Fußball: VfL Sindelfingen: Ein Kopfball über der Grasnarbe

Dritter Sieg in Folge für den VfL

Der VfL Sindelfingen hat einen nächsten wichtigen Schritt in Richtung Verbandsliga-Klassenerhalt getan und einen weiteren direkten Konkurrenten vorerst distanziert. Gegen den 1. FC Heiningen feierte die Mannschaft von Roberto Klug mit dem 2:1 nicht nur den dritten Sieg in Serie, sondern auch gleichzeitig den Sprung hoch auf einen Nichtabstiegsplatz.

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Neun Spieltage vor dem Saisonende zeigt die Formkurve bei den Sindelfingern wieder deutlich nach oben – auch wenn gegen Heiningen beileibe nicht alles Gold war, was da glänzte. „Aber jetzt klappen wieder die Sachen, die uns vor ein paar Wochen noch misslungen sind“, war Sascha Häcker mit dem Spielverlauf zufrieden. Der VfL-Stürmer ist selbst das beste Beispiel für die Resilienz der Sindelfinger in dieser Saison. Der Neuzugang aus Neckarrems plagte sich wochenlang mit Leistenproblemen herum, war dann erkältet, bevor ihn auch noch der Corona-Virus erwischte. Seinen Wert für die Mannschaft konnte er deshalb immer wieder nur andeuten. Doch kaum wieder halbwegs fit, ist der 32-Jährige derzeit nicht mehr aus der ersten Elf wegzudenken.

Mit einem Tor gegen Hollenbach, einem weiteren in Crailsheim und und nun deren zwei am Samstag gegen Heiningen war er maßgeblich an den neun errungenen Zählern beteiligt. Kurios war dabei vor allem der entscheidende Treffer zum 2:1 in der 76. Minute: Bereits am Boden liegend drückte Sascha Häcker eine scharfe Hereingabe von Endrit Syla per Kopf in die Maschen. Oder traf ihn der Ball einfach zufällig am Kopf? „Ehrlich gesagt kann ich mir selbst nicht genau erklären, wie ich den gemacht habe“, kam der Sindelfinger Angreifer nicht aus dem Grinsen heraus. „Irgendwie war ich so auf einen Kopfball eingestellt, dass ich das Gleichgewicht nach vorne verloren habe und bereits auf dem Boden lag, als der Ball mich erreichte.“

Mit dem 2:1 setzte Sascha Häcker einen der seltenen Glanzpunkte in einer ansonsten wenig ansehnlichen Partie. Die Hausherren, bei denen der wieder genesene Kapitän Oliver Glotzmann den kurzfristig ausgefallenen Noah Sautter in der Abwehrkette vertrat, stellten das etwas bessere der beiden Teams, hatten durch André Simao früh auch die brauchbareren Möglichkeiten und gingen in der 37. Minute durch Sascha Häcker auch völlig verdient in Führung. Aber es wollte partout kein Spielfluss aufkommen. „Das war eine zähe Angelegenheit und wirklich nicht schön anzuschauen“, bemerkte auch Roberto Klug. Zufrieden war er dennoch. Zum einen, weil seine Mannschaft sehr diszipliniert agierte. Andererseits aber auch weil sie aus wenig ziemlich viel machte. „Manchmal müssen auch drei, vier Torchancen zum Sieg reichen.“

Alles in allem attestierte der Sindelfinger Trainer seiner Mannschaft eine „ordentliche Leistung. Wir haben zwar immer wieder zu schlampig agiert, aber der Sieg ist verdient.“ Vor allem gefiel Roberto Klug, wie seine Elf auf den überraschenden Ausgleich nach 72 Minuten reagierte. Das 1:1 kam aus VfL-Sicht äußerst unglücklich zustande. Ein Freistoß von Tobias Kubitzsch kam irgendwie durch die Sindelfinger Mauer, fiel Dogukan Dogan vor die Füße, der sich daraufhin das Eck aussuchen konnte. Nur vier Minuten später schlugen die Hausherren zurück. Die Gäste versuchten in der Schlussphase noch einmal zurückzukommen, hatten in der 89. Minute durch Benjamin Kern die große Ausgleichschance. Aber der ehemalige Schönaicher, später dann in der 2. Bundesliga für den MSV Duisburg am Ball, verzog einen Freistoß aus 18 Metern ganz knapp.

Zeit zum Durchschnaufen hat der VfL nun keine. Am kommenden Mittwoch steht schon die nächste Aufgabe an. Um 18 Uhr steigt das Nachholspiel beim Tabellenfünften 1. FC Normannia Gmünd.

VfL Sindelfingen: Bachmann, Dodoli, Sagert, Dittrich, Glotzmann, Horny, Klotz, Schechinger (78. Minute Franke), Simao, Syla (90. Minute Hlebec), Häcker (90.+2 Minuten Kilinc)

Bild: Die entscheidende Szene des Spiels: Sascha Häcker trifft auf dem Boden liegend mit dem Kopf zum 2:1-Siegtreffer. Bild: photostampe

Quelle: SZ/BZ-Online