Sportpolitik: Die Bagger beißen sich in die Mauern des Altbaus an der Sportwelt des VfL Sindelfingen / Die Tennisabteilung hilft mit ihren Kabinen den Fußballern aus
Der Abriss der alten Geschäftsstelle des VfL Sindelfingen an der Sportwelt hat begonnen. Die ehemaligen Büros, das Restaurant, das Jugendcafé und die Umkleiden im Untergeschoss sind bald passé. Einschränkungen für die Mitglieder gibt es nur kurzfristig. Die Fußballer, welche die Kabinen nutzten, müssen sich hingegen auf eine Interimslösung einstellen.
Stück für Stück reißt der Arm des Baggers das Dach des Gebäudes ein. Im Inneren schlängeln sich ausgediente Kabel durch den Raum, ein Bürostuhl steht noch auf dem staubbedeckten Boden. Nicht mehr lange und von der ehemaligen Geschäftsstelle des VfL Sindelfingen wird nichts mehr übrig sein. Nachdem die Bauarbeiter fast drei Wochen lang den Innenbereich entkernt und das gefährliche Asbest sorgfältig entsorgt haben, ist vor der Bagger angerückt. In kürzester Zeit wird er das flache Gebäude direkt neben dem Hartplatz an der Rudolph-Harbig-Straße dem Erdboden gleich machen.
Das Alte macht dem Neuen Platz: Im Herbst soll an dieser Stelle der neue Anbau der VfL-Sportwelt entstehen. Grund für die Erweiterung ist der Platzmangel im Fitnesszentrum, das aus allen Nähten platzt. Bei der Eröffnung vor elf Jahren hatte die Sportwelt noch 700 Mitglieder. Mittlerweile trainieren dort rund 2500 Menschen. „Die Leute sind zufrieden, aber bei Stoßzeiten ist es arg eng geworden, vor allem im Geräteraum“, sagt Roland Medinger, der Geschäftsführer der Sportwelt. „Wir wollen den Leuten mehr Trainingsmöglichkeiten bieten, denn wenn sich Leute bei uns abgemeldete haben, dann nur weil es ihnen zu voll wurde.“
Die bisherige Fläche des Fitnesszentrums von rund 2500 Quadratmeter wächst daher um fast das Doppelte. In dem neuen Gebäude, das 2100 Quadratmeter groß sein wird und rund fünf Millionen Euro kostet, soll es Platz für einen Gymnastikraum, einen Studioraum mit Fitnessgeräten, einen neuen Duschbereich für Frauen und weitere Büros für die insgesamt 60 Angestellten des VfL Sindelfingen geben.
Alles, was sich zwischen der Sportwelt, der Tennishalle und dem Gebäude des Tanzsportvereins befindet, wird dafür abgerissen. Dazu zählt das Jugendcafé, das Restaurantgebäude, die alten Büros der Geschäftsstelle und die Umkleidekabinen der Fußballer im Untergeschoss. „Bis auf ein paar Möbel und alte Pokale, die sich noch in den Räumen befanden, haben wir gerettet“, sagt Andreas Bonhage, Vizepräsident des Vereins. „Außerdem haben wir einige historische Bilder dem Archiv der SZBZ übergeben.
Noch einige Wochen
Der komplette Abriss wird voraussichtlich einige Wochen dauern. Von Oktober an soll dann mit dem Bau des neuen Gebäudes, das im Herbst 2020 fertiggestellt sein soll, begonnen werden. Einschränkungen für die Mitglieder wird es, laut Bonhage, nur kurzzeitig geben. „Die Treppe in der Sportwelt soll so umgestaltet werden, dass über sie ein Zugang zum Neubau möglich wird“, so der Vizepräsident.
Etwas umständlicher wird es während der Bauphase für die Fußballer werden, die in andere Umkleideräume ausweichen müssen. Dazu zählen einige Jugendmannschaften des VfL Sindelfingen, die vorübergehend im Glaspalast unterkommen werden, und die Vereine Isa Boletini, FV Radnik und Croatia Sindelfingen. „Wir arbeiten momentan an einer Interimslösung für die Mannschaften“, sagt Christian Keipert vom städtischen Sportamt.
Bis September sind die Kreisliga-Teams noch in den Umkleiden der Tennishalle untergebracht. Wenn die Sommersaison vorüber ist und die Tennissportler in die Halle gehen, werden die Fußballer ans Tennisgelände am Floschenstadion ausweichen. „Wir sind froh, dass die Tennisabteilung uns unterstützt“, sagt Keipert, der für die Fußballer mittelfristig an einer Container-Lösung arbeitet. „Der Bedarf an Kabinen und Duschmöglichkeiten wird auf alle Fälle gedeckt sein“, versichert er.
Quelle: SZ/BZ Online
Bild: SZ/BZ Online