Am Samstag ist es wieder soweit
Erster Spieltag in der Fußball-Landesliga, und sofort ein Knaller: Am Samstag stehen sich ab 15.30 Uhr der VfL Sindelfingen und die SV Böblingen gegenüber.
Fußball. Es ist das erste Punktspiel zwischen beiden Klubs seit dem 13. März 2016, damals kickten die Teams noch in der Verbandsliga. Sindelfingen siegte in diesem Duell mit 2:1 Toren, blieb in der Spielklasse, die SVB stieg hingegen ab. Nach dieser Saison trennten sichdie Wege beider Klubs – bis zum Abstieg des VfL in der vergangenen Spielzeit. Jetzt ist wieder Derbyzeit.
Beim letzten Duell gegen die SVB war Klug noch Spieler
„Wir als Verein freuen uns auf das Derby“, sagt Sindelfingens Trainer Roberto Klug, der beim letzten Aufeinandertreffen der Mannschaften noch das Sindelfinger Trikot als Kicker anhatte. Einige Spieler würden richtig brennen, anderen würde etwas der Bezug zum Thema Derby fehlen. Dessen ungeachtet sagt Klug: „Wir sind eher in der Favoritenrolle und müssen das Derby richtig annehmen. Solche Spiele werden sehr emotional geführt, ich denke die Tagesform wird eine entscheidende Rolle spielen.“
Laut Böblingens Trainer Thomas Siegmund herrscht auch auf Seiten der SVB große Vorfreude auf die Begegnung: „Wir betreiben ja den ganzen Aufwand, weil wir uns im Wettbewerb messen wollen. Es gibt keinen schöneren Start als das Derby gegen Sindelfingen.“
Der VfL hat sich den sofortigen Wiederaufstieg in die Verbandsliga auf die Fahnen geschrieben. „Wir wollen das Maximum aus der Saison herausholen“, sagt Klug, gleichwohl weiß er, dass einige weitere Teams ebenfalls nach dem letzten Spieltag ganz oben in der Tabelle stehen wollen. Dazu zählt er den Mitabsteiger VfL Nagold, die Young Boys Reutlingen und auch die SG Empfingen, die sich unter anderen durch Pascal Schoch, er kommt vom Oberligisten FC Holzhausen, verstärkt hat. Die Vorbereitungszeit seiner Mannschaft beschreibt Klug als „sehr gut. Wir haben die Neuzugänge gut integriert. Gegen höherklassige Mannschaften wie Reutlingen, Pfullingen oder Oberensingen haben wir gezeigt, dass wir konkurrenzfähig sind.“ Allerdings seien seinem Team noch zu viele individuelle Fehler unterlaufen, bei eigenem Ballbesitz seien die Abstimmung, die Laufwege und generell das Angriffsspiel noch zu verbessern.
Thomas Siegmund hat mit seinem Team durch eine herausragende Rückrunde in der vergangenen Runde den Klassenverbleib in der Landesliga erreicht. Siegmund: „Die Mannschaft hat gezeigt, welches Potenzial sie hat.“ Sie darf aber nun nicht dem Irrglauben verfallen, so gehe es in der bevorstehenden Saison automatisch weiter. Das Team ist neu formiert, in Dominik Traub, Semih Emirzeoglu und Adrian Körtge Corral stehen drei Kicker nicht mehr zur Verfügung, die Leistungsträger waren. Vier Spieler aus der eigenen A-Jugend zog die SVB hoch: Gabriel Körtge Corral, Luka Bilac, Christian Bildl und Manuel Nothacker. „Sie bringen Qualität und Potenzial mit“, sagt Siegmund, gleichwohl müssen sie sich noch ein Stück weit an die Luft bei den Aktiven gewöhnen. In Alban Dodoli kehrte ein Spieler zu seinem Heimatverein SVB zurück, der 2020 von diesem zum VfL wechselte. Für ihn hat das Derby sicherlich einen speziellen Charakter. Siegmund hofft, dass sich Dodoli nicht zu sehr selbst unter Druck setzt.
Die SV Böblingen hat das Ziel, von Beginn an in der Tabelle in „ruhiges Fahrwasser zu kommen“, sagt Siegmund. „Es muss aufhören, dass wir immer wieder mit dem Abstiegskampf zu tun haben. Wir wollen aber auch durch Auslobung eines bestimmten Tabellenplatzes keinen künstlichen Druck erzeugen.“ Siegmund sieht den VfL in dem Duell etwas in der Favoritenrolle, da in diesen Spiele Erfahrung und Reife einen wesentlichen Part spielen würden. „Das ist ein wichtiger Aspekt, Sindelfingen hat diese Erfahrung, bei uns ist eher Jugend forsch unterwegs.“
In Daniel Fredel, gemeinsam mit Siegmund Coach des Teams und Kicker in Personalunion, Sascha Raich, Körtge Corral und Felix Widmann sowie Keeper Marco Kolb muss Siegmund auf etliche Akteure verzichten. Beim VfL Sindelfingen herrscht am Samstag ebenfalls ein großer Aderlass: Rajmund Csima, David Weinhardt, Bastian Bothner, Kenan Kasikci, Finn Edelmann, Tobias Kubitzsch, Endrit Syla und Alper Kocas fallen zahlreiche Spieler aus. „Mir stehen aus unserem Kader 14 Mann zur Verfügung“, sagt Roberto Klug.
Bild: Sindelfingens Trainer Roberto Klug war beim letzten Derby gegen die SV Böblingen noch als Spieler dabei. Bild: photostamape/A
Quelle: SZ/BZ-Online