Die Sindelfinger Hürdenläuferin ist in Tokio auf den Punkt topfit /Am Montag um 13.35 Uhr läuft sie das Halbfinale
Olympia 2021. Der Weg bei den Spielen in Tokio geht für Carolina Krafzik weiter. Die Leichtathletin des VfL Sindelfingen erreichte am Samstagmorgen ihr großes Ziel, das Halbfinale im Olympiastadion von Tokio. Mit ihrem fulminanten Lauf ließ die 26-Jährige keine Zweifel: Sie ist in der erweiterten Weltspitze angekommen. Am Montag wird sich zeigen, ob es auch für das Olympiafinale reicht. Bei Constantin Preis hat es nach einem schnellen Lauf im olympischen Halbfinale nicht ganz mit dem Finale geklappt. Früh ging es für Carolina Krafzik am Sonntagmorgen aus den Federn. Gleich um 9 Uhr Ortszeit war sie mit ihrem Vorlauf über die 400-Meter-Hürdenstrecke an der Reihe. Kein Problem für die Grundschullehrerin, die sich hellwach präsentierte. In einem stark besetzten, letzten Vorlauf musste auch sie unter den ersten vier Läuferinnen ins Ziel sprinten, um sich den Halbfinalplatz zu sichern. Vom Start weg ließ Krafzik nichts anbrennen. „Die Taktik war klar, von vorne Vollgas geben und dann gut ins Ziel kommen. Und natürlich in der zweiten Kurve gut aufpassen und den Rhythmus umstellen“, sagt Krafzik. Ersteres gelang ihr bravourös. Doch wie bei ihrem Sindelfinger Vereins- und Disziplinkollegen Constantin Preis bekam Krafzik an der Hürde Nummer fünf Probleme. „Der Rhythmuswechsel war nicht an der fünften Hürde vorgesehen, sondern eigentlich erst eine Hürde weiter. Da habe ich kurz Panik bekommen, aber dann versucht weiter hoch konzentriert zu sein und die Kurve durchzustehen. Das hat dann gut geklappt.“
Und nicht nur das. Spätestens auf der Zielgeraden wurde auch für die Sindelfinger Fans, die sich um 2 Uhr nachts deutscher Zeit vor den Fernsehgeräten versammelt hatten, deutlich: Carolina Krafzik liegt auf Halbfinalkurs. Auf Platz zwei liegend überquerte die Sindelfingerin die letzten beiden Hürden und lief hinter keiner geringeren als Weltmeisterin Dalilah Muhammad (USA; 53,97 Sekunden) ins Ziel. Trotz des widrigen Rennverlaufs zeigte Krafzik, dass sie ihre Leistung auf den Punkt abrufen kann und steigerte im olympischen Vorlauf ihre Bestzeit auf 54,72 Sekunden. Damit war sie nochmals 17 Hundertstel schneller als beim triumphalen Rennen bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig. „Der Lauf hat sich gut angefühlt. Ich war fit, aber natürlich aufgeregt, das gehört ja dazu.“
Die Olympiadebütantin hat viele Eindrücke in sich aufgenommen. „Im Olympiastadion zu laufen war super. Ich habe lange darauf hin gefiebert und jetzt ging es endlich los. Das andere Drumherum habe ich in dem Moment einfach ausgeblendet, da ging der ganze Fokus auf den Lauf. Es ist einfach cool ein Teil der Olympischen Spiele zu sein.“ Ihr großes Ziel hat Carolina Krafzik mit der direkten Qualifikation für das Halbfinale schon geschafft. Am Montag um 13:35 Uhr deutscher Zeit soll nun die Kür folgen. „Für das Halbfinale will ich jetzt einfach ein schönes Rennen, ohne große Rhythmusfehler machen und ins Ziel bringen. Ich hoffe, das gelingt mir. Ich will so laufen, dass ich am Ende einfach zufrieden bin“, hat sich die 26-Jährige vorgenommen.
Bild: Carolina Krafzik hat bei den Olympischen Spielen in Tokio das Halbfinale über die 400 Meter-Hürden erreicht. Bild: Görlitz
Quelle: SZ/BZ-Online