Die Blau-Weißen haben ihr Schicksal in eigenen Hand
Drei Spieltage vor dem Saisonende in der Fußball-Verbandsliga hat der VfL Sindelfingen alles wieder in der eigenen Hand.
Fußball. Nicht nur der eigene 3:0-Auswärtssieg beim VfL Nagold erfreute am späten Samstagnachmittag die Gemüter im Sindelfinger Lager. Auch die Ergebnisse auf den anderen Plätzen sorgten dafür, dass die Mannschaft von Roberto Klug nun wieder über dem ominösen Strich steht.
Damit halten die Daimlerstädter ihr sportliches Schicksal wieder in eigenen Händen. Die Nagolder, die ohnehin nur noch geringe Hoffnungen auf den Klassenerhalt hatten, sind hingegen abgestiegen. Mit personellen Sorgen hatten die Sindelfinger die kurze Auswärtsfahrt ins Nagoldtal angetreten. So galt es nicht nur Spielmacher Endrit Syla zu ersetzen, der die Saison aufgrund von anhaltenden Knieproblemen bereits für beendet erklärt hat. Auch Andrei-Lucian Ulici (Adduktoren) und der zuletzt überragend aufspielende Felix Dreher (privat verhindert) fehlten den Sindelfingern.
Somit rutschten Philipp Horny und Alban Dodoli in die Startelf. Und Letzterer rechtfertigte schon nach sieben Minuten das Vertrauen seines Trainers. Im gegnerischen Strafraum legte sich Alban Dodoli den Ball noch zurecht und knallte ihn aus spitzem Winkel zum 1:0 in das kurze obere Eck. „Ein Auftakt, wie wir ihn uns gewünscht hatten“, ballte auch Roberto Klug seine Fäuste. Der Treffer tat dem Spiel seiner Mannschaft aber nur bedingt gut. Die Gäste zogen sich nämlich zurück und hofften auf Umschaltaktionen. Diese stellten sich aber nicht ein, weil die Klug-Elf nach Ballgewinnen nur noch in die Tiefe spielte. „Das müssen wir cleverer machen“, monierte der Sindelfinger Coach.
So blieb Vieles nur Stückwerk und im Ansatz stecken. Das Gute aus Sicht der Gäste: Die Nagolder schlugen kein Kapital daraus. Der frühe Rückstand wirkte lähmend auf die Hausherren, die sich in der ersten Halbzeit nur eine Torchance erarbeiteten. Nico Graf kam in der 37. Minute frei zum Kopfball, scheiterte aber am glänzend reagierenden Alexander Bachmann im Sindelfinger Tor. Nach dem Seitenwechsel besserte sich das Spiel der Gäste. Sindelfingen verlagerte das Geschehen geduldig in die gegnerische Hälfte und verzichtete auf lang nach vorne geschlagene Bälle. Das zahlte sich schon in der 57. Minute aus. Nagolds Nick Schweizer vertändelte den Ball, Raphael Molitor steckte diesen dann auf Alban Dodoli durch, der frei vor Nagolds Schlussmann Tiago Melicias eiskalt auf 2:0 stellte.
Während die Sindelfinger nun immer dominanter aufspielten, brachten die Hausherren gar nichts mehr zustande. „Heute hatte jeder meiner Spieler seine eigene Spielidee“, kam Nagolds Coach Armin Redzepagic nicht aus dem Kopfschütteln heraus. „Im Grunde haben wir alle drei Gegentore mit horrenden Fehlern unserseits vorbereitet.“ So auch den Treffer zum 3:0-Endstand in der 83. Minute. Wieder bekamen die Gastgeber den Ball nicht vor dem eigenen Strafraum geklärt, wieder bestraften das die Sindelfinger eiskalt. Über Felix Franke und den starken Philipp Horny gelangte der Ball zum kurz davor eingewechselten Jürgen Schechinger, der den Ball aus 12 Metern ins Tor schlenzte.
Dabei beließen es die Gäste, die nun auch ihren Trainer zufriedengestellt hatten. „Wir haben nur den einen Kopfball in der ersten Halbzeit zugelassen, defensiv war das richtig gut gespielt von meinen Jungs. Wir wollten diesen Dreier unbedingt haben. Das war der erste Schritt, drei weitere folgen noch.“
VfL Sindelfingen: Bachmann, Horny, Schuckenböhmer (83. Minute Edelmann), Feigl, Sautter, Wetsch, Molitor, Gamuzza (56. Minute Dittrich), Dodoli (78. Minute Schechinger), Deskaj (72. Minute Tuksar), Franke
Bild: Gianluca Gamuzza nimmt Sindelfingens Doppeltorschützen Alban Dodoli in die Arme. Bild: Zvizdiç
Quelle: SZ/BZ-Online