3:0 Sieg gegen Rutesheim
Der Start in den zweiten Saisonteil der Verbandsligarunde ist dem VfL Sindelfingen vollauf geglückt. Auch wenn der Motor beim Team von Roberto Klug nach drei Monaten Winterpause noch etwas stotterte, stand am Ende ein souveräner 3:0-Sieg gegen den Tabellenletzten SKV Rutesheim zu Buche.
Fußball. Lohn der Mühen: Zum ersten Mal in dieser Saison rangiert der VfL auf einem Nichtabstiegsplatz. „Das war ein wunderbarer Auftakt“, war der Sindelfinger Trainer sichtlich zufrieden. Nach dem vierten Dreier in Serie zeigt die Tendenz bei den Daimlerstädtern, zumindest was die Ergebnisse betrifft, klar nach oben.
Spielerisch aber, das entging auch Roberto Klug nicht, gibt es noch deutlich Verbesserungsbedarf. Vor allem in den ersten 45 Minuten war von den Sindelfingern praktisch gar nichts zu sehen. Rutesheim schnürte den VfL teilweise in dessen Spielhälfte ein, konnte daraus aber auch kein Kapital schlagen. Sindelfingen lauerte auf Umschaltaktionen, ließ es dabei aber an der nötigen Präzision vermissen.
So bekamen die Zuschauer in der ersten Halbzeit von beiden Mannschaften nur Magerkost und keine nennenswerte Möglichkeit zu sehen. Das sollte sich nach dem Seitenwechsel ändern. Der Dosenöffner folgte in der 47. Minute: Einen Freistoß von Gianluca Gamuzza köpfte SKV-Kapitän Alexander Wellert seinem Mitspieler Antonio Di Viesti unabsichtlich ins Gesicht. Der Ball sprang daraufhin Lucas Schuckenböhmer vor die Füße, so dass der Sindelfinger Innenverteidiger nur noch zum 1:0 einschieben musste.
Die Gäste öffneten nun ihren Verbund, schoben nach vorne und drängten auf den sofortigen Ausgleich. In der 50. Minute hatte VfL-Kapitän Alexander Wetsch Glück, dass er bei einem Klärungsversuch nicht ins eigene Tor traf. Den folgenden Eckball setzte Hannes Obert ans Außennetz. Vier Minuten später war es Alexander Wellert, der mit einem fulminanten Freistoß aus 35 Metern Alexander Bachmann im Sindelfinger Tor zu einer Glanzparade zwang. Das war es dann aber auch schon mit der Rutesheimer Herrlichkeit.
Die Hausherren übernahmen nun und waren in der Folge gleich mehrmals dem zweiten Tor nahe. In der 55. Minute klärte Constantin Kogel auf der Linie, nachdem Alper Kocas SKV-Schlussmann Jan Göbel überlupft hatte. Und drei Minuten danach rettete Antonio Di Viesti vor dem einschussbereiten Gianluca Gamuzza. Noch mussten sich die Sindelfinger Fans gedulden, in der 76. Minute war schließlich soweit: Endrit Syla steckte klasse auf Felix Franke durch, der wiederum uneigennützig auf Agim Deskaj querlegte.
Anstatt aber ins leere Tor zu schieben, machte der in der Winterpause aus dem zweiten Team aufgerückte Mittelfeldspieler noch einen Haken, traf daraufhin zuerst den Pfosten, dann einen Rutesheimer Abwehrspieler, ehe er erst im dritten Versuch den Ball zum 2:0 über die Linie drücken konnte. „Agim ist unberechenbar“, konnte Roberto Klug im Nachhinein darüber lachen. In der letzten Viertelstunde begnügte sich der VfL damit, das Geschehen unter Kontrolle zu behalten. Dieses Vorhaben gelang ohne Probleme, und in der Nachspielzeit führte noch ein letzter konstruktiver Angriff zum 3:0-Endstand. Über die eingewechselten Florian Feigl und Sascha Häcker landete der Ball bei Endrit Syla, der sich die Chance nicht nehmen ließ und seinen 10. Saisontreffer erzielte.
Der Jubel der Sindelfinger fiel laut, aber kurz aus. Roberto Klug scheuchte seine Spieler kurz nach dem Abpfiff bereits in die Kabine. „Es ist kalt“, erklärte der VfL-Coach bestens gelaunt. „Was wir jetzt gar nicht brauchen können, sind weitere Ausfälle.“ Aufgrund einer Erkältung konnte zum Beispiel Noah Sautter nicht mitwirken, so dass Finn Edelmann trotz Oberschenkelproblemen seinen Platz in der Innenverteidigung einnehmen musste. „Finn hat das gemeinsam mit Lucas super gemacht“, lobte Roberto Klug, „aber er hat dann in der 75. Minute angedeutet, dass es bei ihm nicht mehr geht.“
Am kommenden Samstag gastieren die Sindelfinger beim Tabellennachbarn TSG Tübingen. Mit dem geglückten Auftakt im Rücken rechnet sich Roberto Klug auch auswärts einiges aus. „Der Sieg heute ist schön, wir genießen ihn auch. Aber wir stecken noch mittendrin im Abstiegskampf. Noch sind 14 Spiele zu absolvieren, also gibt es keinen Grund, dass wir uns zufrieden zurücklehnen.“
VfL Sindelfingen: Bachmann, Horny, Schuckenböhmer, Edelmann (75. Minute Ulici), Wetsch, Molitor, Deskaj (86. Minute Schmidt), Gamuzza (60. Minute Feigl), Kocas, Syla, Franke (83. Minute Häcker)
Bild: Agim Deskaj (Zweiter von links) wird für sein Tor zum 2:0 gefeiert. Bild: photostampe
Quelle: SZ/BZ-Online