Fußball: VfL-Rettung rückt in weite Ferne

Sindelfingen verliert 1:4 gegen Schwäbisch Hall

Gebrauchte Tage kennt im Fußball jede Mannschaft. Ungünstig ist es, wenn sich solche Tage kurz vor dem Saisonende ereignen, man selbst aber noch Ziele zu erreichen hat. Die Kicker des VfL Sindelfingen hatten sich im letzten Saisonheimspiel gegen die Spfr Schwäbisch Hall unheimlich viel vorgenommen – herumgekommen ist dabei aber nur ganz wenig. Am Ende musste sich der VfL deutlich mit 1:4 geschlagen geben.

Fußball. „Die Rettung ist nun in weite Ferne gerückt“, war Roberto Klug enttäuscht. Der Sindelfinger Trainer verstand die Niederlage nicht so richtig. Denn seine Mannschaft machte vor allem in der ersten halben Stunde kaum etwas falsch. Sie schaltete nach vorne und hinten gut um, drängte den Gegner in dessen Spielhälfte zurück und erspielte sich auch gute Torchancen. Lediglich im Abschluss wollte es nicht klappen. Ein Kopfball von Agim Deskaj strich nach sieben Minuten knapp über die Latte, ein Schussversuch von Alban Dodoli wurde in der 13. Minute im letzten Moment von der Schwäbisch Haller Abwehr geblockt, eine Doppelchance von Noah Sautter und Kapitän Florian Feigl eine weitere Minute später verfehlte auch nur knapp ihr Ziel.

Als Agim Deskaj in der 28. Minute vier Meter vor dem gegnerischen Tor einen Freistoßchip von Gianluca Gamuzza annehmen wollte, anstatt den Ball nur ins Gehäuse weiterzuleiten, schwante den VfL-Fans bereits Böses. „Wir müssen in Führung gehen“, trauerte Roberto Klug vielen guten Möglichkeiten hinterher. Stattdessen schlug es am anderen Ende des Sportplatzes ein. Ein Ballverlust im Spielaufbau, drei saubere Pässe der Gäste, schon führte Schwäbisch Hall mit 1:0. Das Tor in der 33. Minute erzielte Serkan Uygun. „Dieses 0:1 fühlt sich nicht richtig an“, kommentierte der VfL-Coach den Gegentreffer.

Ulici erzielt 1:1

Roberto Klug reagierte in der Pause und beorderte Andrei-Lucian Ulici für Florian Feigl ins Spiel. Nicht mal eine Minute nach seiner Einwechslung erzielte Andrei-Lucian Ulici mit seinem schwächeren rechten Fuß das 1:1. „So hatten wir uns das erhofft“, schöpfte der Sindelfinger Trainer neue Hoffnung. Kurzzeitig schien die Partie kippen zu können, denn die Hausherren setzten energisch nach. Das nächste Tor fiel aber wieder am falschen Ende. Serkan Uygun schaufelte in der 59. Minute einen an sich harmlosen Ball butterweich vor das VfL-Tor, wo der sträflich allein gelassene Kevin Lehanka nur noch den Fuß hinhalten musste und Alexander Bachmann aus kurzer Distanz keine Abwehrchance ließ.

Kaum hatte der Sindelfinger Schlussmann den Ball aus dem Netz geholt, zappelte er auch schon wieder in selbigem. Ein Rückpass von VfL-Innenverteidiger Lucas Schuckenböhmer verfehlte seinen entgegenkommenden Torwart und kullerte zum 1:3 über die Torlinie. „Das waren zwei richtige Nackenschläge, von denen wir uns nicht mehr erholt haben“, konstatierte Roberto Klug.

Den Willen konnte man seiner Mannschaft auch danach nicht absprechen, der Anschlusstreffer wollte aber nicht mehr fallen. Als Felix Franke in der 81. Minute nach feiner Vorarbeit von Philipp Horny alle Zeit der Welt hatte, den Ball aber nur an den Innenpfosten schlenzte und dieser danach noch die Torlinie entlang tanzte, war das letzte Aufbäumen vorbei. Doppelt bitter für die Gastgeber, da sich der just zuvor eingewechselte Philipp Horny in dieser Szene auch noch verletzte. Wie es sich für einen gebrauchten Tag gehört: Der VfL hatte sein Kontingent bereits aufgebraucht und musste die Partie zu zehnt zu Ende spielen.

Mitleid zeigte der Tabellendritte mit den Sindelfingern trotzdem nicht und legte in der dritten Minute der Nachspielzeit durch Niclas Bergemann noch den Treffer zum 1:4-Endstand aus VfL-Sicht nach. „Das war insgesamt keine gute Leistung von uns“, versuchte Roberto Klug das vorangegangene Geschehen einzuordnen. „Der Doppelschlag war der Knackpunkt. Wir hatten zwar auch am Ende noch einige gute Chancen, aber wir haben defensiv wie auch offensiv einfach zu viele Fehler gemacht.“

VfL Sindelfingen: Bachmann, Dreher, Schuckenböhmer, Sautter, Wetsch (60. Minute Tuksar), Feigl (46. Minute Ulici), Dittrich (60. Minute Franke), Molitor, Gamuzza, Dodoli (72. Minute Horny), Deskaj

Bild: Sindelfingens Innenverteidiger Noah Sautter steigt höher als alle anderen, der Ball will aber auch in dieser Szene nicht ins Tor. Bild: Zvizdiç

Quelle: SZ/BZ-Online