Fußball: Für VfL-Trainer Roberto Klug zählt nur der 4. März

Auf den ersten Blick mag die Bilanz des VfL Sindelfingen während der Wintervorbereitung dem ein oder anderen Fan Sorgenfalten auf die Stirn treiben. Denn die ersten vier Testpartien konnte der VfL gegen ausnahmslos unterklassige Vereine nicht gewinnen.

Die nächsten beiden Spiele wurden kurzfristig abgesagt, und erst am vergangenen Samstag verbuchte das Team von Roberto Klug – beim 3:1 gegen den Landesligisten Donzdorfer JC – den ersten Sieg im neuen Jahr. Diesen nahm der VfL-Trainer, ähnlich den Niederlagen zuvor, recht emotionslos auf. „Ergebnisse interessieren mich erst ab dem 4. März wieder.“

Dann steht das richtungsweisende Verbandsligaduell gegen die SKV Rutesheim an. Und an diesem Tag will Roberto Klug sein Team in Bestform auf dem Platz sehen. „Alles, was davor war, diente nur der Vorbereitung auf dieses Spiel.“ Mit dem Verlauf der vergangenen Wochen ist der Sindelfinger Coach durchweg zufrieden. „Jeder einzelne meiner Spieler hat hervorragend mitgezogen, das Trainingsniveau war dementsprechend sehr hoch.“ Sorgen müsse man sich deshalb aber keine machen.

Dass die beiden Freundschaftsspiele gegen den Oberligisten 1. Göppinger SV sowie gegen den Landesligisten VfB Neckarrems abgesagt wurden, war einzig und allein einem personellen Engpass an diesen beiden Tagen geschuldet. „Wir hatten einige Kranke zu beklagen und jeweils nur zwölf fitte Spieler am Start“, erklärt Roberto Klug. „Wir hatten im Vorfeld aber durchaus mit so einem Fall gerechnet und deswegen mehr Spiele ausgemacht, als wir dann tatsächlich auch spielen wollten. Das war mit den Gegnern aber klar abgesprochen.“

Somit testen die Sindelfinger vor dem Ernstfall gegen Rutesheim nur noch am Samstag gegen den ambitionierten Landesligisten TSV Oberensingen. Anpfiff der Partie auf dem heimischen Kunstrasen ist um 14 Uhr. „Das wird noch einmal ein schöner Test, bevor es dann die Woche drauf ans Eingemachte geht“, freut sich der VfL-Trainer auf einen Gegner, den es zur neuen Runde hin ebenfalls in die Verbandsliga zieht. Personell hat sich bei den Sindelfingern in der Winterpause nicht allzu viel getan. Zum Kader stießen Felix Dreher (SV Waldkirch) und Agim Deskaj aus der eigenen Reserve hinzu.

Verabschiedet haben sich Filip Hlebec (SV Böblingen) und Aron Krafft, der wieder zum TSV Dagersheim zurückgekehrt ist. „Aron kam nach der Hallen-Gala mit der Bitte auf uns zu, wieder in Dagersheim mit seinen Freunden spielen zu wollen“, so Roberto Klug. „Seinem Wunsch haben wir natürlich zugestimmt. Ihm war der Aufwand in der Verbandsliga dann doch zu hoch. Schade, denn Ende der Hinrunde hat er in ein paar Spielen sein Potenzial andeuten können.“ Abgesehen von den Langzeitverletzten Alex Aleman Solis und André Simao hat der Sindelfinger Trainer aber seinen gesamten Kader zur Verfügung. Mit Muskelfaserrissen plagen sich nur die beiden Abwehrspieler Andrei-Lucian Ulici sowie Finn Edelmann herum. „Ansonsten ist der Kampf um die Startelfplätze voll entbrannt“, hat Roberto Klug mit Freude festgestellt. Für das Spiel gegen Rutesheim gebe es aber noch etliche offene Stellen. „Weil der Unterschied zwischen den Spielern nicht groß ist.“

Freuen dürfe man sich auf Agim Deskaj, der sich schnell im ersten Team eingefunden habe. „Agim ist ein sehr interessanter Spieler, er könnte zur Überraschung der Rückrunde werden“, ist der VfL-Coach voll des Lobes über den 20-jährigen Mittelfeldspieler. Wer sich in zehn Tagen auf der Ersatzbank wiederfinden werde, solle aber nicht die Flinte ins Korn werfen. „Aus Erfahrung weiß ich, dass alle noch gebraucht werden“, macht der Sindelfinger Coach auch den Spielern aus der zweiten Reihe Mut. In den Testspielen durften sich alle Spieler zeigen, und keiner fiel ab. „Mir hat vor allem gefallen, dass wir uns einen Haufen an Torchancen kreiert haben. Das Einzige, was nicht gepasst hat, war die Verwertung dieser Möglichkeiten. Das ist auch der einzige Schönheitsfehler, den ich in der Vorbereitungsphase finden kann.“

Neben der Vorbereitung laufen auch die Vertragsgespräche mit den aktuellen Spielern. Deren sechs haben nun ihre Zusage für die kommende Runde gegeben. Neben Stammtorwart Alexander Bachmann sind das Alper Kocas, Andrei-Lucian Ulici, Raphael Molitor, Felix Franke und Philipp Horny. „Zeitnah werden wir auch die nächsten Vertragsverlängerungen vermelden“, ist Roberto Klug guter Dinge, auch in der kommenden Saison auf einen eingespielten Kader zurückgreifen zu können.

Bild: Sehen trotz der durchwachsenen Testspielergebnisse nicht schwarz: VfL-Trainer Roberto Klug und sein Assistent Marijo Milcic. Bild: Zvizdic
Quelle: SZ/BZ-Online