Leichtathletik: Der VfL Sindelfingen schickt 18 Athleten zu den deutschen Meisterschaften nach Berlin
Am Wochenende werden gleich zehn deutsche Meisterschaften in Berlin ausgetragen. Für viele Athleten beginnt mit den Finals in der Hauptstadt die heiße Phase im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. Die Leichtathleten kämpfen im Olympiastadion um die WM-Qualifikation für Doha. Der VfL Sindelfingen ist mit einem Team von 18 Athleten und etlichen mitreisenden Fans dabei.
Ein packendes Vereinsduell werden sich die Sindelfinger Kugelstoßer Tobias Dahm und Simon Bayer liefern. Simon Bayer führt die deutsche Bestenliste mit 20,25 Metern an, doch Tobias Dahm kann mit einer langen Wettkampf-Erfahrung dagegenhalten. Am Samstagnachmittag fällt die Entscheidung.
Gleich drei Hürdensprinter hat der VfL Sindelfingen über 110 Meter Hürden gemeldet. Der Youngster Stefan Volzer, Deutscher Jugend- und Juniorenmeister, sowie Fünfter bei der U20-Europameisterschaft in Boras, will es den alten Hasen zeigen. Mit seiner Zeit von 14,06 Sekunden über die Männerhürden wäre das zu schaffen. Aleksandar Gacic, ein Jahr älter als Volzer, ist erst sehr spät aufgrund muskulärer Probleme in die Saison eingestiegen und hat erst im letzten Moment den Sprung auf den Meisterschaftszug geschafft. Gacic muss alles zeigen, um in den Endlauf zu kommen, Dritter im Bunde ist der Deutschamerikaner Niklas Rippon. Momentan liegt er mit seiner Zeit von 14,34 Sekunden an zehnter Stelle der deutschen Bestenliste.
Über die längere Hürdendistanz, die 400 Meter Hürden, hat der VfL Sindelfingen ein heißes Eisen im Feuer. Mit Constantin Preis, dem Deutschen Juniorenmeister und Fünften bei der U23-Europameisterschaft, kämpft ein weiterer Sindelfinger Athlet um Edelmetall. Sein Trainer Bastian Marcard ist fest davon überzeugt, dass Constantin Preis seine persönliche Bestzeit von 49,84 Sekunden toppen kann. Damit wäre auf jeden Fall eine Medaille in greifbarer Nähe. Sein Teamkollege Yannik Frers möchte über diese Strecke ins Finale. „Ich würde es Yannik wirklich gönnen, im Endlauf dabei zu sein. Yannik ist ein richtiger Teamplayer“, sagt VfL-Geschäftsführerin Barbara Erath.
Velten Schneider komplettiert das Männerteam des VfL Sindelfingen bei den Einzelstartern. Er startet über 3000 Meter Hindernis. Zwar hat er mit gelaufenen 8:45,59 Minuten eine gute Zeit in diesem Jahr vorgelegt und liegt damit aktuell auf Platz 7, aber jedes Rennen über diese Strecke hat seinen eigenen Rennverlauf.
Lindenmayer schmerzt die Sehne
Bei den Frauen starten drei VfL-Athletinnen in Einzeldisziplinen. Sabrina Lindenmayer ist über 100 Meter Hürden sehr routiniert. Seit vielen Jahren steht sie bei jeder deutschen Meisterschaft im Finale. Dieses Jahr läuft es bei ihr nicht so rund. Die Achillessehne zwickt. „Wir hoffen und wünschen es Sabrina, dass sie schmerzfrei an den Start gehen kann“, sagt Barbara Erath.
Ihre Trainingskollegin Carolina Krafzik ist top fit. Zwar ist die Konkurrenz dieses Jahr über die 400 Meter Hürden wieder stärker. Aber Krafzik ist zuversichtlich: „Ich werde mein bestes Rennen abliefern, dann werden wir sehen, für was es gereicht hat.“
Lea Riedel, die am Mittwoch vor einer Woche bei einem Wettkampf in Köngen Bestleistung über 16,55 Meter gestoßen hat, rückt mit dieser Weite in den Kreis der besten acht deutschen Kugelstoßerinnen vor. Sollte sie diese Weite bestätigen können, wird das für den Endkampf reichen.
Zwar führt die Sindelfinger Frauenstaffel mit Sabrina Lindenmayer, Carolina Krafzik, Jasmin Pansa und Lea Creuzberger die deutsche Bestenliste über die 4 x 100 Meter an, aber Jasmin Pansa ist verletzt und Carolina Krafzik hat ein hartes Wettkampfprogramm. Aber mit Kristina Stern und Lisa-Sophie Hartmann hat Trainer Werner Späth erfahrene Staffelläuferinnen dabei. Wer am Sonntagvormittag in der Staffelaufstellung stehen wird, entscheidet die Tagesform.
Auch Peter Wiesner, der Staffelcoach der 4 x 100-Meter-Männerstaffel, nimmt Ersatz mit. Mit Johannes Wiesner, Emanuel Stubican, Aleksandar Gacic, Stefan Volzer, Maximilian Dillitzer und Luis Haidt kann Peter Wiesner bei der Aufstellung aus den Vollen schöpfen.
Quelle: SZ/BZ-Online