Fußball: VfL: Bitteres Remis gegen das Schlusslicht

Fußball – Verbandsliga: VfL Sindelfingen – VfB Friedrichshafen 1:1 / Schlimme Verletzung bei Alex Wetsch

Fußball-Verbandsligist VfL Sindelfingen musste sich mit einem 1:1 gegen Schlusslicht VfB Friedrichshafen zufriedengeben.

Fußball. Groß war die Vorfreude im Lager des VfL Sindelfingen, dass man in der Verbandsliga endlich wieder um Punkte spielen darf. Die Vorbereitung gab mit Ausnahme des letzten Testspiels gegen den VfL Nagold auch reichlich Anlass, optimistisch an den zweiten Saisonabschnitt zu gehen. Zudem bot auch die Ausgangslage zum Rückrundenstart mit fünf Punkten Vorsprung auf den unteren Relegationsrang sowie dem Heimspiel gegen den Tabellenletzten VfB Friedrichshafen die große Chance, noch mehr Abstand zur Gefahrenzone zu schaffen. Am Ende des Abends aber blieb Robert Klug nur die ernüchternde Erkenntnis: „Das ist bitter.“

VfL gibt den Sieg aus den Händen

Und das gleich aus mehrerlei Hinsicht. Auch wenn am Ende mit dem 1:1 zumindest ein Teilerfolg verbucht werden konnte. Aber die Sindelfinger gaben ein Spiel aus den Händen, welches sie ohne größere Probleme kontrollierten, schon nach 16 Minuten nach feiner Vorarbeit von Kapitän Oliver Glotzmann durch Endrit Syla in Führung gingen und diese in der Folge hätten mehrmals ausbauen können. „Wir hatten einige Großchancen, haben es aber nicht geschafft, das 2:0 nachzulegen“, haderte Roberto Klug. Während von den Gästen in der Offensive nichts zu sehen war, vergaben Noah Sautter, Jürgen Schechinger, Yannick Sagert und Endrit Syla allesamt in aussichtsreicher Position.

Dennoch ging der VfL mit einer knappen Führung in die Kabine, aus der er aber wie verwandelt zurückkam. Denn nichts war mehr so wie in den ersten 45 Minuten. Die Sindelfinger zogen sich ohne Not in ihre Spielhälfte zurück, reagierten nur noch und hauchten damit einem eigentlich schon geschlagenen Gegner wieder neues Leben ein. „Wir haben uns hinten reindrücken lassen, nur noch das 1:0 verwaltet und kaum Entlastung nach vorne geschaffen“, monierte der VfL-Coach. Dabei gehört das Umschaltspiel zu den ausgewiesenen Stärken der Sindelfinger. „Wir haben aber zu schlampig, zu ungenau nach vorne gespielt, so dass die Bälle postwendend wieder zurückkamen.“

Dennoch hätte es aus VfL-Sicht zu einem Sieg reichen müssen, denn die Gäste spielten zwar gefälliger als noch im ersten Durchgang, bissen sich an der aufmerksamen Abwehr der Hausherren aber auch die Zähne aus. Mehr als ein paar Halbchancen hatten die Friedrichshafener nicht zu bieten. Aber die vielen kleinen Fehler im Sindelfinger Spiel summierten sich mit fortlaufender Zeit und sollten sich schließlich auch rächen. Etwas seltsam mutete dann auch die Auswechslung von Endrit Syla an, der bis dahin gemeinsam mit André Simao für die offensiven Szenen gesorgt hatte.

Eklatante Fehlentscheidung

Aber auch diese personelle Umstellung des Sindelfinger Trainers hätte den Sieg nicht gefährdet, hätte Schiedsrichter Philip Dickemann (TSV Reichenbach) in der 76. Minute nicht entscheidend eingegriffen. Noah Sautter foulte den kurz zuvor eingewechselten Luis Leupold klar außerhalb des Strafraums, jedoch rollte der Friedrichshafener in den VfL-Sechzehner. Der Unparteiische schien zuerst auf Freistoß entscheiden zu wollen, verlegte den Tatort dann aber zum Entsetzen der Hausherren doch nach innen. Nicolai Weissenbacher schnappte sich den Ball und ließ VfL-Schlussmann Alexander Bachmann keine Abwehrchance – 1:1.

Dabei blieb es bis zum Ende, wobei der Verlust der beiden zusätzlich eingeplanten Zähler die Sindelfinger in den kommenden Wochen weniger schmerzen dürfte, als der Ausfall von Alexander Wetsch. In einem Zweikampf in der 81. Minute fiel ihm Gegenspieler Luis Leupold derart unglücklich auf das Sprunggelenk des rechten Fußes, so dass dieses brach. „Ich werde am Mittwoch operiert“, bestätigte der 30-Jährige auf Anfrage. „Das ist natürlich ganz schlimm“, war Roberto Klug ob der Verletzung seiner universell einsetzbaren Allzweckwaffe bedient. „Alex ist nun mindestens zwei Monate raus, bevor er überhaupt wieder belasten darf. Ich hoffe aber, dass er im Saisonendspurt wieder zurückkehren wird. Und wer ihn kennt, weiß, dass er alles dafür tun wird.“

**VfL Sindelfingen:**Bachmann, Horny, Sagert, Sautter, Wetsch (83. Minute Dodoli), Dittrich, Feigl, Schechinger, Simao, Syla (72. Minute Krauß), Glotzmann

Bild: 19.2.22 Sindelfingen Nr.29 Jürgen Schechinger

Quelle: SZ/BZ-Online