Beim Heimspielauftakt der HSG Böblingen/Sindelfingen fuhren beide Verbandsliga-Teams und die Landesliga-Männer verdiente Siege ein
Die Aktiventeams der HSG Böblingen/Sindelfingen befinden sich in einer beachtlichen Frühform: Während die Verbandsliga-Handballer die SG Ober-/
Unterhausen in einem spannenden Spiel vor knapp 300 Zuschauern in der Böblinger Murkenbachhalle mit 26:23 in die Schranken verwiesen, hielten sich die Verbandsliga-Handballerinnen gegen die HSG Nendingen/Tuttlingen/Wurmlingen mit 28:20 schadlos. Auch die zweite Männermannschaft startete mit einem ungefährdeten 34:24-Heimsieg gegen die HSG Hohenlohe erfolgreich in die Landesligasaison.
Die Euphorie vom überraschenden 37:28-Auftaktsieg beim SV Kornwestheim 2 nahm die Mannschaft von Ingo Krämer mit in den ersten Auftritt vor eigenem Publikum und lag nach gut fünf Minuten schon mit 3:0 vorne. Die Defensive samt dem starken Kevin Gsell im Tor war dabei von Beginn an auf der Höhe und hatte nach 17 Minuten überhaupt erst vier Gegentore hinnehmen müssen. „Hinten dicht lautete unsere Marschroute“, war der Coach zufrieden. Deutlich wilder ging es nach dem Seitenwechsel zu. Wobei die beiden Unparteiischen Rene Szomolay (SG H2Ku Herrenberg) und Jan Stiedl (TSG Reutlingen) ihren Teil dazu beitrugen, dass die Ruhe im Spiel der „BöSis“ verloren ging. Noch mehr litten die Gäste unter den Pfiffen der Schiedsrichter und waren mit neun Zeitstrafen ständig in Unterzahl. Absetzen konnte sich die HSG nicht. „Wir haben 16 Mal daneben geworfen, das ist zu viel“, monierte Ingo Krämer.
Teuer erkauft war der Sieg am Ende für die Hausherren, da Dominic Horsch bereits im ersten Spielabschnitt vom Platz humpelte und auch nicht mehr aufs Feld zurückkehrte. „Irgendwas am Knie, ich kann es nicht beugen“, bestätigte der Rückraumspieler schmerzverzerrt. Sein Coach vermutet Schlimmeres: „Dome hat sicher was. Das wäre natürlich ganz bitter, würde er jetzt ausfallen. Er ist der Spieler, auf den wir am wenigsten verzichten können.“ Der Ausfall von Dominic Horsch war der Grund, wieso Ingo Krämer selbst das Feld betrat – und seinen Kurzauftritt sogleich mit zwei Ballgewinnen sowie einem Tor krönte.
Der emotionale Anführer des Teams ist Stefan Trunk. Schon in Kornwestheim der überragende Mann, ging der Rückraumspieler auch gegen Ober-/Unterhausen voran und glänzte als fünffacher Torschütze. Ihm gleich tat es Rechtsaußen Marian Heinkele, der ebenfalls fünf Mal erfolgreich war. „Tolles Spiel von Marian“, gab es Lob von Krämer.
Entspannter Nachmittag für die Frauen
Einen deutlich entspannteren Nachmittag erlebten die Frauen 1 der HSG Böblingen/Sindelfingen im ersten Heimspiel gegen die HSG Nendingen/Tuttlingen/
Wurmlingen. Auffallend war aber – wie in der Vorwoche beim 27:19-Auftakterfolg in Leonberg –, dass die „BöSis“ Anlaufschwierigkeiten haben. „Wir haben wieder den Start verpennt“, wunderte sich Jörg Köhler. Dennoch hatte der Coach „nie das Gefühl, dass wir hier verlieren könnten. Wir hatten athletisch deutliche Vorteile, deshalb waren Geduld und kühler Kopf gefragt“.
Aus einem 4:7-Rückstand (15.) machten die Gastgeberinnen bis zur Pause eine 14:11-Führung. Im zweiten Spielabschnitt hatte das Team um Kapitänin Anja Weinhardt alles im Griff und siegte am Ende auch in der Höhe verdient 28:20. Ein Extra-Lob hielt Jörg Köhler für Torhüterin Anne Kilper bereit: „Anne ist noch A-Juniorin und hat in der ersten Halbzeit ihr Debüt in der ersten Mannschaft gefeiert. Und sie hat mit wichtigen Paraden ihren Teil zum Gelingen beigetragen.“
27:19 in Leonberg, 28:20 gegen NTW – erneut haben die „BöSis“ mit acht Toren Vorsprung gewonnen. Das freute Jörg Köhler sowie seine Co-Trainerinnen Steffi Dieterle und Andrea Dieterle, die unter anderem vor dem Anpfiff das Motto ausgaben „maximal 20 Gegentore“. Durch den zweiten Saisonsieg setzten sich die „BöSis“ gleich mal an die Tabellenspitze. „Eine Momentaufnahme“, winkte Jörg Köhler ab.
Einen Start-Ziel-Sieg verbuchten auch die Männer 2 in der Landesliga. Gegen die HSG Hohenlohe startete die Truppe von Marco Cece mit einem 4:0 und gab diese Führung im weiteren Spielverlauf nicht mehr ab. Zur Pause lagen die Hausherren vorentscheidend mit 21:11 vorne. „Das war perfekt“, war der Coach begeistert. Dass seine Mannschaft dieses Niveau nach Wiederanpfiff nicht mehr halten konnte, hatte Cece fast schon erwartet. Anbrennen ließ sein Team aber nichts mehr. Im Tor überzeugte Daniel Meyer, davor vor allem der Rückraum: Jan-Nicolai Geistler, Finn Spitzl, Daniel Bluthardt und Max Bonhage erzielten 22 der 34 Tore.
Quelle: SZ/BZ-Online