VfL Sindelfingen verliert 1:2 gegen Essingen und seine Schaltzentrale
Fußball – Kaiserwetter, Topgegner und die Spieler heiß wie Frittenfett: Die Kicker des VfL Sindelfingen brannten nach bereits zwei wegen Coronafällen bei Gegnern ausgefallenen Spielen auf das Comeback in der Verbandsliga. Dabei gab Trainer Roberto Klug für den Mittwochabend die Marschrichtung vor: „Wir müssen Essingen weh tun.“ Das tat der VfL leidenschaftlich. Trotzdem führte „ein Fehler zu viel“, wie Klug analysierte, zur 1:2-Niederlage.
Es kam noch dicker: Knappe 20 Minuten waren gespielt, da musste Oliver Glotzmanns schneller vom Platz, als ihn sein Trainer auswechseln konnte. Nach einem Tritt gegen den Kopf war er erst benommen „und redete danach immer nur das gleiche“, wie Betreuer Wolfgang Sturm sagte. Der Krankenwagen rückte mit Blaulicht an, im Sanka hob Glotzmann den Daumen. Für ihn kam Jonathan Klotz, der mit seiner Energieleistung und Laufbereitschaft seinen Trainer entzückte und deshalb auch ein Sonderlob bekam.
Zu diesem Zeitpunkt führte der Favorit durch Cristian Giles Sanchez mit 1:0. Der Neuzugang von den Stuttgarter Kickers zeigte seine Klasse und traf in der 15. Minute ins lange Eck. Vorausgegangen war ein Ball, der viel zu lange in der Luft war, um ungeklärt zu bleiben. Darauf hatte Sindelfingen aber eine wunderbare Antwort. Ein Angriff wie aus dem Lehrbuch mit einem Direktspiel, bei dem der Gegner nur zuschauen konnte und einem eiskalten Sascha Häcker, brachte nach 23 Minuten den 1:1-Ausgleich.
Rekordjagd auf der Autobahn
Insgesamt blieb Sindelfingen unangenehm und ließ nichts zu, kam aber selbst nur zu halbgaren Chancen. Das hätte für einen Punkt gereicht, wenn nicht in der 65. Minute durch den eingewechselten Bastian Joas aus stark abseitsverdächtiger Position das 1:2 gefallen wäre. Davor hatte es den von Roberto Klug angesprochenen Fehler zu viel gegeben. Zu einfach kam der Gegner zur Flanke. Sindelfingen gab anschließend alles, das Abwehrbollwerk blieb stabil, der Wille hielt bis zum Schlusspfiff. Nur Chancen blieben aus. Roberto Klug: „Das war trotzdem eine ganz starke Leistung. Vielleicht tut es deshalb umso mehr weh, verloren zu haben.“
Eine Willensleistung hatte auch der sportliche Leiter Thomas Dietsche hingelegt. Der hatte nämlich die neuen Trikots von Torhüter Alexander Bachmann und Alexander Wetsch im Kofferraum und brachte sie mit Rekordjagd im Feierabendverkehr von München nach Sindelfingen – erfolgreich und pünktlich zum Spielbeginn.
VfL Sindelfingen: Bachmann, Ulici, Sagert (75. Minute Syla), Sautter, Feigl, Wetsch, Glotzmann (21. Minute Klotz), Horny (65. Minute Simao), Aleman Solis, Dittrich, Häcker
Bild: Bei diesem Zweikampf wird Oliver Glotzmann schwer getroffen und muss danach mit dem Krankenwagen in die Klinik. Bild: Photostampe
Quelle: SZ/BZ-Online