Der VfL Sindelfingen und der Sportbund Stuttgart trennen sich 7:7
Das Titelrennen in der Frauen-Regionalliga bleibt weiter offen, das 7:7 im Topspiel zwischen dem VfL Sindelfingen und dem DJK Sportbund Stuttgart offenbarte keine Vorteile für eine der beiden Seiten.
Auch wenn der Gewinn der Meisterschaft in Sindelfingen weiterhin das primäre Ziel ist, so plant man beim VfL aktuell nicht mit dem Aufstieg in die dritte Bundesliga.
Zum Aufgalopp eines interessanten Doppelspieltags bekam es das Regionalliga-Team des VfL Sindelfingen mit dem abstiegsbedrohten SSV Schönmünzach zu tun, der sich nur phasenweise als konkurrenzfähig erwies. Letztendlich hatten die Gäste aus dem Murgtal beim 0:8 keine Chance. Jasmin Lorenz-Kovacs und Sandra Koziol ließen dabei Schönmünzachs junge Abwehrspielerin Antonia Bernhard genauso wenig zur Entfaltung kommen wie die Nummer zwei Nicole Gaiser. Zwei Siege im Doppel und zwei weitere am hinteren Paarkreuz durch Nathalie Richter und Natalie Bacher, fertig war das delikate Siegesmenü.
Am Sonntag ging es dann ins Spitzenspiel gegen den Sportbund aus Stuttgart, der sich mit zuletzt sechs Siegen zum hartnäckigsten Verfolger des VfL entpuppte. Ohne Stuttgarts Nummer eins Ronja Mödinger (privat verhindert) standen die Chancen für die Sindelfingerinnen nicht schlecht. Was sich bis zur 7:5-Führung auch bewahrheitete. Jasmin Lorenz-Kovacs und Sandra Koziol mussten sich am Spitzenpaarkreuz zwar der jungen Ramona Betz beugen, gewannen dafür aber gegen Saskia Becker. Nathalie Richter, die derzeit eine Ausbildung zur Flugbegleiterin absolviert, entwickelte sich am hinteren Paarkreuz mit zwei wichtigen Erfolgen zum Überflieger.
Vergessen den Sack zuzumachen
Am Schluss versäumte es der VfL schlichtweg, den Sack zuzumachen, als Sandra Koziol bei zwei Matchbällen gegen Ellen Wohlfahrt den Sieg auf dem Schläger hatte. Äußerst knapp mit 14:12 im entscheidenden dritten Durchgang setzte sich dann jedoch die Stuttgarterin durch. Da auch Natalie Bacher gegen Ramona Betz den kürzeren zog, musste man sich im Sindelfinger Lager doch noch mit der Punkteteilung begnügen. „Wenn man mit einer 7:5-Führung in die letzten Einzel geht, will man natürlich das Spiel gewinnen. Die Matchbälle von Sandra waren ja sozusagen auch die Matchbälle zum Titel. Aber es sollte nicht sein. Wir haben dennoch ein hochklassiges und schönes Spitzenspiel zweier starker Regionalliga-Mannschaften gesehen“, sagte VfL-Frauencoach Oliver Appelt, der auch hinsichtlich des Personals zur kommenden Saison aus dem Nähkästchen plauderte.
Nach einem einjährigen Intermezzo in Sindelfingen wird die Polin Sandra Koziol den Verein wieder verlassen. Appelt: „Sandra wird in der kommenden Saison hauptsächlich in der zweiten polnischen Liga spielen. Leider zerschlug sich die Verpflichtung einer anderen Spielerin, da sich diese dafür entschied, zukünftig lieber bei den Männern ihres Vereins zu spielen. So sind wir aktuell nicht in der Lage, selbst im Falle des Regionalliga-Titelgewinns eine Drittligamannschaft zu stellen. Wir planen also weiterhin für die Regionalliga.“
Die zweite Mannschaft, die nach der Vorrunde in der Oberliga bereits mit dem Rücken zur Wand stand, hat sich in der zweiten Saisonhälfte mit 10:4 Punkten buchstäblich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf gezogen. Durch ein recht souveränes 8:3 über den TTC Singen kam man dem Klassenerhalt in der höchsten Liga Baden-Württembergs deutlich näher.
Natalie Bacher hielt sich am Spitzenpaarkreuz schadlos, Katharina Huber am hinteren. Einen wichtigen Punkt steuerte auch Alina Frey bei, die gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe war, erst zehn Minuten vor Spielbeginn in der Halle erscheinen konnte und trotzdem ihr erstes Einzel gewann. Mit 14:18 Punkten steht die VfL-Zweite inzwischen recht gut da, muss aber angesichts eines schweren Restprogramms gegen die beiden besten Teams der Liga trotzdem noch auf die Ergebnisse der Konkurrenz hoffen.
Erster Neuzugang für den VfL II
Mit der Verpflichtung von Eva Rentschler konnte der VfL nunmehr einen Neuzugang bekannt geben, der hauptsächlich im Oberliga-Team zum Einsatz kommen wird.
„Aufgrund ihres spielerischen Niveaus kann Eva aber auch in der Regionalliga eingesetzt werden“, sagt Oliver Appelt über den Neuzugang von Oberligakonkurrent TTC Dietlingen (bei Pforzheim), der auch schon in Böblingen, Busenbach und Frickenhausen spielte.
Bild: Der VfL Sindelfingen mit Natalie Bacher (links) und Sandra Koziol vergab den Matchball gegen den Sportbund Stuttgart. Bild: automotorart
Quelle: SZ/BZ-Online