Handball – Verbandsliga: Die HSG Böblingen/Sindelfingen steht in den Startlöchern
„Corona sei dank!“ So oder so ähnlich wird das Fazit der Handballer der HSG Böblingen/Sindelfingen im vergangenen Frühjahr gelautet haben, als die Saison in der Württemberg-Liga abgebrochen und dann auch nicht mehr fortgesetzt wurde.
Nicht nur, dass die Mannschaft von Ingo Krämer, der im Saisonverlauf von Vorgänger Harry Sommer übernommen hatte, die Qualifikation für die eingleisige Württemberg-Liga längst verspielt hatte, drückte in der Mannschaft aufs Gemüt. Schlimmer noch: Aufgrund des letzten Tabellenplatzes drohte der HSG das Vollfiasko, genauer der Abstieg in die Landesliga. Und auch wenn sich der HSG-Coach immer noch sicher ist, dass sein Team es geschafft hätte, den letzten Tabellenplatz in noch sechs Spielen abzuwenden, gibt er zu, dass der „Abbruch nicht ungelegen“ kam. Damit hat es sich bei Ingo Krämer aber auch schon mit dem Blick zurück. „Ehrlich, die letzte Runde spielt bei uns überhaupt keine Rolle mehr“, sagt der ehemalige Herrenberger Zweitligaspieler.
„Wir schauen nur nach vorne und freuen uns riesig, dass es endlich wieder weitergeht. Wir haben ein ganz anderes Team, sind in einer neuen Liga, somit werden die Karten neu gemischt.“ Die Vorbereitung lief ziemlich gut, sogar besser als erwartet. Aufgrund der hochkarätigen Abgänge – Urs Bonhage, Frederik Todt und Sven Rinderknecht schlossen sich allesamt der SG H2Ku Herrenberg an – musste man sich bei der HSG neu finden und erfinden. In den Vorbereitungsspielen sah das schon ziemlich gut aus. Nur der erste Test gegen den höherklassigen SV Leonberg/Eltingen ging verloren. Von den restlichen sechs Partien – hauptsächlich gegen andere Verbandsligisten – gewann die HSG fünf und spielte ein Mal unentschieden. „Natürlich sind Vorbereitung und Punktspiele zwei Paar Schuhe“, weiß Ingo Krämer aus Erfahrung. „aber Abläufe, Abstimmung und Laufwege passen schon sehr gut.“ Die alte Garde sowie die neuen Spieler hätten sich schnell zusammengerauft. Gemeinsam habe man gleich noch die Parole für die am Samstag beginnende Saison ausgegeben. Die da lautet: „Neues Kapitel“. Neu mit an Bord ist Spielmacher Michael Fangerow, der von den Herrenberger A-Junioren zur HSG stieß und an neuer Wirkungsstätte sogleich das Zepter übernommen hat. Ebenfalls neu dazugestoßen ist Kim Baumann. Der Rechtsaußen kommt von den A-Junioren der SG Hirsau-Calw-Bad Liebenzell. Torhüter Manuel Huber, der öfters im Drittligakader des SV Salamander Kornwestheim dabei war, soll Stammtorwart Edis Camovic ergänzen. Ebenfalls auf die 3. Liga gefreut hatte sich Emilio Elze. Eine berufliche Veränderung führte den Linksaußen nun aber vom TSV Blaustein zur HSG. „Mit Emilio haben wir noch mehr Qualität im Kader.“
Die würde zusätzlich steigen, könnte Andreas Scheuerle seine endgültige Zusage geben. „Andreas hat letztes Jahr in Greifswald verbracht, würde sein Medizinstudium aber gerne nach Tübingen verlegen“, hofft der HSG-Trainer, dass genau das klappt. Beim Saisonauftakt am kommenden Samstag gegen den HC Oppenweiler/Backnang 2, der Anpfiff in der Sindelfinger Sommerhofenhalle erfolgt um 20 Uhr, werden auf jeden Fall Lukas Degel (bevorstehende Meniskus-OP) sowie Markus Schwab (Bänderriss im Sprungelenk) ausfallen. Der Coach selbst will sich nur noch auf seine Trainerrolle konzentrieren. „Hätten wir viele Verletzte, würde ich noch mitspringen. Da wir mit Michael Fangerow und Andreas Scheuerle nun auch zwei sichere Siebenmeterschützen haben, muss ich das auch nicht mehr übernehmen.“
Quelle: SZ/BZ-Online