Der Sindelfinger Hürdenläufer hadert im olympischen Halbfinale mit der ungeliebten Bahn zwei / Dennoch überwiegt der Stolz
Olympia 2021. Der VfL Sindelfingen hat nun einen Olympioniken mehr in seinem Reihen: Constantin Preis war am Freitag und am Sonntag gleich zwei Mal im Deutschlandtrikot im Olympiastadion von Tokio im Einsatz und hat von seinen ersten Olympischen Spielen viele Erfahrungen mitgenommen. Auch wenn das Ausscheiden im Halbfinale des 400-Meter-Hürden-Wettbewerbs noch schmerzt, der Leichtathlet kann mehr als zufrieden mit seiner Leistung sein.
Nach einem souveränen Vorlauf und der direkten Qualifikation für das Halbfinale hatte Constantin Preis am Freitagmorgen sein Ziel eigentlich schon erreicht. Nichtsdestotrotz wollte der 23-Jährige nochmal alles geben und sich gut präsentieren. Das Finale hatte Preis wohl im Hinterkopf, als er mit einem auffälligen weißen Stirnband versehen in den Startblock stieg. Losglück hatte der Sindelfinger im Vorfeld allerdings nicht gehabt. Er startete von Bahn zwei aus, über die ganze Stadionrunde mit Hürden ist die Innenbahn mit der engen Kurve definitiv kein Vorteil, weiß Trainer Sebastian Marcard: „Bei der Auslosung hat er ein Pech gehabt, von der Bahn zwei sagt man, sie bedeutet eine rund drei Zehntel schlechtere Performance.“
Doch Constantin Preis lies sich nicht beirren und heftete sich an die Fersen der vor ihm laufenden Sportler. „Ich habe mich auf den Mann vor mir konzentriert, weil er etwas schneller angeht als ich. Ich bin schon oft mit ihm gelaufen, daher dachte ich, wenn ich etwas schneller bin als er, dann läuft es gut. Vielleicht war das ein Fehler, vielleicht hätte ich mein eigenes Ding machen müssen“, hadert der VfL-Athlet mit seiner Renntaktik. Auf der Zielgeraden packte er zwar den gewohnten Spurt aus, für einen Platz unter den ersten beiden Läufern, der für die direkte Finalqualifikation nötig gewesen wäre, reichte das aber nicht mehr Als Vierter in 49,10 Sekunden verpasste Preis das Finale.
Constantin Preis ist enttäuscht. „Mit einer besseren Leistung hätte ich definitiv die Chance auf einen Finaleinzug als Zweitschnellster gehabt. Das hat nicht geklappt.“ Auch Vereinskameradin Caroline Krafzik konnte der Sindelfinger nicht im Stadion anfeuern. Der 23-Jährige musste packen, weil alle ausgeschiedenen Athleten Tokio binnen zweier Tage verlassen müssen. Ein schneller Abschied, eigentlich hatte Preis gehofft, seinen Aufenthalt noch etwas verlängern zu können. Für die deutsche 4×400-Meter-Staffel wäre er bereit gestanden. „Ich habe aber Bescheid bekommen, dass ich doch keinen Platz bekomme, weil ich meine Top-Leistung im Halbfinale nicht abrufen konnte.“ Bei allem Ehrgeiz überwiegt beim Duo der Stolz auf das Erreichte. „ Es war eine wirklich sehr mutige, gute Leistung. Auf diesem Niveau so eine gute Performance zu zeigen, wir sind stolz und zufrieden mit dem Gesamtpaket“, so Trainer Marcard. Auch Schützling Preis weiß: „ Ein olympisches Halbfinale wird mir keiner nehmen können. Darauf kann man für die Zukunft sehr gut aufbauen und daraus nehme ich auch viel Motivation.
Bild: Constantin Preis läuft in seinem Halbfinale auf Platz vier und wird nicht für die 4×400 Meter-Staffel nominiert. Bild: Görlitz
Quelle: SZ/BZ-Online