Tischtennis: Appelt plant die neue Runde

Tischtennis: Appelt plant die neue Runde

Der VfL-Trainer sorgt sich um die Zukunft

Auch wenn gemeinsame Übungsstunden in der Halle seit mittlerweile über fünf Monaten nicht möglich sind, so kreisen die Gedanken bei Trainer Oliver Appelt auch im stillen Kämmerlein stetig um die Zukunft des Sindelfinger Damentischtennis.

„Mittlerweile bin ich wirklich gefrustet, weil ein Vereinsleben seit gefühlten Ewigkeiten nicht mehr möglich ist“, sagt der 48-Jährige, der mittlerweile über ein Vierteljahrhundert als Trainer bei den Sindelfinger Damenteams im Einsatz ist. Und die Tischtennis-Wochenenden schmerzlich vermisst. Knapp ein Drittel der Saison 2020/2021 konnte bis Ende Oktober absolviert werden, danach folgte der abermalige Lockdown und an Tischtennis-Wettkämpfe war nicht mehr zu denken. „Am letzten Oktobertag hatten wir extra noch ein Sondertraining anberaumt, seitdem geht nichts mehr“, sagt Oliver Appelt. 

Was die Personalplanungen angeht, stellt sich die Lage für Oliver Appelt „allgemein als schwierig dar“. Wenigstens wird sich am Stammpersonal der ersten Mannschaft nichts ändern, die zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs die Regionalliga-Tabelle anführte. Die tschechische Nationalspielerin Eva Jurkova, Einzel-Europameisterin der Gehörlosen, bleibt dem VfL an vorderster Position erhalten, ebenso wird mit der 14-jährigen Melanie Merk, einer der besten U 15-Spielerinnen Baden-Württembergs, weiter auf den Nachwuchs gesetzt. Des Weiteren stehen Jasmin Lorenz-Kovacs und Melanie Rheinbay im Kader, die trotz ihres jungen Familiennachwuchses wieder öfter zum Schläger greifen wollen. Wie es um die Einsatzmöglichkeiten der langjährigen Leistungsträgerinnen Nathalie Richter und Natalie Bacher steht, ist auf Grund derer zukünftigen beruflichen Orientierung noch offen.

Fristgerecht hat Oliver Appelt nun den Hut für die Teilnahmebereitschaft der VfL-Ersten in der dritten Bundesliga in den Ring geworfen, wobei sich die Aussichten auf eine Zusage laut Appelt in Grenzen halten. „Mal schauen, ob es einen Platz für uns gibt“, sagt der Trainer, der aus mehreren Gründen den Sprung nach oben für sinnvoll erachtet. 

Offen ist, in welcher Liga der VfL seine zweite Mannschaft meldet, die bisher ebenfalls in der Regionalliga spielte. Katharina Huber steht dem Team nicht mehr zur Verfügung. Trotz aller Widrigkeiten hält Oliver Appelt weiterhin Ausschau nach potenziellen Neuzugängen, um auch weiterhin mit dem VfL Sindelfingen eine kleine Hochburg im Damentischtennis darzustellen. „Das ist zurzeit aber alles andere als einfach. Es mangelt vor allem an jungen Talenten, was man schon allein daran merkt, dass in den beiden oberen Verbandsligen der U 18-Jugend gerade mal jeweils fünf Mannschaften spielen.“ 

Abschied nehmen heißt es für den VfL auch von Bernd Petzsche, den langjährigen Manager und Fahrer der Sindelfinger Damenteams zieht es privat nach Frankreich. „Bernd hat uns jahrelang tolle Dienste erwiesen, er hat im Hintergrund oftmals die Fäden gesponnen und war sozusagen unser Mädchen für alles“, sagt Oliver Appelt, dem diese „zweite Kraft“ in Zukunft sicherlich fehlen wird.

Bild: Sindelfingens Trainer Oliver Appelt ist gefrustet, dass er seine Tischtennisfrauen seit mehr als fünf Monaten nicht mehr geshen hat. Dennoch plant er mit Nachdruck die neue Saison. Bild: Holzapfel

Quelle: SZ/BZ-Online