Leichtathletik: Sindelfinger Leichtathleten: „Werner Späth ist der weltbeste Feierabendtrainer“

Der VfL Sindelfingen verabschiedet seine Athleten Richtung Tallinn und Tokio zum letzten Mal im Floschenstadion

Die Sindelfinger Leichtathleten haben selbst in diesem schwierigen Jahr eine beeindruckende Erfolgsbilanz vorzuweisen. In der coronabedingt abgespeckten Version der alljährlichen Meisterfeier wurden die Sportler am Donnerstagabend im Sindelfinger Floschenstadion für ihre Erfolge geehrt, dabei stehen die Saisonhöhepunkte der Top-Athleten noch bevor.

„Wir stehen in diesem Coronajahr gut da, beeindruckend ist die Fülle an herausragenden Leistungen. Schon jetzt konnten wir grandiose Erfolge feiern“, sagt Vorstandsmitglied Bernd Koschka und spielt damit auf die zahlreichen Titel und Medaillen bei den zurückliegenden Deutschen Meisterschaften der Aktiven und Junioren an. Gleich acht VfL-Leichtathleten wurden zu ihren internationalen Meisterschaften verabschiedet. Für Hindernisläufer Velten Schneider, Hürdensprinter Stefan Volzer, die Kugelstoßer Lea Riedel und Eric Maihöfer und Diskuswerfer Robin Vrbek geht es nach direkter Erfüllung der Qualifikationsnormen schon in der kommenden Woche los nach Tallinn. Estlands Hauptstadt ist nach der Absage aus dem norwegischen Bergen kurzfristig eingesprungen und wird vom 8. Bis zum 11. Juli die U23-Europameisterschaften austragen. Seit Donnerstag steht außerdem fest: Lisa Sophie Hartmann komplettiert das Blau-Weiße Team der EM-Fahrer. Sie wurde für die 4×400-Meter-Staffel nominiert. Damit wird der VfL Sindelfingen in sechs Wettkämpfen vertreten sein.

Unter den Anwesenden der Meisterfeier konnte sich keiner an einen ähnlichen Erfolg in der Juniorenklasse erinnern. Carolina Krafzik und Constantin Preis hingegen geben aktuell ihrer Form vor den Olympischen Spielen (30. Juli bis 8. August) den letzten Schliff. Vor den 400-Meter-Hürden-Starts in Tokio sammeln die beide noch internationale Erfahrung. Zeitgleich zur Meisterfeier bewies sich Constantin Preis in einem internationalen Top-Feld beim Diamond League-Meeting in Oslo. Carolina Krafzik wird am Sonntag zum ersten Mal die Luft der höchsten Meeting-Klasse schnuppern. Sie konnte ein. „Ich habe den Tipp bekommen, den ersten Start einfach zu genießen“, so die Sindelfingerin. Mit ihren dreimaligen Titelgewinnen bei den letzten drei Deutschen Meisterschaften und der gelungen Qualifikation für die Olympischen Spiele standen die beiden angehenden Olympioniken im Mittelpunkt der Feierlichkeiten. Vom Olympiastützpunkt in Stuttgart war eigens Herbert Wursthorn gekommen, um die Athleten zu verabschieden. „Wir freuen uns sehr, dass in diesem Jahr sportliche Träume in Erfüllung gehen und die Athleten in Sindelfingen trotz Corona weiterarbeiten konnten.“ Trainer Werner Späth, der mit Krafzik seine siebte Athletin zu den Olympischen Spielen bringt, bezeichnete Wursthorn als „weltbesten Feierabendtrainer“.

Auch Christian Keipert, Leiter des Sport- und Bäderamts Sindelfingen wünschte den Sportlern viel Erfolg bei den anstehenden Höhepunkten. Bemerkenswert war für ihn auch ein anderer Erfolg: Selbst in diesem Jahr ist es dem VfL gelungen, mit 60 neuen Mitgliedern einen Zuwachs zu erzielen. „Ohne Breite gibt es keine Spitze, Sport und Bewegung sind immer wichtig.“ Auch Horst Thome, Vorstandsmitglied des Hauptvereins fiebert mit. „Wir drücken euch die Daumen und sind in diesem Jahr zum letzten Mal zur Meisterfeier im Floschenstadion. Bald beginnen die Bauarbeiten und nächstes Jahr sehen wir uns wohl in Maichingen wieder.“

Bild: Helmut Valentin, Werner Späth, Herbert Wursthorn, Marc Biadacz, Carolina Krafzik, Sebastian Marcard, Eberhard Elsässer, Jürgern Kohler, Matthias Miller (von links), zum letzten Mal bei einer Verabschiedung im Floschenstadion. Bild: Drechsel

Quelle: SZ/BZ-Online