprägtes Duell. Ähnlich wie im Hinspiel, das die HSG in der Böblinger Murkenbachhalle mit 31:29 gewinnen konnte, legten beide Teams los wie die Feuerwehr – zunächst mit leichten Vorteilen für den SV Fellbach. Die Hausherren lagen, angeführt von Andreas Blodig und Constantin Schäfer, nach gerade einmal zwölf Minuten bereits mit 10:7 vorne. „Das Spieltempo war enorm“, nickte der HSG-Coach anerkennend. Sein Team hielt dabei voll dagegen und glich nach 17 Minuten durch Patrick Fecker zum 11:11 aus.
Spitz auf Knopf
Die Seiten wurden schließlich mit einer knappen 18:17-Führung der Fellbacher gewechselt, die nach Wiederanpfiff erneut den leicht besseren Eindruck hinterließen und nach 39 Minuten mit 25:22 vorne lagen. Harry Sommer nutzte die ganze Tiefe seines Kaders, um nicht schon frühzeitig die Felle davonschwimmen zu lassen, was sich zunächst aber noch nicht auszahlte. In der 49. Minute lag seine Mannschaft mit 27:32 zurück.
Kurz darauf aber war für Fellbachs Daniel Toth nach der dritten Zeitstrafe und der damit verbundenen Roten Karte die Partie frühzeitig beendet. Bis zur 55. Minute und einer 35:31-Führung konnten die Hausherren das Fehlen ihres Abwehrchefs kompensieren, dann aber wechselte das Momentum in Richtung der Gäste. Der überragende Regisseur Frederik Todt und der nicht minder überzeugende Kreisläufer Markus Schwab verkürzten auf 33:35 aus HSG-Sicht. Zwar musste Markus Schwab unmittelbar danach nach der dritten Zwei-Minuten-Strafe ebenfalls mit Rot runter, den Schwung ließen sich die Gäste aber nicht mehr nehmen.
Was auch an Daniel Meyer lag. Der HSG-Torwart, der ebenso wie Sven Rinderknecht (40 Minuten) und Kevin Gsell (10 Minuten) zum Einsatz kam, hielt in der Schlussphase einen Siebenmeter von Constantin Schäfer – und sein Team damit im Spiel. Den Rest besorgte der bärenstarke Urs Bonhage mit zwei Treffern, die das verdiente 36:36 besiegelten. „Das Unentschieden fühlt sich wie ein Sieg an“, jubelte Harry Sommer nach der Schlusssirene. „Ich hatte gehofft, dass den Fellbachern in der Schlussphase die Kräfte ausgehen – genauso ist es gekommen. Jetzt freuen wir uns auf den Jahresabschluss am kommenden Samstag gegen Leonberg/Eltingen.“
HSG Böblingen/Sindelfingen: Rinderknecht, Gsell, Meyer (alle im Tor); Petri, Horsch (4 Tore), Tischner (4/davon 2 Siebenmeter), Fecker (1), Bonhage (6), Raff (1), Todt (9/2), Demaili (1), Müller, Schwab (9), Heinkele (1)
Bild: Urs Bonhage: bärenstark. Bild: automotorart
Quelle: SZ/BZ-Online