Handball: Frederik Todt wechselt von der HSG Böblingen/Sindelfingen zur SG H2Ku Herrenberg
Anfang des Jahres hatte Urs Bonhage seinen Wechsel vom Württemberg-Ligisten HSG Böblingen/Sindelfingen zur SG H2Ku Herrenberg zur kommenden Saison bekanntgegeben. Denselben Weg schlägt nun auch Frederik Todt ein. Der 25-jährige HSG-Spielmacher schließt sich ab Sommer dem Baden-Württemberg Oberligisten an.
„Ich bin jetzt 25, bekomme noch einmal die Möglichkeit, höherklassig zu spielen und will diese Gelegenheit nun auch nutzen“, erklärt Frederik Todt seinen Wechsel von der HSG Böblingen/Sindelfingen zur SG H2Ku Herrenberg. Damit folgt der HSG-Regisseur ab Sommer seinem langjährigen Kumpel Urs Bonhage und trifft in der Herrenberger Markweghalle dann auf einen weiteren Spieler, mit dem er fast die komplette Jugend zusammengespielt hat: Alexander Zürn. „Noch einmal mit Alex und Urs gemeinsam auf dem Platz zu stehen, hat mich sehr gereizt.“
Einen Wechsel der Vereinsfarben hat Frederik Todt nicht aktiv vorangetrieben, aber jüngste Anfragen haben beim quirligen Rückraumspieler ein Umdenken ausgelöst. Neben den Herrenbergern war auch Ligakonkurrent SV Leonberg/Eltingen an einer Verpflichtung des 25-Jährigen interessiert. „Ich hätte mir auch einen Verbleib bei der HSG vorstellen können, da meine Kumpels hier spielen und ich mich auch mit Trainer Ingo Krämer super verstehe. Aber man muss hin und wieder im Leben auch an sich denken. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, die Herausforderung in Herrenberg anzunehmen.“
Lange Zeit sah es tatsächlich danach aus, als ob Leonberg/Eltingen das Rennen um Frederik Todt machen würde. Aber Tabellenplatz sieben in der Württemberg-Liga ließen ihn zweifeln. „Wenn ich wechsle, dann nur zu einem Verein, der über der HSG spielt“, spielte der in dieser Runde von Schulterproblemen geplagte Frederik Todt von Beginn an mit offenen Karten. „Alle bei der HSG und auch Leonbergs Trainer Tobias Müller waren jederzeit informiert und wussten immer, was ich will.“ Im Probetraining in Leonberg überzeugte der Wirbelwind dermaßen, dass der Württemberg-Ligist sofort Nägel mit Köpfen machen wollte.
Dann aber trudelte die Anfrage des Viertligisten aus Herrenberg ein. Der sportliche Leiter Hansi Böhm meldete sich bei Frederik Todt, lud ihn ebenfalls ins Training ein und auch hier konnte er sein Können unter Beweis stellen. „Nach dem Probetraining wusste ich, dass ich hierher will“, war Frederik Todt begeistert von den Bedingungen rund um die Herrenberger Markweghalle. Ralf Maurer, gemeinsam mit Fabian Pirschke Abteilungsleiter der HSG Böblingen/Sindelfingen, bringt Verständnis für den Wechselwunsch seines Spielmachers auf: „Freddy will sein Glück höher probieren, das ist jetzt nichts Spektakuläres. Wir wollten ihn zwar halten, wünschen ihm nun aber alles Gute für seine Zukunft.“
Ersatz für Frederik Todt hat der HSG-Handballchef auch schon gefunden — und zwar bei den Herrenbergern. Von dort kehrt Michael Fangerow, der als Auswahlspieler der C-Junioren nach Herrenberg gewechselt war und mittlerweile als A-Junior auch schon in der zweiten Mannschaft zum Zug kam, nach Böblingen/Sindelfingen zurück. „Mit Michael bekommen wir einen sehr guten Mittelmann, der die Position von Freddy einnehmen wird“, bezeichnet Ralf Maurer seinen Neuzugang als „Ideallösung“.
Bis sich im Sommer dann die Wege der Beteiligten trennen, will man aber gemeinsam am selben Strang ziehen. Sprich: Die Qualifikation für die Verbandsliga steht über allem anderen. „Nichts anderes zählt“, macht Ralf Maurer deutlich und hat diesbezüglich keine Bedenken, dass die scheidenden Urs Bonhage und Frederik Todt nicht dasselbe Ziel verfolgen könnten. „Keiner will in seiner Vita einen Abstieg stehen haben, deshalb werden wir alle Kräfte bündeln, um zumindest den 13. Tabellenplatz klar zu machen.“ Die nächste Gelegenheit, einen Schritt in Richtung Verbandsliga zu machen, bietet sich der HSG am kommenden Samstag ausgerechnet im Derby beim SV Leonberg/Eltingen.
Quelle: SZ/BZ-Online