Interview und Anlayse nach Nullnummer, die Mut macht
Auch wenn die Luft dünn bleibt: Die Verbandsliga-Fußballer des VfL Sindelfingen können aus der Nullnummer gegen die TSG Hofherrnweiler-Unterrombach durchaus Positives ziehen
Fußball. Nach der Hiobsbotschaft von der schweren Verletzung von André Simao – gemeinsam mit Endrit Syla der führende Torschütze des VfL Sindelfingen in dieser Saison – müssen zwangsläufig andere Spieler in die Bresche springen. Einer der Spieler, die diese Lücke ausfüllen sollen, ist Alban Dodoli.
Im vergangenen Spiel hat sich ihr Sturmpartner André Simao schwer verletzt. Hat die Mannschaft diesen Schock verdaut?
Alban Dodoli: „Wenn man sich das Spiel heute anschaut, definitiv. André fehlt uns natürlich, seine Schnelligkeit, seine Tore. Aber wir werden auch diesen Ausfall auffangen.“
In der vergangenen Saison hat ihr Team das auch auf beeindruckende Art und Weise geschafft. Klappt das wieder?_
Alban Dodoli: „Allein darauf verlassen sollten wir uns nicht, denn das war letztes Jahr und wird auch diese Saison kein Selbstläufer werden. Aber wir wissen zumindest, was zu tun ist.“
Das wäre?
Alban Dodoli: „Enger zusammenrücken, die entstandene Lücke füllen und unsere Aufgaben weiterhin gewissenhaft erledigen. Wir werden nicht nervös, auch wenn wir unten drinstecken, denn wir trainieren gut, spielen es auch gut und haben eine überragende Stimmung im Team.“
Mit guter Stimmung allein wird es zum Klassenerhalt aber kaum reichen.
Alban Dodoli: „Das wissen wir. Uns fehlt noch etwas die Reife, was dem jungen Kader geschuldet ist, und jeder von uns hat noch Luft nach oben. Wenn es uns nun auch noch gelingt, uns für die teilweise sehr guten Auftritte zu belohnen, kommen wir aus dem Tabellenkeller auch wieder raus.“
Das Spiel:
Der VfL Sindelfingen tritt in der Verbandsliga auf der Stelle, aber Hoffnung ist nicht unbegründet. Denn auch wenn das 0:0 gegen die TSG Hofherrnweiler-Unterrombach im Grunde zu wenig ist, die Leistung stimmte von der ersten bis zur letzten Minute. „Das war eine deutliche Steigerung im Vergleich zu den Spielen gegen Gmünd und in Pfullingen“, sagt Trainer Roberto Klug.
Auch gegen den Tabellensiebten agierte der VfL absolut auf Augenhöhe. Der große Unterschied zu den jüngsten Auftritten: Die Klug-Elf fabrizierte keine individuellen Fehler. Im gesamten Spielverlauf musste Sindelfingens Schlussmann Alexander Bachmann nur bei einem Flatterball von Daniel Queiroz Serejo in der 25. Minute eingreifen. „Wir wollten zu Null spielen, das ist uns gelungen“, sagt Roberto Klug mit diesem Aspekt des Spiels zufrieden.
Nach vorne tat sich seine Mannschaft etwas schwerer. Die Ausrichtung defensiver als zuletzt, dazu fehlte in André Simao, der sich in Pfullingen das Kreuzband gerissen hatte, auch eine wichtige Figur des Sindelfinger Offensivspiels. Roberto Klug: „Dazu hatten wir einen erfahrenen und cleveren Gegner.“
Vor der Pause tauchten die Hausherren nur ein Mal gefährlich vor dem gegnerischen Gehäuse auf, jedoch scheiterte Gianluca Gamuzza an Stylianos Tentonis im TSG-Tor. Nach Wiederanpfiff setzte sich der höhepunktarme Abnutzungskampf fort, ehe sich in der 68. Minute alles änderte. Gäste-Kapitän Johannes Rief kam gegen den just zuvor eingewechselten Alper Kocas deutlich zu spät und musste mit direkt Rot runter.
Roberto Klug warf in Sascha Häcker noch einen klassischen Mittelstürmer ins Getümmel. Das Geschehen verlagerte sich fortan an den Strafraum der TSG, die kaum noch aus der eigenen Spielhälfte herauskam. In den Schlussminuten überschlugen sich die Ereignisse. Der überzeugende Leon Tuksar bediente in der 80. Minute zuerst Gianluca Gamuzza, kurz danach genauso mustergültig auch Sascha Häcker, doch beide VfL-Akteure verpassten das anvisierte Ziel. Und als Letzterer nach feiner Flanke von Noah Sautter noch einen Kopfball nur auf die Oberkante der Latte setzte, war das torlose Remis endgültig besiegelt.
VfL Sindelfingen: Bachmann, Tuksar, Schuckenböhmer (76. Minute Feigl), Edelmann, Sautter, Wetsch, Dittrich (76. Minute Häcker), Molitor, Gamuzza, Dodoli (66. Minute Kocas), Syla
Bild: Mit der Brechstange kam am Ende auch Sascha Häcker (am Ball). Das sah nicht schlecht aus.Bild: Photostampe
Quelle: SZ/BZ-Online