Volleyballer sorgen in der Regioanalliga für Furore
Beim 5. Sieg in Folge besiegen die VfL-Volleyballer den Regionalliga-Dritten TG Schwenningen mit 3:0.
Volleyball. Sindelfingen mischt die Liga auf. Auf den 3:2-Sieg vor einer Woche beim Regionalliga-Spitzenreiter in Emmendingen folgte jetzt gegen den Tabellendritten TG Schwenningen ein glatter 3:0-Sieg. Das ist der fünfte Erfolg in Serie. Und das, obwohl der VfL erneut ersatzgeschwächt angetreten war. Dieses Mal fehlten der erkrankte Thomas Meyer sowie aus privaten Gründen Thomas Dörr und Chris Cartano.
Richtig schlau wird man aus dieser Mannschaft nur, wenn man genau hinschaut. Denn die Resultate vor allem aus der Hinrunde muten heute seltsam an. Was damals kurz vor dem Saisonauftakt passierte, beschreibt Trainer Alexander Haas so: „Das ist, wie wenn dir beim Fußball der Lionel Messi ausfällt.“ Mit reichlich Rückenwind hatte der damalige Coach Oliver Dostal seine Jungs zum Training gebeten. Es sollte nicht mehr lange gehen in der Sporthalle Stadtmitte, dann knickte Sven Metzger um. Die bittere Diagnose im Krankenhaus: Bänderriss.
Es war nicht der letzte personelle Rückschlag, Sindelfingen wehrte sich trotz magerer Punktausbeute tapfer, wühlte sich zurück ins Geschäft. Bis der VfL seine nächste Leitfigur verlor: Schon rein beruflich ging es bei Oliver Dostal nicht mehr weiter. Noch dazu brauchte er eine neue Hüfte und brach damit ebenso weg. Gut, dass Alexander Haas sein Versprechen einlöste, dem VfL zu helfen, wenn die Not groß ist.
Der Dosenöffner
Schnell wurde aus der provisorischen eine Dauerlösung und der verdiente Spieler zum neuen Coach, dem immerhin der Co-Trainer Simon Sturm weiter zur Seite stand. Das Duo fand mit dem VfL nach zuvor sieben Niederlagen in neun Spielen zurück in die Spur. Und nach dem „Dosenöffner“, wie Alexander Haas sagt, also dem Auswärtssieg mit Rumpftruppe in Bald Waldsee, folgte am 8. Januar gegen Fellbach eine Aufgabe, die nicht leicht einzuschätzen war. 3:0 hieß es am Ende für Sindelfingen. Klarer Auswärtssieg, jetzt hatte die Mannschaft einen Lauf. Es folgten Siege gegen Konstanz und Ellwangen, und zuletzt eben sogar gegen die Mannschaften auf Platz eins und drei der Liga.
Es ist fast schade, dass die Saison ausläuft. Über den 1. April und den Schlussakkord gegen Bad Waldsee geht der Blick von Alexander Haas aber nicht hinaus: „Ich war eingesprungen mit dem Ziel, Sindelfingen in der Liga zu halten. Darum ging es und nicht mehr.“ Die Momentaufnahme mit Tabellenplatz vier sieht dennoch wunderbar aus.
Dabei war am Samstag gegen Schwenningen „die Leistung durchschnittlich. Wir haben drei Punkte geholt, von daher alles gut“, sagt Alexander Haas. Der Knackpunkt: Der VfL lag im zweiten Satz 19:23 hinten und holte sechs Punkte am Stück bis zum 25:23, vor allem durch gute Aufschläge Sven Metzger, den Haas wegen dessen Augenprobleme zuvor kurz raus nehmen musste.
Dazu kam das Spielglück wie beim Matchball, den Marvin Kunze mit einem Netzroller beim Sprungaufschlag verwandelte. Und ein Schachzug ging auf: Immer wieder gelang es dem VfL, der einmal mehr als geschlossenes Team auftrat, durch geplante Spielzüge den ukrainischen U19-Nationalspieler Kristian Prysakar aus dem Spiel zu nehmen – bis dieser entnervt den Platz verließ. Und am Ende jubelte einmal mehr der VfL.
Bild: Schon wieder gewonnen, das fühlt sich doch klasse an: Marwin Thullner, Conrad Darmer, Jannik Reich, Nick Hoschke, Sven Metzger, Trainer Alexander Haas, Björn Metzger (hinten von links), Lenard Schwenk, Co-Trainer Simon Sturm, Martin Tischhäuser, Marvin Kunze, Roman Scherer und Nico Holze (vorne von links). Bild: Photostampe
Quelle: SZ/BZ-Online