Handball: Lebenszeichen aus der Murkenbachhalle

Handball – Württemberg-Liga: HSG Böblingen/Sindelfingen – SG Weinstadt 31:29 (13:11) / Nach souveräner erster Hälfte zittert sich die abstiegsbedrohte HSG zum knappen Sieg

Nach einer trostlosen Hinrunde wollte die HSG Böblingen/Sindelfingen im ersten Spiel des neuen Jahres mit einem Sieg in den zweiten Abschnitt der Württemberg-Liga starten. Gegen die SG Weinstadt wurde es in der Murkenbachhalle eine knappe Kiste, doch am Ende entschied die HSG nach langer Zeit wieder ein Duell mit 31:29 für sich.

Fünf Mal in der Woche, selbst an Silvester, hat die Mannschaft von Ingo Krämer in der Winterpause trainiert, um in der Rückrunde der Württemberg-Liga angreifen zu können. Bis dahin hatte die HSG Böblingen/Sindelfingen nur drei Siege auf dem Konto, dem standen ganze zehn Niederlagen gegenüber – und damit der ernüchternde vorletzte Tabellenplatz.
Mit der SG Weinstadt kam ein Gegner in die Murkenbachhalle, gegen den die HSG einen der wenigen Siege holen konnten. Und auch im Rückspiel in der heimischen Halle sah es gegen die Gäste lange Zeit ziemlich gut aus. Mit einer 13:11-Führung ging die HSG nach einer halben Stunde in die Kabine. Es hätte deutlicher aussehen können. In der 22. Minute stand es 11:6 für die HSG, die sich bis dahin gut präsentierte. Dann legte die SG eine Schippe drauf und erzielte vier Tore hintereinander.
Enge zweite Hälfte
Krämer konnte mit den ersten 30 Minuten aber zufrieden sein. „Das Zusammenspiel am Kreis hat besser funktioniert. Auch im Überzahlspiel haben wir uns souveräner gezeigt“, so der Coach. Vor allem Nicholas Raff und Urs Bonhage mit ihren Treffern, aber auch Torhüter Edis Camovic, der seine Mannschaft im Spiel hielt, zeichneten sich bei den Hausherren aus.
Weitaus enger ging es in der zweiten Halbzeit zu. 18 Gegentreffer kassierten die Hausherren. Ging die HSG in Führung, erzielten die Gäste meist postwendend den Anschlusstreffer. Zehn Minuten vor Schlusspfiff zeichnete sich bereits ab, dass dieses Spiel eine enge Kiste für die HSG werden würde. Immer wieder war es Dominic Horsch, der sich durch die gegnerische Abwehrreihe durchbiss und zum Erfolg kam. Insgesamt erzielte die Nummer 8 der Hausherren sechs Treffer an diesem Abend. Auch das freute Krämer: „In der Hinrunde musste Urs viel machen, dieses Mal haben sich die Tore auf mehrere Schultern verteilt.“
Dennoch reichte das nicht, um die Führung deutlich auszubauen. 20 Sekunden vor Schluss lag die HSG mit nur einem Tor in Führung, erst fünf Sekunden vor Schluss war es Stefan Trunk, der mit seinem Treffer die Erlösung brachte. 31:29 gewann die HSG verdient das erste Spiel nach der Winterpause. Nach der schweren Hinrunde, war es passend, was Torhüter Camovic dann nach dem Spiel beim Jubeln seinem Mannschaftskameraden zurief: „Wir leben noch.“

HSG Böblingen/Sindelfingen: Camovic, Gsell, Trunk, Richter, Horsch (6 Tore), Tischner (1), Spitzl (2), Degel (5/davon 3 Siebenmeter), Bonhage (4/1), Raff (3), Todt (2), Schwab (1), Heinkele (3), Kohler

Bild: Ingo Krämer
Quelle: SZ/BZ-Online