Marco Cece stößt die erste Hälfte sauer auf
Klar gewonnen, am Ende aber dennoch reichlich Grund zur Kritik: Diesen Idealfall erlebte am vergangenen Samstagabend Marco Cece. Die HSG Böblingen/Sindelfingen hatte das Verbandsligaduell gegen den VfL Pfullingen in der Sindelfinger Sommerhofenhalle deutlich mit 32:24 für sich entschieden, dennoch war der Trainer nicht zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft.
Handball. Vor allem das Auftreten in der ersten Halbzeit wirkte bei Marco Cece noch nach. „In der Abwehr waren wir gar nicht gut, gegen einen stärkeren Gegner geht das in die Hose.“ Was dem HSG-Coach missfiel, waren immer wieder dieselben Fehler, die seine Schützlinge begingen. „Wir haben uns ein ums andere Mal aus unserer 6:0-Deckung herauslocken lassen und dem Gegner auf diese Art einfache Tore gestattet.“
Aus einer dieser Situationen resultierte nach zwölf Minuten auch die Rote Karte gegen Finn Spitzl. Der Rückraumspieler kam gegen Hannes Werner zu spät und wusste sich nur mit einem Foul zu behelfen. Der Pfullinger Kreisläufer prallte daraufhin unglücklich auf den Boden, blieb regungslos liegen und war erst nach geraumer Zeit wieder ansprechbar. In der Pause wurde er vorsichtshalber zur genaueren Untersuchung ins Krankenhaus gebracht.
Unter diesem Eindruck beriet sich das Schiedsrichtergespann Mike Klinger (Handballregion Bottwar JSG) und Daniel Zieker (GSV Kleinbottwar) und schickte Finn Spitzl vorzeitig zum Duschen. Während die HSG Spitzls Ausscheiden mit Verzögerung zu ersetzen wusste, fehlte den Pfullingern fortan ihre wichtige Anspielstation am Kreis. Bis zur Pause und dem 15:15-Zwischenstand wussten die Gäste Werners Aus noch halbwegs zu kaschieren. Nach dem Seitenwechsel aber kam von den Pfullingern fast gar nichts mehr.
Bis dreieinhalb Minuten vor der Schlusssirene erzielte der VfL mickrige drei Tore. Im selben Zeitraum hatten die Hausherren bereits 13 Tore erzielt und die Partie bei eigener 28:18-Führung längst gewonnen. Nun zeigte sich auch Marco Cece zufrieden. „Ich hatte in der Pause nur darauf hingewiesen, dass sich die Jungs an die Vorgaben in der Defensive halten“, sagte der HSG-Trainer. „Das hat dann schon ausgereicht, um die Pfullinger zu knacken.“ Tatsächlich wirkten die Gäste über weite Strecken der Partie völlig ideenlos und kamen in der Offensive kaum noch zum Abschluss. „Wir haben so gut verteidigt, dass wir den Gegner nahezu bei jedem Angriff im Zeitspiel hatten“, gab es Applaus von Marco Cece. Kam doch mal was durch, war Kevin Gsell im HSG-Tor zur Stelle.
Sorge um Urs Bonhage
Vorne lief es bei den Gastgebern wie am Schnürchen, so dass auch der Ausfall von Urs Bonhage zu Beginn der zweiten Halbzeit nicht weiter ins Gewicht fiel. Der bestens aufgelegte Frederik Todt sowie Marvin Seeger übernahmen Verantwortung und führten die HSG schließlich zu einem ungefährdeten 32:24-Erfolg. In die Freude über den vierten Saisonsieg und nunmehr 8:4 Punkte mischte sich bei Marco Cece nach der Partie auch die Sorge um Urs Bonhage, seinen wichtigsten Spieler. „Urs klagte über Schmerzen am Fuß. Ich hoffe, dass er am nächsten Samstag in Fridingen/Mühlheim wieder dabei sein kann.“
HSG Böblingen/Sindelfingen: Gsell, Maaß (beide im Tor); Schmitt (1 Tor), Staudenmaier (1), Bonhage (6), Heinkele (1), Spitzl (2), Tim Frommer (3), Todt (6/davon 2 Siebenmeter), Seeger (7), Hablizel, Lapp (1), Dörner (1), Raff (3/2)
Bild: Marvin Seeger ist mit seiben Toren erfolgreichster Werfer der HSG Böblingen/Sindelfingen. Bild: photostampe
Quelle: SZ/BZ-Online