Handball: Die HSG-Frauen sind nicht zu stoppen

44:23-Erfolg gegen die HSG Heilbronn

Die HSG Böblingen/Sindelfingen stürmt auch ohne seine drei schwer verletzten Spielerinnen (die SZ/BZ berichtete mehrfach) durch die Handball-Verbandsliga und offenbart dabei kaum Gnade mit den jeweiligen Gegnern.

Handball. Leicht und locker hätten die „Bösis“ in diesem ungleichen Duell auch die magische 50-Tore-Marke knacken können. Dass dem nicht so wahr, lag an einer gewissen Sorglosigkeit im Abschlussverhalten aufgrund der deutlichen Führung.

Mehr als die verpasste offensive Marke wurmte Mischa Herok aber die am anderen Ende des Spielfeldes. „Wir wollen unsere Gegner immer unter 20 Toren halten, das ist uns nicht gelungen“, fand der „Bösis“-Trainer ein Haar in der Siegersuppe. Unzufrieden war er mit dem Auftritt seiner Mannschaft aber nicht. „Das Schöne ist doch, dass wir gewonnen haben und ich dennoch etwas kritisieren darf“, konnte sich Mischa Herok ein Schmunzeln nicht verkneifen.

Tatsächlich musste der Coach des Spitzenreiters ein Mal sogar etwas lauter werden. Sein Team lag nach 22 Minuten bereits mit 17:8 in Führung, fünf Minuten später aber hatten die Gäste auf 13:19 verkürzt. Per Auszeit unterbrach Mischa Herok den Negativlauf und durfte sich über eine 21:13-Pausenführung freuen. Nach der Pause gab es nicht mehr viel Anlass zur Kritik. Mit fünf Toren in Serie eilten die „Bösis“ auf 26:13 davon. Der Rest war Schaulaufen, wobei sich alle Spielerinnen auszeichnen konnten.Ob Kristina Maurer, die sich in der Form ihres Lebens befindet, oder Svenja Hille, die immer mehr zur Anführerin dieser Mannschaft wird – die HSG Böblingen/Sindelfingen macht in dieser Saison bislang richtig Ernst und vor allem viel Spaß. „Wir wollen hoch in die Württemberg-Liga“, rückt Mischa Herok keinen Millimeter vom Saisonziel ab. Ein exzellentes Spiel zeigten auch Julia Leibfried und Denise Knoll, die immer wieder über Tempogegenstöße erfolgreich waren. Auch die Spielleitung in Händen von Lena Münch und Maike Gatzweiler funktionierte einwandfrei. Und die Wackler von Sarah Moßhammer in höchstem Tempo sind alleine schon das Eintrittsgeld wert.

Die „Bösis“ scheinen dieses Jahr reif für die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg. Durch den 44:23-Erfolg thront das Herok-Team aktuell mit perfekten 14:0 Punkten an der Tabellenspitze. Dahinter folgt der HC Oppenweiler/Backnang mit bislang ebenfalls makellosen 8:0 Zählern. Am 10. Dezember kommt es in der Böblinger Murkenbachhalle zum ersten Aufeinandertreffen. „Wir werden uns akribisch auf dieses Spitzenduell vorbereiten“, will Mischa Herok in den kommenden beiden Wochen konzentriert weitertrainieren. „Mir bereitet es riesen Spaß, dieses Team zu trainieren und das Potenzial jeder einzelnen Spielerin herauszukitzeln.“HSG Böblingen/Sindelfingen: Kilper, Mielnik (beide im Tor); Moßhammer (5 Tore), Svenja Hille (7), Knoll (6), Leibfried (9), Gatzweiler (5/davon 2 Siebenmeter), Andrea Dieterle, Maurer (6), Münch (4), Weinhardt, Kohler (2)

Bild: Die bärenstarke Svenja Hille spielte gegen die HSG Heilbronn nur 30 Minuten, steuerte aber trotzdem sieben Tore zum 44:23-Kantersieg der HSG Böblingen/Sindelfingen bei. Bild: Zvizdiç

Quelle: SZ/BZ-Online