Begeisterung bei den Zuschauern
Die Springer und Springerinnen zeigen ein Wochenende lang ihr Können im Badezentrum. Das Starterfeld litt durch Corona aber.
Splashdiving . Mit Schraube, Salto und eleganten Drehungen vom Sprungturm in Sindelfinger Freibad, darum ging es unter anderem am Wochenende bei der Splash Diving Weltmeisterschaft. Neben den gewagten Sprüngen, bei denen es auch um die größte Wasserfontäne beim Eintauchen geht, zeigten auch die Turmspringer in der klassischen Disziplin des Kunstspringens ihr ganzes Können.
Insgesamt gingen 42 Springer und Springerinnen aus zwei Nationen an den Start. „Wir haben durch die Absage der Springer aus Frankreich, Tschechien und der Schweiz mit insgesamt 28 Athleten ein etwas kleineres Springerfeld als in den vergangenen Jahren, wollte aber trotzdem die Weltmeisterschaft austragen“, sagte Oliver Hillebrecht, Veranstalter und Gründer der Sportart Splashdiving. Der coronabedingten Wettkampfablauf zeigte sich dadurch, dass alle Vorkämpfe aus dem Programm gestrichen wurden. Das hatte zur Folge, dass die Athleten fünf Runden je Wettkampf springen müssen (statt wie üblich vier) und direkt in jeder Runde das Finale getragen wurde, bei dem sich kein Athlet einen Fehler erlauben konnte.
Dennoch wurde den Zuschauern im sehr gut besuchten Freibad gewagte Sprünge und Arschbomben mit mehreren Drehungen und Salti geboten. Sie sorgten vom Beckenrand mit Applaus für gute Stimmung, während Moderator Roger Bauc die Sportart und seine Variationen erläuterte.
Bei den Splashdiving Wettbewerben, zu deutsch Arschbombenwettbewerben herrschen neben der genauen Definition der einzelnen Sprünge strenge Kleiderregeln. Gesprungen darf nur in Badekleidung, Neoprenanzüge sind bei einer WM verboten. „Den Aufprall muss man dann auch wegstecken können“, sagte Christian Carli von den Sindelfinger Splashdivern. Er und seine Mannschaft unterstützen Oliver Hillebrecht am Wochenende und schickten selbst vier Athleten ins Rennen.
Als jüngster Teilnehmer ging der 13-jährige Moritz Widmann aus Innsbruck an den Start. Er belegte einen beachtlichen vierten Platz vom 3-Meter-Brett in der Kategorie Kunstsprung und ebenfalls einen vierten Platz vom 5-Meter-Brett in der Kategorie Tramp-Diving bei der mit Anlauf von einem Trampolin abgesprungen wird und dadurch mehr Saltos sind. Hier wurde Dario Ebelhäuser aus Miellen bei Koblenz genauso Weltmeister wie vom 3-Meter-Brett in der Kategorie Kunstsprung.
Der rückwärtsgesprungene Delfin
Mit dabei war auch der Mannheimer Simon Jentsch. Der zweifache deutsche Meister bei den Masters in der Altersklasse 50 trat sowohl beim Turmspringen als auch beim Splashdiving an. „Mein Lieblingssprung ist der rückwärtsgesprungene Delfin mit einer Drehung und anschließendem Kopfsprung“, sagte Jentsch und freute sich auf einen Wettkampf. Er wurde bei Kunstspringen vom 5-Meter-Brett Dritter und auch mit seinem ersten Sprung vom 10 Meter Brett in der Kategorie Turmspringen, war er mit einer Wertung von dreimal die acht und einmal die 8,5 von 10 Punkten sehr zufrieden.
Erstmals seit 2017 gingen auch wieder Damen an den Start. Dabei wurde Ines Hillebrecht und Luna Hakin mit einem Ripper (dabei ist der Körper dabei fast so gerade wie ein Brett, die Füße sind zuerst im Wasser. Die Arme werden vor der Brust verschränkt, damit der Aufprall nicht so weh tut) im Syncronspringen vom 5-Meter-Brett Weltmeisterinnen. Ebenfalls an den Start ging die Stuttgarterin Nikola Ruggraber, sie zeigte gleich in mehreren Disziplinen ihr Können und wurde unter anderem Weltmeisterin vom 5-Meter-Brett.Alle Ergebnisse und Hinweise unter www.splashdiving.com im Internet.
Bild: Simon Jentsch, deutscher Meister bei den Masters 2022 im Turmspringen ging auch an den Start. Bild: Nüßle