Der Coach ist Fan des Hallenfußballs
Der VfB Stuttgart und der Mercedes-Benz Junior Cup – das ist von Anfang an eine ganz besondere Geschichte.
Fußball. Das wird auch am 6. und 7. Januar wieder so sein, wenn der Bundesligist aus der Landeshauptstadt mit seiner besten U19-Mannschaft antritt – unter anderem mit U17 Weltmeister Maximilian Herwerth. Und eine ganz besondere VfB-Geschichte ist zwar relativ neu – und trotzdem zwischenzeitlich fünf beziehungsweise sechs Jahre alt.
2018 und 2019 nahm die U19 von Bayern München beim Junior Cup teil – und wer war Trainer der Bayern? Richtig, Sebastian Hoeneß, der heutige Erfolgstrainer der Profimannschaft des VfB Stuttgart. Und mit Angelo Stiller und mit Woo-Yeong Jeong spielten damals bei den Bayern zwei Spieler, die beide Sebastian Hoeneß zum VfB Stuttgart folgten. Natürlich erinnern sich auch heute noch alle drei noch an die Tage in Sindelfingen. „Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, wie beliebt dieses Turnier bei den Spielern ist“, sagt Sebastian Hoeneß. Sein ganzes Leben lang wird der Südkoreaner Woo-Yeong Jeong die Tage in Sindelfingen nicht vergessen. Denn er war erst wenige Stunden zuvor aus Seoul gekommen, der Mercedes-Benz Junior Cup war sein erster Einsatz in der U19 von Bayern.
Kein Hallenfußball in Südkorea
Da kam einer mit 18 Jahren von Seoul nach München, konnte kein Wort deutsch sprechen oder irgendetwas lesen und fuhr als erstes mit seiner Mannschaft zum Hallenfußball in eine Stadt namens Sindelfingen. „Fußball in der Halle habe ich gar nicht gekannt“, sagt Yeoung, „das gibt es in Südkorea nicht“. Und dann? „Das ganze Turnier hat mega viel Spaß gemacht. Es waren zwei tolle Tage“, sagt er. Und was hat ihn am meisten beeindruckt außer seinen Mitspielern? „Die Stimmung war sensationell, wie in einem kleinen Stadion. Und das Spiel mit der Rundumbande fand ich überragend. Es war dadurch sehr schnell und man musste schnelle Entscheidungen treffen. Der Ball war fast immer im Spiel, es ging mit viel Tempo hin und her – das war genau mein Spiel.“Auch Angelo Stiller hat seine Erinnerungen an Sindelfingen. Was ihm besonders nachdrücklich in Erinnerung ist – außer der herausragenden Stimmung im Glaspalast? „Für mich war immer die letzte Minute etwas Besonderes, wenn das Motivationslied gespielt wurde. Da begann dann häufig eine hektische Phase, in der man noch ein Tor schießen oder die Führung verteidigen wollte.“ Das Turnier in Sindelfingen sei aber für die ganze Mannschaft viel mehr gewesen als „nur“ ein gutes Hallenturnier. Angelo Stiller: „Es war für uns auch ein guter Auftakt in die Rückrundenvorbereitung und vor allem eine willkommene Abwechslung zu den Trainingseinheiten, um als Mannschaft nach der Winterpause wieder in Schwung zu kommen und fit zu werden.“Der Hallenfußball war für alle drei etwas ganz Besonderes. Und Trainer Hoeneß hat dabei vor allem die Entwicklung der Spieler im Blick. „Das Spiel auf den kleineren Feldern in der Halle bietet viele 1:1-Situationen und sorgt für viele Ballkontakte“, sagt Sebastian Hoeneß, „das Kombinationsspiel wird gefördert und die technischen Fähigkeiten der Spieler werden geschult. Durch eine Rundumbande wie in Sindelfingen werden diese Effekte sogar noch verstärkt.“ Angelo Stiller ergänzt: „Der Ball ist selten im Aus und so ist man permanent gefordert.“ Sebastian Hoeneß ist ohnehin ein Verfechter des Hallenfußballs und der Turniere. Aber eben nur im Amateurbereich und bei den Jugendlichen. „Beim Nachwuchs und im Amateurbereich sind Hallenturniere eine wichtige und sinnvolle Ergänzung im Fußballjahr. Gerade vor dem Hintergrund, dass der Ligabetrieb im Winter pausiert und die Hallenturniere wetterunabhängig stattfinden können“, sagt er. Aber eine Renaissance der Hallenturniere bei den Profis sei deshalb nicht in Sicht. Hoeneß: „Da bietet der Terminplan weitaus weniger Möglichkeiten.“ Mehr Infos unter https://mercedes-benz-juniorcup.deGespielt wird am 6. Und 7. Januar im Sindelfinger Glaspalast.
Bild: Vor knapp fünf Jahren war Sebastian Hoeneß (links) mit der U19 der Bayern beim Junior-Cup in Sindelfingen dabei. Bild: Markus Gilliar
Quelle: Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung Online