Tennis: Bei den Hallenbezirksmeisterschaften in Sindelfingen kann Meggie Raidt ihren Titel verteidigen / Bei den Männern triumphiert der 17-jährige Böblinger Joshua Roth
Etwas mehr als 300 Teilnehmer, 15 Konkurrenzen, vier Vorjahressieger erneut wieder im Finale, davon zwei erfolgreich als Titelverteidiger – das sind ein paar knappe Fakten zu den am Wochenende in den Sindelfinger Tennishallen zu Ende gegangenen Hallenbezirksmeisterschaften des Bezirks C (Stuttgart/Böblingen/Calw). Erneut aufs Spitzenpodest spielte sich bei den Damen A Meggie Raidt (TA VfL Sindelfingen). Bei den Herren A triumphierte der 17-jährige Joshua Roth (TA SV Böblingen).
Mit der Gesamtbeteiligung zeigten sich der Bezirksvorsitzende Manfred Kiefer (TC Nagold) und Bezirkssportwart Jürgen Wacker (TA VfL Sindelfingen) nicht ganz zufrieden. „Ein Aderlass von rund 50 Teilnehmern zum Vorjahr, das ist nicht unerheblich, auch wenn wir im Vergleich mit den anderen fünf WTB-Bezirken nach wie vor die größten Felder aufweisen können“, erwähnte Kiefer bei der Siegerehrung, bei der es auch ein dickes Lob für die reibungslose Durchführung des Turnierleiterteams der TA VfL Sindelfingen sowie den Einsatz der beiden Oberschiedsrichter Jörg Heinkele und Erik Lindmüller gab. Kiefers Dank ging auch an die Tennisvereine in Gärtringen, Holzgerlingen und Maichingen, die insbesondere am ersten der beiden Spielwochenende ihre Hallenplätze zur Verfügung gestellt hatten.
Dass der Titel bei den Damen A mit höchster Wahrscheinlichkeit wieder an eine Spielerin der TA VfL Sindelfingen gehen könnte, das hatte schon der Blick auf die Setzliste angedeutet. Einzig Katharina Rothacker vom TSC Renningen war noch unter die besten acht Spielerinnen gerutscht, schied jedoch in der zweiten Runde gegen Jana Knaab (TC Blau-Weiß Vaihingen/Rohr) aus, und die wiederum zog im Viertelfinale dann gegen Stefanie Stemmer (TC Leonberg) den Kürzeren. Dass es dann wie im Vorjahr wieder zu einem reinen Sindelfinger Duell im Damenfinale kommen sollte, dafür sorgte auf der unteren Tableauhälfte Neuzugang Marlene Förster. Die 15-Jährige vom hessischen Bob-Club Fürth gewann ihr Semifinale gegen Stemmer 6:3, 6:2, während Titelverteidigerin Meggie Raidt sich gegen Natalie Drobny (TA VfL Sindelfingen) mit 6:2, 6:2 schadlos hielt – und schließlich auch gegen ihre neue Mannschaftskameradin mit 6:2, 6:1 klar dominierte.
Interessant übrigens, dass die Viertelfinals in den beiden A-Konkurrenzen sich bis auf drei Namen im Vergleich zum Vorjahr komplett runderneuert hatten. Neben Raidt und Stemmer bei den Damen A war dies bei den Herren einzig Joshua Roth (TA SV Böblingen), der diesmal sogar auf der Top-Position gesetzt war. Zum Wackeln brachte ihn zunächst im Viertelfinale der zwei Jahre jüngere Vereinskamerad David Tvrdon, der bei einer Führung von 7:3 im Match-Tiebreak den Halbfinaleinzug bereits in greifbarer Nähe hatte. Nächster Kontrahent von Roth war dann Amar Tahirovic (TSC Renningen), auch er einer der jungen Wilden mit reichlich Potenzial und als Ungesetzter in der Runde der letzten Vier. Mit Juraj Pavlov (TC Blau-Weiß Vaihingen/Rohr) und Lukas Schuster (TEC Waldau) warf Tahirovic zwei Gesetzte aus dem Rennen, den Nervenkitzel dazwischen gegen den von Marc Weißmann (TA VfL Sindelfingen) mit einem Doppelfehler beendeten Krimi überstand er mit 11:9 im Match-Tiebreak. Gegen Roth unterlag der Renninger dann jedoch deutlich mit 0:6, 2:6.
In der unteren Tableauhälfte hatte der 14-jährige Eddie Schmidt (TC Herrenberg) für Furore gesorgt – und furios ging es für ihn weiter. Persönlich wichtig war dem Linkshänder das 6:1, 6:3 gegen Henri Rösch (TC Doggenburg), hatte er gegen ihn bei den Sommerbezirksmeisterschaften der Jugend in Calw nach deutlicher Führung den Sack nicht zumachen können und damit die Schlussrunde verpasst. Nun aber war wieder einmal ein Endspiel erreicht, in dem Joshua Roth immer wieder an die Netzposition stürmte, oft so antrittsstark und schnell, dass man befürchten musste, gleich würde er selbst vom Netz gestoppt. Meist brachten diese offensiven Attacken den gewünschten Erfolg. Trotzdem stemmte sich Schmidt vehement dagegen und erzwang nach Abwehr von drei Matchbällen sogar noch einen Tiebreak. In dem zog Roth dann aber schnell auf 6:0 davon – wenige Ballwechsel später war er mit 6:2, 7:6 Bezirksmeister.