Im Finale stößt der Sindelfinger 19,83 Meter
Simon Bayer hat sich am Montagmorgen im Münchner Olympiastadion einen Traum erfüllt.
Leichtathletik. Der Sindelfinger eröffnete mit seinen Kugelstoß-Konkurrenten die Leichtathletik Europameisterschaften, die von Montag bis Sonntag ausgetragen werden. In der Kugelstoß-Qualifikation ging Bayer als Außenseiter an den Start. Mit seiner persönlichen Bestleistung von 20,41 Metern liegt er auf Rang 25 der europäischen Bestenliste, nur die besten 12 Athleten des Wettbewerbs zogen aber in das Finale ein, für die direkte Qualifikation hätte eine Weite jenseits der 21 Meter hergemusst.
Doch so oft in den letzten Wettkämpfen startete der VfL-Athlet verhalten. Nicht perfekt waren die Versuche zum Einstoßen, im ersten Durchgang rutschte die 7,26-Kilogramm-Kugel über Bayers Finger und landete bei 17,60 Metern. Der nötige Schreck-Moment für den 26-Jährigen, der danach aufzuwachen schien. Im letzten Versuch beförderte Simon Bayer sein Wettkampfgerät auf 19,91 und schob sich unter die besten zwölf des Feldes.
Dann war Zittern angesagt, denn in beiden gleichzeitig stattfindenden Qualifikationsgruppen waren noch Athleten an der Reihe, die den Sindelfinger auf dem Papier hätten übertreffen können. Fünf Zentimeter waren es schließlich, die die Finalqualifikation für den 26-Jährigen bedeuteten. „Es geht nicht besser als bei einer Heim-EM ins Finale zu kommen. Ich hatte schon die ganze Saison über eine hohe Konstanz, auch heute hat sie mich wieder weitergebracht“, freut sich Bayer, der von zahlreichen Fans, darunter sein begeisterter Vater, angefeuert wurde. „Ich bin körperlich auf meinem absoluten Höhepunkt, nach dem unerwarteten Finaleinzug habe ich nichts mehr zu verlieren“, so der Kugelstoßer.
Gleich weiter ging es mit dem Finale am Montagabend. Lediglich einen Mittagsschlaf lang hatte Bayer Zeit, seine starke Leistung zu verarbeiten, dann ging es schon los mit der direkten Wettkampfvorbereitung. Im Finale bekam es der Sindelfinger schließlich mit der gesamten europäischen Elite zu tun. Alle anderen elf Stoßer haben die 21-Meter-Marke bereits deutlich übertroffen, drei Athleten haben ihre Kugel sogar schon über 22 Meter befördert. Simon Bayer stieß die Kugel in seinem zweiten Versuch im Finale der besten Zwölf auf 19,83 Meter und wurde damit Elfter.
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Quelle: SZ/BZ-Online
