Fußball: Sindelfinger 2:0-Arbeitssieg gegen Nehren

Fußball-Landesliga

Fußball-Landesligist VfL Sindelfingen gewinnt mit 2:0 Toren gegen den SV Nehren, der zuvor fünf Mal in Serie erfolgreich war.

Fußball. Was so ein unerwarteter Sieg ausmachen kann: Dem 2:0-Überraschungscoup beim damaligen Spitzenreiter VfL Nagold hat der VfL Sindelfingen nun einen weiteren 2:0-Erfolg gegen den SV Nehren folgen lassen. Obwohl es dem Team von Roberto Klug an spielerischer Finesse mangelte, war der siebte Saisonsieg, durch den sich die Sindelfinger im Verfolgerfeld eingenistet haben, verdient. Allerdings wurde einmal mehr deutlich, dass das Fehlen von Endrit Syla gleichbedeutend ist mit wenig ansehnlichem Fußball.

Erst nach 65 Minuten betrat der Sindelfinger Spielmacher das Feld, was sich sofort auf das Spiel der Hausherren auswirkte. Die Sindelfinger Akteure suchten ihre Nummer zehn, bei der sie den Ball gut aufgehoben wissen. Zwar brauchte Endrit Syla etwas Anlaufzeit und verdaddelte auch einige Bälle mit seinen doch risikoreichen Anspielen. Aber die Sicherheit, die er seinen Mitspielern alleine mit seiner Präsenz auf dem Platz gibt, ist schlichtweg nicht von der Hand zu weisen.

Chancenarme erste Halbzeit

Gegen Nehren, das mit der Empfehlung von fünf Siegen in Folge nach Sindelfingen gekommen war, bissen sich die Hausherren lange Zeit die Zähne aus. Einige Halbchancen, einige schwache Abschlüsse prägten das Spiel auf beiden Seiten. Die Defensivreihen ließen nichts anbrennen, entsprechend spielte sich das Geschehen hauptsächlich zwischen den beiden Strafräumen ab. Die beste Chance hatten sogar die Gäste, als Oliver Traub in der 21. Minute den Ball am herauseilenden Alexander Bachmann vorbeispitzelte, VfL-Kapitän Nico Dittrich diesen Versuch aber per Kopf klären konnte.

Nach dem Seitenwechsel verlagerte die Klug-Elf das Spiel etwas tiefer in die gegnerische Hälfte, jedoch fehlte es weiterhin an Ideen. Ein Kopfball von Bastian Bothner in der 59. Minute geriet etwas zu hoch, einen Freistoß von Tobias Kubitzsch zwei Minuten danach lenkte der Nehrener Torwart Michael Geiger zur Ecke. Kurz darauf kam dann Endrit Syla für Felix Franke in die Partie, was die eigenen Fans – vor allem die Altvorderen – sofort mit der Hoffnung auf Besserung verknüpften. Sie sollten nicht enttäuscht werden.

Auch wenn Endrit Syla beileibe nicht alles gelang, die bisweilen ungenauen Pässe, die Verlagerung des Spiels, die Ideen, die er einbrachte, waren dennoch allesamt richtig. Es haperte lediglich an der Präzision. Zumindest bis zur 83. Minute. Bis dahin hatte die vom Ex-Sindelfinger Frederick Mohr exzellent geordnete Defensive alle Versuche der Hausherren abwehren können. Ein Freistoß von Endrit Syla aus 30 Metern, der vor Michael Geiger tückisch aufsetzte, knackte den Nehrener Abwehrriegel doch noch. Der SVN-Schlussmann wehrte den Ball nach vorne ab, Bastian Bothner stocherte nach und Tobias Kubitzsch drückte die Kugel per Kopf aus einem halben Meter über die Linie – 1:0.

Traumtor von Endrit Syla

Der Bann war gebrochen. Die Gäste warfen nun alles nach vorne, um zumindest noch einen Zähler zu sichern. Mehr als ein Distanzschuss des eingewechselten Daniel Frank in der zweiten Minute der Nachspielzeit, den Alexander Bachmann per Faustabwehr entschärfen konnte, sprang dabei nicht mehr heraus. Dafür klingelte es drei Minuten später am anderen Ende des Platzes. Ein Befreiungsschlag aus der eigenen Abwehr landete bei Endrit Syla, der den Ball noch einmal aufspringen ließ, ehe er diesen sensationell aus 35 Metern über den gegnerischen Torhüter zum 2:0 unter die Latte knallte. Sein Jubel danach ließ erkennen, dass ihm der Bankplatz nicht gefallen hatte.

„Es wäre ja schlimm, wenn sich Endrit mit dieser Rolle zufrieden geben würde“, sagte Roberto Klug nach der Partie. „Aber wir haben nun eben auch einige Optionen mehr im Kader, deshalb war er heute nur Ersatz.“ Der Sindelfinger Trainer sprach von einem „Arbeitssieg, den wir letztlich mit Geduld und großem Willen eingefahren haben. Wir haben nie nachgelassen und uns die drei Punkte verdient.“ Auf das 2:0 angesprochen, meinte Roberto Klug nur: „Ein Traumtor! Ich sehe solche Tore von Endrit im Training aber regelmäßig, deshalb überraschen sie mich nicht mehr ganz so sehr.“

VfL Sindelfingen:Bachmann, Edelmann (66. Minute Schuckenböhmer), Dittrich (78. Minute Klotz), Sautter, Horny, Kasikci (86. Minute Kilinc), Kubitzsch, Deskaj (90. Minute Weinhardt), Franke (65. Minute Syla), Simao, Bothner

Bild: Sindelfingens Endrit Syla (blaues Trikot) krönte seine starke Leistung mit dem Treffer zum 2:0-Endstand. Bild: photostampe

Quelle: SZ/BZ-Online