Leichtathletik: Alexander Stepanov läuft in Leipzig zur Goldmedaille

Zwei weitere Bronzemedaillen für Sindelfingen

Der Sindelfinger gewinnt die 800 Meter.

Mit drei Medaillen und einer Meister-Sensation kehren die Leichtathleten des VfL Sindelfingen von den Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig zurück. Während die Sprint-Asse der Blau-Weißen stachen, sorgte der 800-Meter-Läufer Alexander Stepanov für Überraschungsgold. Es waren seine ersten Deutschen Meisterschaften bei den Aktiven, doch der 19-Jährige präsentierte sich unerschrocken. Viel Selbstbewusstsein hatte er aus seinen ersten Hallenrennen getankt; schließlich konnte er Ende Januar mit 1:48,97 Minuten eine starke neue Bestleistung im Glaspalast aufstellen. Dann allerdings kam der Dämpfer: Beim nächsten Hallenrennen stürzte er, das Handgelenk brach an und Stepanov musste die nächsten Rennen pausieren. Rechtzeitig für die Deutschen Meisterschaften präsentierte er sich jedoch wieder topfit. Schon im Vorlauf am Samstag zeigte sich der Schüler, der aktuell auch noch an seinem Abitur arbeitet, hellwach und qualifizierte sich mit dem Sieg im zweiten Halbfinale souverän für den Finallauf. Dort ging Alexander Stepanov, der als viertschnellster Läufer des Feldes zum erweiterten Kreis der Medaillenkandidaten zählte, sein Rennen taktisch klug an. Während Elija Ziem von Beginn an für ein flottes Tempo sorgte, hielt sich Stepanov bei der Tempogestaltung zurück und hängte sich an das Führungsquartett. Der Sindelfinger konnte gut mithalten und war mittendrin, als mit Beginn der Schlussrunde der Kampf um die Medaillen begann. Auf der Zielgeraden nutzte er die entscheidende Lücke und hatte noch genügend Kraft, um voll durchzustarten. Beim Zielspurt war Alexander Stepanov nicht zu schlagen und sorgte für die Sensation: Der Youngster darf sich nun Deutscher Meister nennen – ein 800-Meter-Erfolg, mit dem nicht zu rechnen war. Im Ziel jubelte er laut und zeigte selbstbewusst auf sich. Mit 1:48,75 Minuten stellte Stepanov zudem eine neue, bärenstarke Bestleistung auf. Auch in den Sprintdisziplinen wusste das Team zu überzeugen. Den Anfang machte am Sonntag Lisa Sophie Hartmann, die sich am Samstag bereits im Halbfinale souverän präsentiert und beim Sieg ihre persönliche Bestleistung mit 53,10 Sekunden nochmals deutlich gesteigert hatte. Im Finale über die 400 Meter bekam sie es mit deutlich schnellerer Konkurrenz zu tun und musste deswegen neue Herausforderungen meistern. Über die beiden Hallenrunden werden nach zweihundert Metern die Bahnvorgaben aufgehoben, doch Lisa Sophie Hartmann fand sich nach der ersten Runde in keiner guten Ausgangsposition wieder. Anders als ihre Konkurrentinnen ging sie es eher langsam an; die letzte Runde musste die Sindelfingerin deswegen am Ende des Feldes beginnen. Die engen Kurven der Hallenbahn machten es für Hartmann mühsam, aufzuholen, und doch arbeitete sie sich weiter nach vorne und kämpfte sich an die Medaillenränge heran. Im knappen Rennen überquerte Hartmann nach Johanna Martin und Alica Schmidt die Ziellinie und wurde zeitgleich mit Elisa Lechleitner aus Ludwigsburg in 53,20 Sekunden Dritte. Kurze Zeit später stand Jessica Bianca Wessolly im 200-Meter-Finale. Bei ihrem Vorlaufsieg hatte die Sindelfingerin mit 23,37 Sekunden schon eine neue Saisonbestmarke aufgestellt, zeigte aber im Schlussspurt gegen die später wegen Bahnübertritts disqualifizierte Skadi Schier Schwäche. Im Finale wollte sie um die Medaillen mitkämpfen. Wessolly startete gut und nutzte die zweite Kurve für sich. Für eine Medaille musste sie jedoch alles geben. Rebecca Haase und Lisa Marie Kwayie waren schon davongezogen; auf den letzten Metern ging es gegen Louise Wieland um Bronze. Am Ende hatte Wessolly die Nase vorn und sicherte sich in 23,62 Sekunden Bronze. Für den krönenden Abschluss sollte eigentlich die 4×200-Meter-Frauenstaffel sorgen. Lisa Sophie Hartmann, Carolina Krafzik, Luisa Herrfurth und Jessica Bianca Wessolly starteten von Bahn fünf. Sie führten, doch dann misslang der zweite Wechsel, was zur Disqualifizierung der Sindelfingerinnen führte. Die Sindelfinger Männerstaffel, bestehend aus Lukas Gärtner, Maximilian Dillitzer, Aleksandar Gacic und Yannic Krings, wurde mit einer Saisonbestzeit von 1:29,31 Minuten Dreizehnte. Im 1.500-Meter-Vorlauf musste Emily Junginger Lehrgeld zahlen. Sie hatte sich mehr erhofft als 4:35,79 Minuten und den fünfzehnten Platz. Eine ordentliche Ausbeute, zumal das blau-weiße Team klein wie selten war. Lediglich auf der Laufbahn, nicht aber in einer der technischen Disziplinen im Innenraum, war der VfL Sindelfingen vertreten.

Bild: Über die 800 Meter in Leipzig eine Klasse für sich: der Sindelfinger Alexander Stepanov. Bild: Ralf Görlitz

Quelle: Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung Online