Judo: Das Sindelfinger Turnier bricht Rekorde

Ganz großer Sport der VfL-Abteilung

1800 Teilnehmer aus 22 Nationen – das gab es beim Internationalen Judo im Glaspalast (ITG) noch nie.

Judo. Vor einigen Wochen war er noch als Mitglied einer Wirtschaftsdelegation in Japan, und jetzt steht er mit dem Mikrofon in der Hand als Hallensprecher beim 21. Internationalen Judo-Turnier im Glaspalast. Arnd Franz, Vorsitzender der Geschäftsführung und CEO des weltweit tätigen Mahle-Konzerns, bekennender Judo-Fan und eines der Urgesteine der VfL-Judoabteilung hängt sich rein für eine der größten Sportveranstaltungen des Jahres in Sindelfingen mit Rekordanklang und mehr als 1800 Teilnehmern aus 22 Ländern. „Ich hänge natürlich am Judo, weil ich viele schöne Ereignisse und eigene Erfahrungen gesammelt habe und weil mir Judo auch viel für`s Leben gegeben hat. Seitdem versuche ich einfach ein bisschen von dem zurückzugeben, was ich bekommen habe. Ich bin seit 2013 nicht mehr im aktiven Ehrenamt, versuche aber die Judoabteilung zu unterstützen, wo es geht“, sagt Arnd Franz.

Als Schwergewichtler kämpfte er im damaligen Bundesliga-Team an der Seite von Olympia-Silbermedaillengewinner von Seoul, Marc Meiling. Dazu war Arnd Franz mit der Pressearbeit der Judoabteilung beauftragt und sorgte mit seinen Artikeln in der Sindelfinger Zeitung dafür, dass die Erfolge der VfL-Judoabteilung in der Presse ins rechte Licht gerückt wurden. Arnd Franz: „Als Teenager habe ich beim VfL mit Judo angefangen, habe in Tübingen studiert und bin beim Judo geblieben. Dann hat mich mein beruflicher Weg weg von Sindelfingen und auch ins Ausland geführt. Ich bin jetzt wieder zurück, aber leider ist es mir nicht möglich, unter der Woche ab und zu im Judotraining zu sein. Dennoch: Dieses Ziel habe ich noch nicht ganz aufgegeben. Irgendwann wird es passieren.“

Außerdem ist er im Vorstand des Vereins Sindelfinger Judofreunde „Perspektive Judo“, eines Vereins ehemaliger Kämpfer und Funktionäre. Arnd Franz: „Wir unterstützen den Verein bei seiner exzellenten Jugendarbeit, haben mit dazu beigetragen, dass Judo in Sindelfinger Kitas und Schulen bekannt gemacht wird und unterstützen seit mehr als 30 Jahren, die Judo-Abteilung. Und ein kleiner Teil dieser Unterstützung ist dann mein ehrenamtlicher Dienst als Hallensprecher – und das schon vom ersten Internationalen Judoturnier im Glaspalast vor mehr als 20 Jahren.“

OB Vöhringer mit helfender Hand

Sindelfingens Oberbürgermeister Dr. Bernd Vöhringer ist sichtlich angetan vom großen Sport in der guten Sportstube der Stadt. Dazu kann er auch etwas tun, was ihm ein echtes Herzensanliegen ist: Als ausgebildeter Rot-Kreuz-Sanitäter mithelfen, die kleinen und größeren Blessuren zu versorgen, die die Kämpferinnen und Kämpfer auf der Matte erlitten. Und so kann man den Bernd Vöhringer als zugewandten und mitfühlenden Helfer auf der Matte und im Behandlungszentrum der DRK-Ortsgruppe Sindelfingen erleben. „Der versteht sein Sanitäter-Handwerk und ist ein guter Team-Arbeiter“, ist vom Rot-Kreuz-Team zu hören.

Die Entscheider

Was wäre ein Judo-Turnier ohne Kampfrichter? Es fände schlicht nicht statt. Und dass dies nicht passiert, dafür sorgt die württembergische Judo-Chefkampfrichterin Heike Barth. 47 Kampfrichter aus Thüringen, Niedersachsen, Brandenburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Bayern, und Baden-Württemberg sorgen im Schichtbetriebs akkurat gekleidet dafür, dass die Leistungen objektiv bewertet wurden. Und wenn wirklich mal eine Situation auf der Matte nicht sofort abschließend bewertet werden kann, dann wird der Video-Beweis bemüht. Bereits seit Jahren, noch vor seiner Einführung in der Fußball-Bundesliga gehört der Video-Beweis zum festen Inventar aller größeren Judoveranstaltungen.

Mega-Event-Gastronomie

1800 Kämpferinnen und Kämpfer samt deren familiären Anhang wollen an den beiden Turniertagen mit Speis und Trank versorgt werden. Die Aufgabe, diese „Mega-Event-Gastrononmie“ zu organisieren und ins Laufen zu bringen und dabei den Geschmack der Kundschaft zu treffen, ist Aufgabe von Susanne Hässner und den 120 Helfern im Catering-Team, wobei der Frauenanteil stark überwiegt. „Ich bin ganz stolz auf mein Team, sie haben allke super mitgezogen“, bilanziert Susanne Häsner den Catering-Einsatz. Die Zahlen dessen, was so an zwei Tagen im Glaspalast verputzt wird, sind imponierend: Pro Tag etwa 1200 Brötchen und 150 Brezeln, pro Tag 20 gespendete Kuchen Und dann noch ein imponierender Fleischberg für den Grill vor dem Glaspalast: 350 Portionen Schweinehals und dieselbe Anzahl an Putensteaks, 800 Würstchen und etliche Kilogramm geschnittene Wurst für den Brötchenbelag. Und nicht zu vergessen: eine Unmenge an Getränken – bei den an beiden Turniertagen herrschenden mehr als 35 Grad eine absolute Notwendigkeit.

Hier geht es zur sportlichen Bilanz aus Sicht des VfL Sindelfingen

Bild: So gut besucht war das Internationale Judoturnier im Glaspalast noch nie: Etwa 1700 auswärtige Kämpferinnen und Kämpfer sowie noch etwa 100 Starter von der VfL-Judoabteilung sorgten für Leben auf den insgesamt neun ausgelegten Wettkampfmatten. Bild: Vilz

Quelle: SZ/BZ-Online