Handball-Verbandsliga.
Die HSG Böblingen/Sindelfingen schlägt den TSV Bönnigheim mit 34:32 und setzt sich oben fest.
Die HSG Böblingen/Sindelfingen hat sich zu einem Spitzenteam der Verbandsliga gemausert. Das zeigt der vierte Tabellenplatz, das zeigt die Punktezahl von 20:10. Ein weiteres Indiz, dass sich die Mannschaft des Brüderpaars Marco und Vito Cece zu einer echten Hausnummer in der Verbandsliga entwickelt hat: Sie entscheidet Spiele für sich, in denen sie nur stellenweise eine gute Leistung zeigt. So geschehen beim 34:32-Heimsieg gegen den Tabellennachbarn TSV Bönnigheim.
Die gut 400 Zuschauer in der Böblinger Murkenbachhalle quittierten den Auftritt ihres Teams mit lang anhaltendem Applaus. Auch Marco Cece wollte nicht den Stab über seiner Truppe brechen. Dass diese aber ein bereits entschiedenes Spiel am Ende noch spannend machte und in den letzten zwei Minuten beinahe einen Vier-Tore-Vorsprung verspielt hätte, wollte aber auch der HSG-Trainer nicht einfach so unter den Tisch kehren. „Wir haben in dieser Phase einige falsche Entscheidungen getroffen, sodass es nochmal eng wurde.“ Unzufrieden wollte Marco Cece dennoch nicht sein. „Wir haben gewonnen, das ist, was am Ende zählt. Wir sind Vierter und haben Tuchfühlung auf Tabellenplatz zwei.“
Das Ende gefiel dem HSG-Coach nicht, der Anfang des Spiels auch nicht – dazwischen aber bekam er bisweilen auch Erbauliches von seiner Mannschaft zu sehen. „Wir schaffen es mittlerweile, auch weniger gute Auftritte erfolgreich zu gestalten.“ Wundern muss sich Marco Cece trotzdem immer wieder über auftretende Schwächephasen seines Teams. Vor allem der schnelle 0:3-Rückstand nach fünf Minuten ließ den HSG-Trainer grübeln. „Wir waren aufgeregt, keine Ahnung wieso?“ Vielleicht lag es auch daran, dass die HSG erst danach auf einen kompletten Kader zurückgreifen konnte. Tim Negler, Mikko Frommer und Matti Spitzl stießen erst nach dem Anpfiff hinzu. Das Trio war zuvor noch mit den A-Junioren im Duell bei der SG H2Ku Herrenberg im Einsatz.
Mit voller Bank trat dann auch gleich Besserung ein. Beim 6:6 von Marvin Seeger nach zwölf Minuten war der Fehlstart repariert. Danach entwickelte sich ein zähes Duell, in dem sich keines der beiden Teams absetzen konnte und mit einem 16:16-Unentschieden die Seiten gewechselt wurden. Mit Wiederanpfiff aber schlug das Pendel langsam aber sicher zu Gunsten der Hausherren aus. Marvin Seeger mit einem Doppelpack sowie Urs Bonhage machten aus einem 19:19-Remis eine 22:19-Führung. Diesen überschaubaren Vorsprung wusste die HSG dank einer stabilen Abwehr zu verteidigen. Keine Rolle spielten hingegen die beiden Torhüter Kevin Gsell und Moritz Maaß. „Beide haben heute sehr unglücklich agiert“, konstatierte Marco Cece.
„Klasse Spiel von Tim“
Mit einer taktischen Anpassung zogen die Hausherren dem Gegner auch ohne Zutun der Schlussmänner den Zahn. „Wir haben die Angriffe der Bönnigheimer in die Mitte und weg von den May-Brüdern getrichtert“, erklärte Vito Cece. „Wir haben die beiden so fast komplett aus dem Spiel genommen.“ Die Hauptarbeit erledigte dabei Tim Frommer, der immer wieder aus der 6:0-Abwehr nach vorne stach und das Kreuzen der Gäste bereits im Ansatz zu unterbinden wusste. „Klasse Spiel von Tim“, lobte Marco Cece. Nach vorne sah es nicht ganz so gut aus, auch wenn am Ende 34 Tore zu Buche standen. So erwischte vor allem Marvin Seeger einen durchwachsenen Abend – trotz seiner neun Tore. Gleich fünf Mal scheiterte der HSG-Linksaußen an Bönnigheims gutem Torhüter Nick Teschke.
In die Bresche sprang dafür sein Pendant auf Rechtsaußen, Marian Heinkele. Nach zuletzt schwächeren Auftritten glänzte Marian Heinkele nicht nur mit sieben Toren, sondern auch mit einer blitzsauberen Leistung in der Abwehr. Als Tim Frommer zwei Minuten vor dem Ende das 32:28 für die HSG erzielte, schien der Fisch geputzt. Einige schnelle Gegentore sowie eigene überhastet vorgetragene Angriffe später, war Bönnigheim auf 31:32, dann auf 32:33 dran. Zwei Sekunden vor der Schlusssirene beendete Frederik Todt das kurzzeitige Zittern mit dem Treffer zum 34:32-Endstand.
HSG Böblingen/Sindelfingen: Gsell, Maaß (beide im Tor); Schmitt (3 Tore), Staudenmaier, Urs Bonhage (7), Heinkele (7), Tim Frommer (1), Raff (4/davon 2 Siebenmeter), Todt (1), Seeger (9/2), Matti Spitzl, Lapp, Negler (1), Mikko Frommer (1)
Bild: Raus mit Applaus: Das Team feiert sich selbst und die Zuschauern machen mit. Bild: Photostampe.
Quelle: Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung Online