Sindelfingen gewinnt 2:1 gegen Calcio Leinfelden-Echterdingen
Fußball-Verbandsligist VfL Sindelfingen besiegt die Torfabrik Calcio Leinfelden-Echterdingen mit 2:1. Zweifacher Torschütze Endrit Syla mit starker Leistung.
Fußball. Der VfL Sindelfingen ist und bleibt eine Wundertüte der Verbandsliga. Fast immer, wenn die Mannschaft von Roberto Klug mit dem Rücken zur Wand steht und dann auch noch gegen einen klaren Favoriten ran muss, darf man sich auf eine gute Vorstellung der Sindelfinger einstellen. Auch im Heimspiel gegen Calcio Leinfelden-Echterdingen, nicht weniger als die Torfabrik der Verbandsliga, war das nicht anders. Der VfL gewann mit 2:1 und darf im Kampf um den Klassenerhalt neue Hoffnung schöpfen.
5 Zähler bis zum rettenden Ufer
Wie sehr dieser Sieg den Sindelfingern in die Karten spielt, wird beim Blick auf das Klassement klar. Denn trotz des vorletzten Tabellenplatzes ist das rettende Ufer nur 5 Zähler entfernt. „Wir wollten diese enttäuschende Hinrunde unbedingt mit einem Erfolgserlebnis positiv zu Ende bringen“, strahlte Roberto Klug nach zuvor aufreibenden 90 Minuten mit seinen Spielern um die Wette. Auch die Art und Weise, wie sein Team dem Favoriten die Stirn geboten hatte, gefiel dem VfL-Coach. „Wir haben uns gegen diese unfassbar gute Calcio-Elf gewehrt und trotzdem immer wieder fußballerische Lösungen gefunden.“
Zu Spielbeginn war von letzterem nicht allzu viel zu sehen. Teilweise schnürte Calcio Leinfelden-Echterdingen den VfL in dessen Hälfte ein, konnte sich aber nur wenige klare Einschussmöglichkeiten herausspielen. Glück hatten die Gäste, dass Schiedsrichterin Silke Fritz (TSG Abtsgmünd) in der 12. Minute nicht schon die Rote Karte zückte. Vorangegangen war ein Bodycheck von Alexander Wetsch gegen Viktor Riberiro, welchen die Unparteiische ahndete. Im Nachgang aber eilte Bastian Joas herbei und verpasste Alexander Wetsch einen heftigen Schubser. Die Schiedsrichterin beließ es aber bei jeweils Gelb.
Traumtor von Endrit Syla
Die Rudelbildung brachte die Gäste aber aus dem Tritt. Gepaart mit dem nun deutlich mutigeren Auftreten des VfL verlagerte sich das Geschehen in die Calcio-Hälfte. Ein Freistoß von Gianluca Gamuzza in der 18. Minute konnten aber weder Raphael Molitor noch Nico Dittrich aus kurzer Distanz über die Linie drücken. Dafür klappte es kurz darauf fast von der Mittellinie. Aus knapp 45 Metern nahm Endrit Syla Maß und düpierte den weit vor seinem Tor stehenden Calcio-Schlussmann Tim Stelzl – 1:0.
Die Hausherren waren mit Sylas Traumtor vollends im Spiel angekommen und gewannen minütlich an Sicherheit hinzu. Den Schwung bewahrten sich die Sindelfinger auch über die 15-minütige Unterbrechung hinweg und kamen hellwach auf das Spielfeld zurück. Einen ersten Schlenzer von Endrit Syla aus 18 Metern wusste Tim Stelzl in der 47. Minute noch zu entschärfen.
Syla legt nach
Zwei Minuten danach musste der Calcio-Torhüter zum zweiten Mal hinter sich greifen. Vorangegangen war ein Traumpass von Endrit Syla auf Felix Franke, der den Ball an Tim Stelzl vorbeispitzelte, von diesem dann unfair angegangen wurde. Silke Fritz zeigte sofort auf den Punkt. Endrit Syla ließ sich diese Möglichkeit nicht entgehen und erhöhte eiskalt auf 2:0.
Knapp 20 Minuten genoss Roberto Klug, wie seine Mannschaft den Vorsprung clever verwaltete. Von den Gästen kam in dieser Phase wenig, um dann in der 68. Minute aber aus dem Nichts doch zu verkürzen. Der starke Lucas Schuckenböhmer versuchte im Zweikampf gegen den unmittelbar davor eingewechselten Shkemb Miftari zu klären, schoss den Ex-Böblinger dabei aber so unglücklich an, dass der Ball mithilfe des Innenpfostens den Weg in das VfL-Gehäuse fand.
Dieser Anschlusstreffer löste wilde letzte 20 Minuten samt Nachspielzeit aus. Während die Gäste immer wieder am bärenstarken Alexander Bachmann im Sindelfinger Tor scheiterten, vergaben auf der anderen Seite aber auch Jürgen Schechinger (78.) sowie Sascha Häcker (82.) auch das mögliche 3:1. Ein katastrophaler Ballverlust von Endrit Syla hätte den Gästen in der 90. Minute fast noch das 2:2 beschert, allerdings fischte Alexander Bachmann den Schuss von Ugur Capar sensationell aus dem Winkel.
Als schließlich Finn Edelmann frei vor Tim Stelzl die letzte Chance vergab, war das Spiel zu Ende. Der VfL hatte gewonnen. Sehr zur Freude von Roberto Klug. „Dieser Sieg tut unheimlich gut. Am kommenden Samstag beginnt der zweite Teil der Saison mit einem Heimspiel gegen Ilshofen, das wir auch gewinnen wollen.“
VfL Sindelfingen: Bachmann, Horny (65. Minute Tuksar), Schuckenböhmer, Edelmann, Wetsch (70. Minute Ulici), Molitor, Dittrich, Gamuzza (51. Minute Schechinger), Kocas, Syla, Franke (75. Minute Häcker)
Bild: 19.11.22 Sindelfingen Nr. 10 Endrit Syla (zweifacher Torschütze)
Quelle: SZ/BZ-Online