Leichtathletik: Der Stabhochsprung ist sein großes Steckenpferd

Der 17-Jährige wechselt vom TSV Gomaringen zum VfL Sindelfingen und will sich dort für die U20-WM in Kolumbien qualifizieren

Leichtathletik. Der VfL Sindelfingen hat in ihren Reihen einen Überflieger dazu gewonnen. Im aktuellen Wechselzeitraum hat Marec Metzger den Weg zu den Blau-Weißen gefunden und hat nun als Stabhochspringer unter Trainer Leo Lohre viel vor.

Der 17-Jährige hat sich ursprünglich als Mehrkämpfer einen Namen gemacht und hat im Trikot des TSV Gomaringen in den letzten Jahren zwei Medaillen bei Deutschen Mehrkampfmeisterschaften gewonnen. Gecoacht wurde er von Vater Ulrich Metzger, früher selbst Leichtathlet. Viele Punkte errang der Athlet über die zehn Disziplinen, besonders im Stabhochsprung, über die Hürden und im ungeliebten 1500-Meter-Lauf. „Der Mehrkampf lief gut bei mir, ich habe immer viel über die Technik gemacht und würde mich bewegungsbegabt nennen“, sagt Metzger.

Der Stabhochsprung rückte eher aus der Not in den Mittelpunkt. „Ich hatte in der Disziplin einen Tiefpunkt und bin bei drei Wettkämpfen in Folge ohne einen gültigen Versuch ausgeschieden. Dann habe ich angefangen bei Leo zu trainieren.“ Das Training unter Leo Lohre schlug schnell an, gleich im ersten Wettkampf mit dem neuen Trainer konnte Metzger eine neue Bestleistung aufstellen. „Da war klar, dass wir weiter zusammenarbeiten werden“, sagt der Schüler, der neben Sport und Schule als Mitglied eines Bauteams im Rahmen des Computerspiele Minecraft einen ungewöhnlichen Nebenjob pflegt. Inzwischen hat sich der 17-Jährige entschieden seinen Fokus auf den Stabhochsprung zu legen und hat sich vollständig der Trainingsgruppe von Leo Lohre und Christoph Ewinger angeschlossen.

Drei Trainingseinheiten pro Woche absolviert er aktuell im Glaspalast, zwei daheim in Betzingen, einem Teilort von Reutlingen. „Stabhochsprung macht mir einfach am meisten Spaß. Ich finde es toll in der Luft herumzusegeln“, beschreibt er seine Faszination für die technisch herausforderndste und spektakulärste Disziplin der Leichtathletik. Doch für Marec Metzger gibt es noch viel zu lernen. „Hauptsächlich arbeiten wir gerade am Aufrollen und an der anschließenden Streckung“, so der Athlet. Er steuert gerade auf die Deutschen Jugendhallenmeisterschaften zu und will sich beim Heimspiel im Glaspalast in Bestform präsentieren.

„Ich hoffe, dass die Deutschen stattfinden, die Norm habe ich schon abgehakt.“ Tatsächlich hat er seinen ersten Auftritt im blau-weißen Trikot nämlich schon früh in der Hallensaison hinter sich. Im Rahmen einer Sindelfinger Abendveranstaltung schwang er sich über 4,92 Meter. Eine neue Bestmarke, die eine Ansage an die nationale Konkurrenz ist. Das nächste Ziel ist dann die fünf-Meter-Marke, die idealerweise schon bei den Jugendmeisterschaften fallen soll. Schließlich will sich Marec Metzger in der nationalen Konkurrenz behaupten und schielt auf eine Medaille. Die große Fünf wird dafür aber vor dem Komma stehen müssen. „Natürlich wäre es sehr cool, wenn ich über fünf Meter springe. Ich denke das ist an einem guten Tag möglich.“

In Topform will der Sindelfinger aber vor allem im Sommer sein, denn er hat noch eine Rechnung offen. Im vergangenen Jahr war sein erster Einsatz im Nationaltrikot zum Greifen nahe. Im Stabhochsprung hatte er früh die Norm für die U18-Europameisterschaften geknackt und freute sich auf die internationale Premiere im italienischen Rieti. Doch die Titelkämpfe wurden coronabedingt abgesagt. „Zwar haben wir als Entschädigung die Deutschland-Ausstattung bekommen und waren im Sommer für einen Lehrgang in Bayern eingeladen, schade war es trotzdem“, erinnert sich Metzger. Nun gehört er der U20-Klasse an und der Blick geht nach Kolumbien. In Cali werden die Jugend-Weltmeisterschaften ausgetragen. „Um eine Chance auf die WM zu haben, sollte ich in Richtung 5,20 Meter springen. Das wäre mein Traum“, sagt Marec Metzger.

Bild: Marec Metzger beim Training im Sindelfinger Glaspalast. Bild: Schüttke

Quelle: SZ/BZ-Online