Tischtennis: Die Sindelfinger Frauen backen kleinere Brötchen

Der VfL vor dem Saisonstart

Wenn an den kommenden beiden Wochenenden die Aktiventeams des VfL Sindelfingen in die neue Saison starten, hat sich zuweilen Grundlegendes verändert.

Tischtennis. Im Frauenbereich, wo zu Beginn der Spielzeit 2022/2023 noch vier Teams um Punkte schmetterten, werden aufgrund diverser Personalabgänge bei nur noch zwei Mannschaften zukünftig kleinere Brötchen gebacken. Bei den Männern ist mit der Wiedergründung einer fünften Mannschaft indes ein Aufschwung unübersehbar.

„Den erkennen wir zuletzt auch in unserer Jugend“, sagt Abteilungsleiter Carsten Seeger. Die Arbeit der Jugendleitung um Mareike Spiess und Honorartrainer Sven Happek trägt laut dem Abteilungsleiter Früchte. „Durch Kontaktaufnahmen an den Sindelfinger Schulen konnten viele Kids für das Training gewonnen werden“, zeigt sich Seeger erfreut, „was zur Folge hat, dass unser Kassier Werner Bacher und weitere Mitglieder aus der Abteilung jetzt im Jugendtraining aushelfen dürfen.“

Organisatorisch geht der VfL peu á peu eine Umstrukturierung an, da Carsten Seeger in der kommenden Hauptversammlung nicht mehr antritt. „Der Umfang der Arbeit wird nicht weniger, auch die Komplexität steigt“, sagt Seeger, „wir müssen das Ganze auf mehrere Schultern verteilen.“

Vier Abgänge beiden VfL-Frauen

Den Weggang von mehreren Spielerinnen galt es beim VfL zu verkraften. Die kasachische Nummer eins Anastassiya Lavrova zog es zum südbadischen ESV Weil in die 2 Bundesliga, die 21-jährige Alexandra Kaufmann wechselte nach einjähriger Stippvisite zurück zur SV Böblingen, wo sie an der Seite ihrer jüngeren Schwester Annett wieder die raue Erstligaluft zu spüren bekommt. Victoria Merz, die nun in Darmstadt studiert, spielt inzwischen für den TTC Weinheim und Vielspielerin Elisabeth Kronich zog es ins Team ihres Lebensgefährten zum TT Altburg in die Männer-Landesklasse.

„Da kann man einfach nix machen“, meint Damencoach Oliver Appelt achselzuckend, der sich im Umkehrschluss freute, dass die Slowakin Eva Jurkova, die nach ihrer Heirat nun Novotna heißt, nach einjähriger Pause wieder das VfL-Trikot überstreift. Die 27-jährige Medaillengewinnerin der Deaflympics, der Weltspiele der Gehörlosen, und ehemalige slowakische Nationalspielerin dürfte am Spitzenpaarkreuz erfahrungsgemäß deutlich mehr Spiele gewinnen als verlieren.

„Evka ist so etwas wie unsere gute Seele“, sagt Oliver Appelt, der zudem mit der 13-jährigen Fatme El Haj Ibrahim und der 14-jährigen Leonie Müller, die ihre Knieverletzung auskuriert hat, weiter auf den Nachwuchs setzt. Nathalie Richter und Natalie Bacher stehen als Teilzeitkräfte zur Verfügung, Jasmin Lorenz-Kovacs ist ebenso im Kader, auch Eigengewächs Laura Orda wird gelegentlich aushelfen. Oliver Appelt: „Mit dem vorhandenen Personal wollen wir den Spaß wieder mehr in den Vordergrund rücken.“

Ein gesicherter Mittelfeldplatz sollte für den VfL auf jeden Fall drin sein, Appelt sieht die Teams aus Rastatt und Kaiserslautern ganz vorne. Zum Auftakt geht es am Samstag (17 Uhr, Sommerhofenhalle) gegen Aufsteiger SV Windhagen, ein eher unbeschriebenes Blatt, am Sonntag im Verbandsderby bei der Zweitgarnitur des DJK Sportbund Stuttgart (14 Uhr, Sporthalle Nord), geht man ebenfalls nicht aussichtslos ins Rennen.

Über die Saisonverlängerung in Form der Relegation klappte es bei den Männern zuletzt doch noch mit dem Verbleib in der Verbandsoberliga. „Es ist davon auszugehen, dass die kommende Saison nicht viel einfacher wird“, sagt Carsten Seeger. Der 30-jährige Serbe Ivan Takac ist seit Anfang 2018 die unumstrittene Nummer eins beim VfL, auf ihn ruhen auch jetzt wieder die Hoffnungen in Sachen Klassenerhalt. Studienbedingt wird Thomas Barth nicht jede Partie bestreiten, auch der aufgerückte Daniel Bacher steht in der Vorrunde nicht regelmäßig zur Verfügung. Das erste Heimspiel steigt am 1. Oktober gegen die TTSF Hohberg II.

Bild: Die Teenager Fatme El-Haj-Ibrahim (links) und Leonie Müller sollen es für den VfL Sindelfingen in der kommenden Saison richten. Bild: Holzapfel

Quelle: SZ/BZ-Online