Fußball: Landesliga: VfL macht es sich in der Spitzengruppe bequem

1:0-Sieg in Zimmern

Mit dem dritten knappen Sieg hintereinander – 1:0 beim SV Zimmern – blickt der VfL Sindelfingen nicht nur auf einen geglückten Saisonstart zurück, sondern hat es sich mit zehn Punkten aus vier Spielen auch in der Spitzengruppe der Landesliga bequem gemacht.

Fußball. „Wir sind zwar noch weit von unserer Bestform entfernt“, kommentierte Roberto Klug den hart umkämpften 1:0-Erfolg in Zimmern, „aber die Ergebnisse stimmen derzeit“. Das sei umso erstaunlicher, da die personelle Situation Anlass zur Sorge gebe. „Man kann es nicht anders sagen, aber wir kommen auf dem Zahnfleisch daher.“

Unmittelbar vor dem Spiel in Zimmern erreichte den Sindelfinger Coach die nächste Hiobsbotschaft, als André Simao beim Aufwärmen über eine Muskelverhärtung in der Wade klagte. „Nichts Schlimmes“, sagte Roberto Klug, „aber André konnte definitiv nicht spielen“. Sein Blick über die Ersatzbank blieb fast ausnahmslos an Akteuren aus der zweiten Mannschaft hängen. Dort saß unter anderen Hüseyin Kuyumcu, der einst unter Trainer Maik Schütt Verbandsligaluft geschnuppert hatte, berufsbedingt aber nie richtig Fuß fassen konnte. „Ich habe damals noch mit Hüseyin zusammengespielt“, erinnerte sich Roberto Klug vor allem der läuferischen Stärken des der mittlerweile 27-Jährigen und beorderte ihn flugs in die Startelf.

Bauchgrimmen hatte der VfL-Trainer ob seiner Entscheidung nicht – auch wenn Hüseyin Kuyumcu erst seit diesem Sommer wieder regelmäßig Fußball spielt. Nach vier Minuten sollte sich das Vertrauen des VfL-Coaches bereits auszahlen. Hüseyin Kuyumcu legte von der Torauslinie nach hinten ab, wo der Ball – noch leicht touchiert von Endrit Syla – zu Bastian Bothner gelangte, der aus acht Metern das 1:0 markierte. „Überragend gemacht von Hüseyin und für uns natürlich der perfekte Auftakt in die Partie“, war Roberto Klug begeistert.

Stabile Defensive

Danach aber bekam der Sindelfinger Trainer offensiv nicht mehr allzu viel von seiner Mannschaft zu sehen. Die Gäste zogen sich weit in die eigene Hälfte zurück und verteidigten den knappen Vorsprung mit Glück und Können. „Im Grunde haben wir heute Ergebnissport betrieben“, gab der VfL-Coach unumwunden zu. Da von Zimmern auch nicht viel zu sehen war, bekamen die rund 200 Zuschauer nur wenig Erbauliches zu sehen.

Das wiederum besserte sich nach Wiederanpfiff – wofür vor allem die Hausherren zuständig waren. In der 47. Minute versuchte es Jannik Thieringer aus knapp 40 Metern, der Ball klatschte an die Latte des Sindelfinger Gehäuses. „In dieser Szene hatten wir Glück, müssen kurz darauf aber das 2:0 machen“, so Roberto Klug. In den gesamten 90 Minuten samt Nachspielzeit erspielten sich die Gäste nur zwei Torchancen – eine führte zum 1:0, eine weitere vergab Bastian Bothner nach 51 Minuten. Endrit Syla hatte auf den VfL-Torschützen durchgesteckt, der aber frei stehend an Chris Fast im Zimmerner Tor scheiterte.

Bis zum Schlusspfiff von Schiedsrichterin Kerstin Holzmayer (Sprf Reutlingen) nach genau 100 Minuten besannen sich die Sindelfinger wieder auf das Halten des Vorsprungs. Gleich mehrere Male hielten die VfL-Fans den Atem an, sobald Bälle durch den Strafraum segelten oder wie in der 90. Minute von Sindelfingens Kapitän Nicolai Dittrich auf der Torlinie geklärt wurden. Dafür fiel der Jubel auf den Rängen umso größer aus, als der Sieg schließlich eingetütet war. „Wir mussten heute leiden, aber die Jungs haben defensiv einen tollen Job gemacht“, lobte Roberto Klug. „Viel mehr kann ich derzeit von meiner Mannschaft auch nicht verlangen.“

VfL Sindelfingen: Bachmann, Tuksar, Schuckenböhmer, Dittrich, Horny, Kasikci (84. Minute Dodoli, 90.+2 Franke), Kubitzsch, Dreshaj (72. Minute Morina), Kuyumcu (68. Minute Kilinc), Syla (60. Minute Klotz), Bothner

Bild: Bastian Bothner (rechts) erzielte den 1:0-Siegtreffer für den VfL Sindelfingen.

Quelle: SZ/BZ-Online