VfL-Leichtathletin Mia Jurenka gewinnt in Dublin mit Deutschland bei der U20 den Team-Titel, Teamkollegin Kim Bödi wird in der U23-Klasse zweitschnellste Deutsche
Leichtathletik. Cross-Europameisterin mit der Mannschaft darf sich seit Sonntag die Sindelfingerin Mia Jurenka nennen. Im Kampf Frau gegen Frau über unwegsames Gelände triumphierte sie bei den Cross-Europameisterschaften im irischen Dublin. Mit ihrem siebten Platz im U20-Feld trug sie wesentlich zur Team-Goldmedaille bei. Auch Vereinskameradin Kim Bödi erreichte bei ihrem ersten internationalen Einsatz das Tagesziel und ging bei der U23 als zweitschnellste Deutsche in die Mannschaftswertung ein.
Hoch emotional wurde es für Mia Jurenka, als bei der Siegerehrung für sie und ihre Mannschaftskameradinnen die Nationalhymne lief. „Auf dem Treppchen zu stehen mit der Mannschaft war unglaublich. Wir sind einfach ein mega Team“, so die 19-Jährige.
Läuferisch wie taktisch war es ein herausragendes Rennen, das Mia Jurenka über die 4000 Meter lange Strecke zeigte. In einem riesigen Feld mit 99 Starterinnen ordnete sie sich im Mittelfeld ein und arbeitete sich langsam nach vorne. Auf dem schönen Kurs mit weitläufigen Rasenflächen aber auch engen Kurven und vielen tiefen Matschstellen boten sich gute Möglichkeiten zum Überholen. Ihre deutschen Teamkameradinnen waren das Rennen schneller angegangen und mischten früh in der Spitzengruppe mit.
„Hammer Gefühl“
Lange sah es so aus, als würde sich Jurenka mit einem Platz im vorderen Mittelfeld zufrieden geben, nach der Hälfte des Rennes war sie unter den Top 20. Doch die Langstreckenläuferin spielte in der zweiten Rennhälfte ihre Stärke auf längeren Strecken aus, beim Gong zur letzten Runde nach 2400 Metern lag sie auf Rang 13 und sah nun ihre deutschen Mitstreiterinnen direkt vor sich. Mit vier Deutschen in den Top 15 war schnell klar, das Mannschafts-Gold ist zum Greifen nahe. Offen war nur noch, welche drei Athletinnen in die Wertung eingehen würden. Die Sportlerinnen spornte das zusätzlich an, im Duell Frau gegen Frau auf der Zielgeraden gab Mia Jurenka Alles und triumphierte. Als dritte Deutsche rannte sie über die Ziellinie und darf sich nun über einen überragenden siebten Platz im Feld und die Team-Goldmedaille freuen. „Das ist ein hammer Gefühl. Ich habe mich nach einem schlechten Start wieder vorgekämpft und dann auf der Zielgeraden wirklich Vollgas gegeben“, sagt Jurenka. Im Ziel fielen sich die Sportlerinnen in die Arme und freuten sich, alle mit einer roten Schleife im Haar, über den Teamerfolg.
Bastian Franz hatte es sich als Trainer von Kim Bödi nicht nehmen lassen, mit in die irische Hauptstadt zu reisen und verfolgte das Rennen live. „Mia hat das richtig klug gemacht. Auf der Zielgeraden hat sie super gefightet und sich durchgesetzt“, sagt Franz.
Ganz stark nach dem Sturz
Wenig später feuerte er lautstark Kim Bödi an, die in der U23 Klasse 6000 Meter zurückzulegen hatte. Zu Rennbeginn sammelte sich jede Nation in einer Startbox, zum Startschuss stürmte das gesamte Feld los. Im Gerangel hatte Bödi schon noch wenigen Metern Pech, stolperte und stürzte in den Matsch. Schnell rappelte sich das Sindelfinger Eigengewächs aber wieder hoch und kämpfte weiter.
Vom Ende des Feldes aus machte Bödi Boden gut und zeigte einen soliden ersten Auftritt im Nationaltrikot. Kurz vor dem Ziel stürzte sie ein weiteres Mal, schaffte es aber dennoch als zweite Deutsche über die Ziellinie. Auf Platz 44 reihte sich die Sindelfingerin im Feld ein und wurde mit dem Team Siebte. „Ihr Lauf war wirklich gut. Sie hat es geschafft als Zweitschnellste Deutsche in die Teamwertung zu kommen“, sagt Trainer Bastian Franz stolz, ist es für ihn doch die erste Athletin bei internationalen Meisterschaften.
Bild: Mia Jurenka legt in der zweiten Rennhäfte so richtig los und leistet als Siebte ihren wertvollen Beitrag für den deutschen EM-Titel.Bild: Görlitz/A