Bösi-Frauen verlieren gegen Waiblingen 2
Württembergliga-Frauen der HSG Böblingen/Sindelfingen verlieren gegen den VfL Waiblingen II mit 24:30.
Handball. 30 Minuten lang auf Augenhöhe agiert, die nächsten 30 Minuten klar unterlegen: Die Handballerinnen der HSG Böblingen/Sindelfingen mussten sich dem VfL Waiblingen 2 vor rund 250 Zuschauern in der Sindelfinger Sommerhofenhalle mit 24:30 geschlagen geben. „Das geht in Ordnung, gegen diesen guten Gegner darf man verlieren“, wusste Mischa Herok die sechste Niederlage im zehnten Saisonspiel richtig einzuordnen.
Geschmeckt hat sie dem HSG-Trainer aber dennoch nicht. Denn der deutliche Leistungsabfall nach dem Seitenwechsel wunderte ihn noch lange nach dem Schlusspfiff. „In der ersten Halbzeit haben wir in der Abwehr unheimlich gut verschoben“, so Mischa Herok, „nach der Pause haben wir das komplett eingestellt – und ich weiß nicht wieso“. Zudem kam in der HSG-Offensive auch noch reichlich Ungeduld hinzu. „Wir hatten wieder viel zu viele überhastete Abschlüsse, die wir nicht im gegnerischen Tor unterbringen konnten.“
Das sei umso bedauerlicher, da in der ersten Halbzeit der Matchplan aufgegangen sei. Anne Kilper war der sichere Rückhalt im Tor, Lisa Baumgartl und Lena Münch führten klug Regie und setzten ihre Mitspielerinnen immer wieder gekonnt in Szene. Das Fehlen von Rückraum-Ass Elena Oeder und von Rechtsaußen Zana Turkalj fiel in dieser Phase gar nicht groß ins Gewicht. Letztere hatte aufgrund einer kürzlich erfolgten Operation an ihren Weisheitszähnen zwar Sportverbot, saß aber dennoch im Trikot auf der Bank und betrat in der zweiten Halbzeit zur Ausführung zweier Siebenmeter sogar das Feld. Aber beide Versuche waren nicht von Erfolg gekrönt.
HSG verliert komplett den Faden
Diese beiden Strafwürfe von Zana Turkalj hätten dem Spiel in der letzten Viertelstunde durchaus mehr Spannung verleihen können, stattdessen verlor die HSG danach aber komplett den Faden und bog auch schnell auf die Verliererstraße ein. „Wir haben gar keine Abwehr mehr gespielt“, monierte Mischa Herok. Waiblingen nutzte die Lücken im gegnerischen Defensivverbund und enteilte bis zur 53. Minute auf 27:20. Damit war die Partie bereits durch. HSG-Kapitänin Anja Weinhardt setzte noch ein wenig Gegenwehr entgegen, konnte die verdiente 24:30-Niederlage aber auch nicht vermeiden.
Mit einem Nachholspiel in der Hand verabschiedeten sich die Bösis mit 8:12 Punkten und Tabellenplatz sechs in die Winterpause. Grund genug für Mischa Herok, ein Zwischenfazit zu ziehen. „Wir haben gesehen, dass wir mithalten können und in die Württemberg-Liga gehören. Aber wir haben auch einiges an Lehrgeld zahlen müssen. In vielen Spielen sind wir mehr an uns als an den Gegnern gescheitert.“ Das wiederum gehöre zum Reifeprozess dazu. Bis 28. Dezember hat der HSG-Coach seiner Mannschaft freigegeben. „Wir wollen danach eine bessere und deutlich erfolgreichere zweite Saisonhälfte erleben.“
HSG Böblingen/Sindelfingen: Kilper, Kulik (beide im Tor); Turkalj, Lang, Svenja Hille (2 Tore), Knoll (2), Maurer (3), Münch (2), Weinhardt (8/davon 3 Siebenmeter), Kohler, Radulovic (2), Pauline Hille (2), Baumgartl (3)
Bild: Hier setzt sich Lisa Baumgartl (blaues Trikot) durch. Am Ende verlor die HSG Böblingen/Sindelfingen gegen den VfL Waiblingen II mit 24:30. Bild: photostampe
Quelle: Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung Online