Die 21-Jährige ist Nachfolgerin von Barbara Erath
Geschäftsführerin und Top-Athletin in einer Person: Das 3000-Meter-Hindernisass Kim Bödi hat bei den Sindelfinger Leichtathleten eine wichtige Rolle übernommen. Sie tritt die Nachfolge von Barbara Erath an und hat nun die Rolle der Geschäftsführerin der Sindelfinger Leichtathleten inne.
Die SZ/BZ hat mit der 21-Jährigen über ihre neue Doppelrolle und die kommenden sportlichen Höhepunkte gesprochen.
Die Sindelfinger Leichtathleten hatten es nicht leicht eine Nachfolge für Barbara Erath zu finden und hatten die Stelle sogar ausgeschrieben. Wie kam es zu Ihrer Bewerbung?
Kim Bödi: „Das war eher eine spontane Idee. Ich war schon länger auf der Suche nach einem Werkstudentenjob mit dem ich als aktive Leistungssportlerin trotzdem flexibel bin. Ich bin nämlich vor kurzem von zuhause ausgezogen und eine eigene Wohnung ist ganz schön teuer. Das gesuchte Profil hat perfekt gepasst. Ich studiere ja auch noch Sportwissenschaften mit Management im ersten Mastersemester.“
ie waren denn die Reaktionen im VfL-Vorstand auf die Bewerbung?
Kim Bödi: „Abteilungsleiter Jürgen Kohler war sofort begeistert und hat sich gefragt, warum wir nicht schon früher darauf gekommen sind. Es ist natürlich optimal, dass ich jetzt für meinen Heimatverein arbeiten und so auch etwas zurückgeben kann. Ich habe einen direkten Bezug zu den Athleten, die Rückmeldungen waren auch sehr positiv, ich habe viele Nachrichten bekommen.“
Am Wochenende stand der Sport bei dir im Vordergrund, in Tübingen sind Sie über die 5000-Meter-Strecke angetreten, eigentlich sind Sie über die Hindernisse zuhause. Wie lief der Formtest
Kim Bödi: „Die 5000 Meter liebe ich wirklich nicht, aber das Rennen lief ganz gut und ich habe gesehen, dass ich gerade ziemlich fit bin. Mein großes Ziel ist es aber, über die 3000 Meter Hindernis unter zehn Minuten zu laufen.“
Am Dienstag haben Sie erfahren, dass Sie für einen internationalen Wettkampf in China nominiert sind.
Kim Bödi: „Ja, ich habe die Nachricht erhalten, dass ich für Chengdu nominiert bin, da finden die World University Summer Games statt. Ich habe mich schon Anfang des Jahres dafür angemeldet und gedacht, vielleicht laufe ich die Norm ja. Das habe ich zwar nicht geschafft, konnte aber nachnominiert werden. Damit hätte ich gar nicht gerechnet. Ich freue mich sehr darauf, das wird eine tolle Erfahrung.“
Ende Juli geht es los, aber davor ist noch ein anderer Einsatz im Nationaltrikot möglich. Die Norm für die U23-Europameisterschaft im finnischen Espoo haben Sie schon unterboten. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie auch nominiert werden?
Kim Bödi: „Es wäre toll, wenn ich bei der U23-EM laufen darf. Bislang haben drei Athletinnen die Norm und drei werden auch mitgenommen. Keine andere ist nah dran, ich sollte also bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften am 1. Juli unter den Top 3 landen, dann stehen meine Chancen gut.“
Das klingt nach einem straffen Programm. Wie schaffen Sie die dreifache Belastung von Sport, Studium und deinem Job als Geschäftsführerin?
Kim Bödi: „Ich denke am wichtigsten ist Gelassenheit. Jahrelang war ich im Sport viel zu verbissen und verkrampft. Seit ich eine gewisse Lockerheit gefunden habe, kommt auch der Erfolg. Für mich ist es kein Problem, morgens vor der Uni zu trainieren und danach noch zu arbeiten. Ich brauche auch noch etwas anderes im Kopf als den Sport. Ich merke das immer in Trainingslagern. Man läuft zwei Mal am Tag, das ist super stupide. Aber natürlich braucht man auch super viel Disziplin, Struktur und eine gute Planung des Alltags.“
Die zentrale Aufgabe als Geschäftsführerin ist die Organisation. Welche Impulse wollen Sie setzen?
Kim Bödi: „Es gibt eine lange Liste mit vielen Zielen, die ich mir gesetzt habe. Zum Beispiel möchte ich für den ersten Wettkampf im neuen Floshenstadion ein größeres Meeting auf die Beine stellen. Außerdem ist es mir wichtig, soziale Talente für den Verein zu gewinnen, da gibt es viel Potential. Natürlich muss ich aber auch noch viel über die Leichtathletikabteilung lernen.“
Bild: Kim Bödi ist neuer Geschäftsführerin dert Sindelfinger Leichtathelen. Bild: Schüttke
Quelle: SZ/BZ-Online