VfL-Tennis-Abteilungsleiter Wolfgang Schwickert hat viel vor
„Ich möchte der Tennisabteilung einiges von dem zurückgeben, was ich als Tennisspieler Positives erlebt habe“, muss Wolfgang Schwickert nicht lange überlegen bei der Frage nach seiner Motivation. Seit 23. Mai zeichnet der 65-Jährige als neuer Tennis-Abteilungsleiter des VfL Sindelfingen verantwortlich.
Tennis. Der Einstand hätte für Wolfgang Schwickert als neuer Tennis-Abteilungsleiter des VfL Sindelfingen besser nicht sein können. Schließlich feierten die Damen 1 wenige Wochen nach dessen Amtsantritt die Zweitliga-Meisterschaft und spielen in der nächsten Saison in der höchsten deutschen Spielklasse.
„Ich will mich nicht mit fremden Federn schmücken. Das ist einzig und alleine der Verdienst der Damen, von Cheftrainer Daniel Merkert und seinem Team“, sagt Wolfgang Schwickert. Und Daniel Merkert nimmt die Glückwünsche gerne an: „Ich muss immer noch schlucken, wenn ich auf diese wahnsinnige Saison zurückblicke. Unser Ziel war der Klassenerhalt und jetzt spielen wir nächste Saison in der 1. Liga, unglaublich.“ Der Erfolg ist gar nicht hoch genug einzuschätzen. Vor allem, da die Damen 1 vor fünf Jahren noch in der Württembergliga aufschlugen. Der ehemalige Bundesliga- und Weltranglistenspieler möchte dabei keine einzelne Spielerin hervorheben. „Unser überragender Teamgeist hat am Ende den Ausschlag gegeben. Die Spielerinnen haben sich gegenseitig gepusht und so auch noch Partien gedreht“, sagt der Chefcoach, der seit 2017 das Zepter beim VfL Sindelfingen schwingt.
Mitentscheidend für den Aufstieg war sicherlich der 5:4-Erfolg am 2. Spieltag im Derby beim TC BW Vaihingen-Rohr. „Anne Schäfer und Cristiana Ferrando lagen im Match-Tie-Break bereits 0:7 und 6:9 hinten und haben am Ende nach großem Kampf mit 11:9 gewonnen. Das schafft man nur mit einem starken Teamgeist“, sagt Daniel Merkert und ergänzt: „Und die tolle Unterstützung der VfL-Fans hat auch noch zusätzlich gepusht.“ Apropos Doppelstärke: In der gesamten Saison gingen lediglich 2 der 21 Doppelpartien verloren. Eines davon im letzten Spiel durch eigene Aufgabe, als der Meistertitel schon eingetütet war.
Absoluter Außenseiter in der 1. Liga
Als Aufsteiger sind die VfL-Damen in der kommenden Saison der absolute Außenseiter. „Wir sind uns unserer Rolle absolut bewusst. Mit 20 Freiplätzen, 8 Hallenplätzen und Kraftraum sind wir in Sachen Infrastruktur top aufgestellt. Budgetmäßig sind wir dagegen das absolute Schlusslicht“, sagt Daniel Merkert. Da redet auch Wolfgang Schwickert nicht lange um den heißen Brei herum: „Wir würden uns über zusätzliche Sponsoren für die Damen 1 natürlich sehr freuen. In einer finanzstarken Stadt wie Sindelfingen müsste da doch bestimmt was möglich sein.“ Die Damen 1 haben eine autarke Budgetplanung. „Es muss also niemand befürchten, dass die Beiträge erhöht werden, oder ähnliches, weil die Damen 1 in der 1. Liga spielen“, so Wolfgang Schwickert.
Starker Zulauf von Kindern und Jugendlichen
Rund 700 Mitglieder zählt die VfL-Tennisabteilung. 46 Mannschaften – von der VR-Talentiade U9 bis zu den Herren 70 – gingen in der Sommerrunde auf Punktejagd. Die Herren 1 dürfen noch auf den Aufstieg in die Regionalliga hoffen. Dem Vorsitzenden der Sindelfinger Tennis-Abteilung ist es ein großes Anliegen, dass sich sowohl leistungsstarke Spieler als auch Hobbysportler in der Abteilung wohlfühlen. „Bei uns ist jeder herzlich willkommen. Wir haben vor allem bei den Kindern und Jugendlichen einen tollen Zulauf. Das liegt auch am großen Engagement von Daniel Merkert und seinem Team“, so Wolfgang Schwickert. Die Kinder und Jugendlichen rennen während den Oster- Pfingst- und Herbstferiencamps und aktuell beim Sommerferiencamp Daniel Merkert und Co die Bude ein. „Wir als Tennistrainer haben auch einen gesellschaftlichen Auftrag, wenn man sieht, dass die Kids heutzutage immer weniger Sport treiben. Bei uns können sie sich in den Ferien so richtig auspowern“, sagt Daniel Merkert.
Und auch Wolfgang Schwickert ist begeistert, wenn er sieht, mit welchem großen Elan die Jungs und Mädels beim Sommerferiencamp dabei sind. Beim Zuschauen belässt es der 65-Jährige dabei ganz und gar nicht. Schließlich ist er in der Sommersaison jeden Tag auf der Anlage in der Rosenstraße. Mindestens dreimal in der Woche greift er selbst zum Schläger, am Wochenende ist er für die Herren 55 2 in der Verbandsliga im Einsatz.
Bild: Wolfgang Schwickert, neuer Tennis-Abteilungsleiter des VfL Sindelfingen, blickt optimistisch in die Zukunft.
Quelle: SZ/BZ-Online