Sportwelt: Damit der Druck wieder abnimmt

Fit fürs Leben: Wie Bluthochdruck entsteht und welche natürlichen Methoden dem entgegenwirken können / SZ/BZ-Serie (Teil 19)

In Deutschland leiden 35 Millionen Menschen unter Bluthochdruck. Wenn man sich vor Augen führt, dass bei den unter 20-jährigen, also unter 20 Prozent der Deutschen, dieses Krankheitsbild so gut wie nie vorkommt, spricht das für alle anderen eine deutliche Sprache. Ein 70-jähriger, der keine blutdrucksenkenden Tabletten nimmt, ist eher die Ausnahme. Wie Bluthochdruck entsteht und welche natürlichen Methoden dem entgegenwirken können, darum geht es in dieser Folge.

Das Entstehen von Bluthochdruck ist sehr komplex. Laut dem Robert-Koch-Institut können als äußere Faktoren Übergewicht, Bewegungsmangel, hohe Kochsalzzufuhr, ein hoher Alkoholkonsum eine niedrige Kaliumzufuhr und auch chronischer Stress genannt werden. Das RKI nennt dazu aber auch innere Faktoren wie die Überaktivität des Sympathikusnervs. Dieser Nerv wird durch Stress aktiviert, der aber auch durch zu viel Kaffee und eine ungünstige Atmung entstehen kann (siehe Folge 7: „Die Nase atmet, der Mund isst“ vom 18.April). Weitere innere Faktoren sind . erhöhtes Insulin oder eine gestörte Nierenfunktion – letzten Endes Faktoren, die auch wieder stark von unserer Lebensweise, insbesondere der Ernährung oder auch unserem Trinkverhalten abhängig sind.

 

Wie bereits letzte Woche erklärt führt eine kohlenhydratreiche Ernährung – also eine Ernährung, die reich an Brot, Nudeln, Kartoffeln, Reis und vor allem Süßigkeiten, Kuchen und Fertignahrung ist – zu einem permanenten Ausstoß von Insulin. Dieses Hormon ist ein Speicherhormon und führt dazu, dass der Einfachzucker, also die aufgespaltenen Kohlenhydrate, aus der Nahrung schnell in die Zellen gelangt.

 

Das ist soweit gut, da ein hoher Blutzucker die Gefäße schädigt. Allerdings hat ein permanent leicht erhöhter Insulinwert ebenso nachteilige Effekte, weil Insulin als anaboles Speicherhormon den Aufbau von Körpermasse fördert. Zudem schädigt Insulin Gefäße, hemmt die Fettverbrennung und kann sogar süchtig machen – Heisshunger auf Süßes ist die Folge. Den Insulinausstoss zu fördern bringt einen also auf dem direkten Weg zum Übergewicht.

 

Die oben genannte, gestörte Nierenfunktion wird auch durch mangelndes Trinken begünstigt. Wasser ist das wichtigste Element für unseren Körper und ein wahres Lebenselixier. Wasser spült Giftstoffe aus dem Körper und reinigt die Niere – bei zu wenig „Spülmittel“ bleibt eben auch hier ein wenig mehr Dreck kleben. Die Niere trocknet aus und stellt irgendwann ihre Funktion komplett ein. Dabei ist Wasser der natürlichste Blutverdünner und somit wichtig für einen normalen Blutdruck: bereits ab einem Wassermangel von 5 Prozent steigen der Blutdruck und die Herzfrequenz an. Leider trinken gerade ältere Menschen meist zu wenig.

 

Die Folge von Bluthochdruck können weitere Gefäßschäden und daraus entstehende Herzinfarkte oder auch Schlaganfälle sein. Um dies zu vermeiden, können neben einer ausreichenden Wassermenge, einer kohlenhydratarmen Kost und der Stressreduktion auch folgende Dinge helfen: Magnesium, weil es entspannend und entkrampfend wirkt. Da bei vielen Deutschen ein Magnesiummangel vermutet wird, könnte das ein einfacher Ansatzpunkt sein.

 

Noch mehr Mittel

 

Entweder sollte man mehr magnesiumreiche Lebensmittel wie Kürbiskerne, Paranüsse oder auch Amaranth und Sojabohnen oder mit Nahrungsergänzungsmitteln nachhelfen – immer noch besser als Medikamente. Vitamin C – da dieses Vitamin als Antioxidans die Gefäße schützt. Also ein bisschen mehr an Paprika, roten Beeren, Zitrusfrüchten und Brokkoli in die Nahrung. B-Vitamine, weil gerade Vitamin B6 und B12 am Abbau von Homocystein beteiligt sind und hohe Homocysteinwerte mit Gefäßschäden in Verbindung stehen. Vitamin B12 findet sich vor allem in tierischen Produkten wie Schweineleber, Kalbsniere und Hühnerei oder der Chlorella-Alge als einzige pflanzliche Quelle. Lachs, Sardine, Rinderfleisch, Grünkohl, Bananen oder Weizenvollkornbrot sind reich an Vitamin B6.

 

Zudem: Omega-3-Fettsäuren aus Lachs, Leinsamen oder Walnüssen senken den Blutdruck ebenso wie Knoblauch, weil er Stoffe enthält, der die Fließeigenschaften des Blutes verbessert. Außerdem ist für einen normalen Blutdruck ein ausreichend hoher Spiegel an Vitamin D3 (Sonnenlicht) genauso wichtig wie die Darmgesundheit durch eine ballaststoffreiche Nahrung.