Sindelfingen verliert 0:3 gegen Gmünd und gleich drei Spieler durch Verletzung
Fußball. Puh. Das muss man erst mal verdauen. Nicht die 0:3-Niederlage gegen den 1. FC Normannia Gmünd. Die kann passieren und war darüber hinaus auch vollauf verdient. Zumal sie hätte auch noch deutlich höher ausfallen können. Aber weit schlimmer als die Heimniederlage gestaltet sich seit Samstag die personelle Situation beim VfL Sindelfingen. „Die Lage ist dramatisch“, war Roberto Klug nach dem Spiel sichtlich konsterniert.
Denn drei weitere Verletzte, dazu noch eine Rote Karte gegen Yannick Sagert haben die Umstände vor allem in der Innenverteidigung verschärft. Auf die Frage, wer kommende Woche im Duell bei der TSG Hofherrnweiler-Unterrombach die Abwehrmitte besetzen wird, wusste der Sindelfinger Coach so kurz nach Spielschluss noch keine genaue Antwort. Nur soviel: „Die Elf, die nächste Woche spielen wird, wird sich zerreißen.“ Sein Kampfgeist hat ihn noch nicht verlassen. Aber Roberto Klugs Sorgenfalten sind riesig. Sascha Häcker griff sich nach nicht einmal einer halben Stunde an die Leiste, Nico Dittrich 20 Minuten vor dem Ende an den Oberschenkel und Jürgen Schechinger musste kurz darauf das Spiel nach einem Schlag auf sein Knie ebenfalls frühzeitig beenden. Und unmittelbar vor dem Schlusspfiff kam noch das „i-Tüpfelchen“, so der VfL-Coach, drauf. Yannick Sagert zupfte nach schlimmem Rückpass des eingewechselten Andrei-Lucian Ulici am Trikot des durchgebrochenen Alexander Aschauer. Schiedsrichter Fabian Baiz (FC Wangen) ließ sich daraufhin auch von Gmünds Tim Grupp nicht mehr umstimmen, der ihn bat, die Rote Karte stecken zu lassen.
Anschauungsunterricht, wie man mit einer dezimierten Mannschaft spielen kann, bekam der VfL am Samstag von den Normannen aufgezeigt. Aufgrund von acht Coronafällen in der Mannschaft waren die Gmünder mit gerade einmal 13 Feldspielern angereist. Vom Start weg waren die Gäste im Floschenstadion spielbestimmend und schnürten den VfL zeitweise in dessen Hälfte ein. Während die Gmünder aufgrund des Spielausfalls am Samstag zuvor ausgeruht in die Partie gingen, hatte Sindelfingen bereits zwei Partien in den Knochen. „Das Mittwochspiel gegen Berg hat Spuren hinterlassen“, bemerkte Roberto Klug sehr schnell.
Allerdings gingen die Normannen auch deutlich robuster zu Werke und profitierten darüber hinaus auch von der Schläfrigkeit der Sindelfinger. So geschehen beim Führungstreffer der Gäste in der 24. Minute, als der VfL eine Freistoßsituation an der Außenlinie völlig falsch einschätzte. Alexander Iatan lief ungehindert bis an die Grundlinie, schlug eine scharfe Flanke vor das Tor, wo Jermain Ibrahim aus fünf Metern unbedrängt zum 1:0 einköpfen konnte. Weiteres Unheil konnten die Hausherren vorerst fernhalten und retteten den knappen Rückstand in die Pause. Nach Wiederanpfiff aber setzte sich dasselbe Spielchen fort. Die Gäste waren schlichtweg wacher und profitierten in der Folge auch von den eklatanten Schwächen der Sindelfinger bei ruhenden Bällen. In der 61. Minute nutzte Fabian Kianpour den Freiraum bei einer Ecke per Dropkick, um auf 2:0 zu erhöhen. Zwei Minuten danach köpfte Calvin Körner die nächste Ecke von Alexander Iatan aus kurzer Distanz zum 3:0-Endstand ein.
VfL Sindelfingen: Bachmann, Horny, Dittrich (60. Minute Aleman Solis), Sagert, Wetsch, Krauß (70. Minute Ulici), Feigl, Dodoli, Schechinger (77. Minute Simao), Glotzmann, Häcker (29. Minute Syla)
Bild: Der Sindelfinger TorhüterAlexander Bachmannmusste den Ball drei Mal aus dem Netz fischen. Bild: photostampe
Quelle: SZ/BZ-Online