Handball – Landesliga, Frauen: HSG Böblingen/Sindelfingen – HB Ludwigsburg II 39:14
Das letzte Liga-Heimspiel von Vito Cece als Trainer der HSG Böblingen/Sindelfingen war nicht die allergrößte Herausforderung für seine Mannschaft, aber letztlich ein voller Erfolg. Mit dem 39:14-Kantersieg gegen den HB Ludwigsburg II sicherte sich die HSG-Handballerinnen die Vize-Meisterschaft in der Landesliga.
„Ich hatte mir von den Mädels für mein letztes Liga-Heimspiel 40 Tore gewünscht“, sagte Vito Cece nach dem Schlusspfiff der vom Anpfiff weg einseitigen Partie. „39 sind es am Ende geworden, dafür setze ich diese Woche noch einmal ein Straftraining an.“ Der am Saisonende scheidende Trainer der HSG Böblingen/Sindelfingen konnte sich bei seinem ersten Statement unmittelbar nach dem Kantersieg ein breites Grinsen nicht verkneifen.
Seine Laune war bestens – und dennoch schwang einiges an Wehmut durch die Murkenbachhalle. Vito Cece hinterlässt nämlich tiefe Spuren im Lager der HSG-Handballerinnen. Ein Nachfolger, der gemeinsam mit Conny Dorschner das Zwei-Trainer-Modell fortführt, ist immer noch nicht gefunden. Dabei ist Eile geboten, denn einige Spielerinnen machen ihre sportliche Zukunft auch vom neuen Coach abhängig. Andere wiederum tragen sich sogar mit dem Gedanken, ganz aufzuhören. Alles nicht mehr Vito Ceces Problem. Er wechselt zur neuen Runde zum Männer-Landesligisten TV Neuhausen/Erms II, hinterlässt aber eine Mannschaft, die – sofern sie zusammenbleibt – in der kommenden Landesliga-Saison als haushoher Titelfavorit ins Rennen gehen wird.
Tempohandball vom Feinsten
Die Stärke der HSG bekam am Samstagabend der HB Ludwigsburg II zu spüren, der nicht mehr war als ein Sparringspartner und nicht den Hauch einer Chance hatte. Knapp drei Minuten lang hielten die Gäste mit, ehe Denise Knoll mit dem 2:1 die Richtung vorgab. Nach neun Minuten führte die HSG mit 7:1, ließ es danach kurzzeitig etwas lockerer angehen, ehe sie ab der 22. Minute wieder Vollgas gab. Angeführt von der starken Anja Weinhardt machten die Gastgeberinnen aus einem zwischenzeitlichen 12:3-Vorsprung eine 18:6-Pausenführung.
Nach dem Seitenwechsel bot sich den Zuschauern ein unverändertes Bild. Im Hinblick auf das Final-Four-Turnier im HVW-Pokal Ende April in der Sindelfinger Sommerhofenhalle spielten sich die „BöSis“ teilweise in einen Rausch und überrannten die bemitleidenswerten Gäste nach allen Regeln der Kunst. Nach 42 Minuten führte die HSG mit 26:8, in der 53. Minute gar mit 36:12. Die Cece/Dorschner-Mädels steuerten auf einen Saisonrekord hin, konnten die 42 Tore aus dem jüngsten Kantersieg beim TSV Nordheim II aber nicht mehr toppen. Letztlich endete die Partie mit 39:14 – was zumindest gleichbedeutend war mit dem höchsten Saisonsieg. Conny Dorschner gab sich damit zufrieden: „Wir haben unsere Variabilität heute komplett ausgenutzt und alles ausprobiert, was der Kader taktisch hergibt. Das hat viel Spaß gemacht.“
Mit dem Sieg sicherte sich die HSG den Vize-Titel in der Landesliga, der zum Leidwesen aller Beteiligten in diesem Jahr aber keine Relegationsspiele nach sich zieht. „Schade, aber leider nicht mehr zu ändern“, sagte Vito Cece.
HSG Böblingen/Sindelfingen: Steffi Dieterle, Schroth (beide im Tor); Steinlein (2 Tore), Turkalj (6/davon 2 Siebenmeter), Bauer (1), Knoll (2), Köberling (1), Leibfried (5/2), Kron (2), Kayser (4), Andrea Dieterle (3), Weinhardt (8), Maurer (1), Dux (4)
Bild: HSG-Kreisläuferin Anja Weinhardt glänzte gegen Ludwigsburg und erzielte hier eines ihrer 8 Tore. Bild: Zvizdiç
Quelle: SZ/BZ-Online